Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
und er muss immer noch zwölf Stunden am Tag Tigergestalt annehmen. Ich bin sicher, dass er sich irgendwo versteckt.«
»Selbst wenn dem so sein sollte, ist das noch lange kein Grund, in mein Bad zu stürmen! Ich werde in deinem fertigduschen. Halt die Augen offen.«
Ich kicherte. »Okay, ich halte die Augen offen nach gefährlichen Frauen. Keine Sorge, ich beschütze dich. Du kannst in Frieden duschen.«
Mit einem Grinsen auf den Lippen duckte er sich durch die Tür. »Nur fürs Protokoll, du dürftest jederzeit in meine Dusche stürmen.«
Ich lachte. »Gut zu wissen.«
Nachdem Kishan sicher zurück in seinem Zimmer war und die Tür hinter sich verriegelt hatte, ging ich zum Frühstück. Auf dem Weg dorthin lief ich Randi in die Arme, die ärgerlich von mir verlangte, dass ich ihr auf der Suche nach Ren half.
»Er ist wirklich ein schrecklicher Gastgeber. Wenn ich es mir recht überlege, musst du mir helfen, ihn aufzuspüren und ihn davon überzeugen, dass er in mich verliebt ist.«
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Und warum sollte ich das tun?«
Sie lächelte böse. »Weil ich mich ansonsten dem nächsten reichen, heiratsfähigen Mann zuwende, nämlich seinem Bruder, und ich glaube nicht, dass dir das gefallen würde.«
»Kishan würde dich nicht mal mit der Kneifzange anfassen, und ehrlich gesagt, hätte ich dasselbe von Ren gedacht. Außerdem ist es höchste Zeit, dass du deine Koffer packst. Wir haben keine Lust mehr auf deine Spielchen.«
»Du wärst überrascht, wozu ich Männer bringen kann.« Sie richtete ihr knappes Trägerhemdchen, um ihr Dekolleté vorteilhaft zur Schau zu stellen. »Ich habe nichts dagegen, Ren gegen Kishan einzutauschen. Er sieht gut aus, und die Brüder sind ganz offensichtlich reich und haben die besten Beziehungen. Daddy wäre mit beiden einverstanden. Ich bin sicher, ich könnte Kishan schnell für mich gewinnen.«
Ich stemmte die Hände in die Hüften und funkelte sie zornig an. »Ich liebe sie nicht, weil sie reich sind. Ich liebe sie, weil es süße, gute und ehrliche Männer sind. Und keiner von ihnen verdient es, mit einer Hexe wie dir gestraft zu sein.«
»Oh, du bist so naiv!«, zwitscherte Randi höhnisch und tätschelte mir herablassend die Wange. »Du wirst noch lernen, dass es keine guten Männer gibt, Süße. Männer sind dumm und denken nur an das Eine.«
Sie wackelte mit den Hüften und war aus der Tür, bevor mir eine schlagfertige Antwort eingefallen war, die ich ihr hätte entgegenschleudern können, weshalb ich einfach nur seufzend den Kopf schüttelte. Offensichtlich macht sie sich überhaupt nichts aus Ren. Jemand sollte ihm das sagen, damit er sich ihrer entledigen und sie uns vom Hals schaffen kann.
Rens neue Kabine war leer. Das Bett war gemacht und seine Kleidung fein säuberlich aufgeräumt. Sein eselsohriges Buch mit den Shakespeare-Zitaten lag mit dem Einband nach oben da. Ich drehte es um und stieß auf eine Zeile, die unterstrichen war: »Aber ach, welch bittres Ding ist es, Glückseligkeit nur durch andrer Augen zu erblicken.«
Nachdenklich drehte ich das Buch wieder um, legte es zurück und holte das Handy aus meiner Tasche. Nachdem ich es aufgeklappt hatte, spürte ich Ren mit dem GPS-Tracker auf und fand sein Versteck in der hintersten, dunkelsten Ecke eines Lagerraums im Unterdeck. Zuerst sah ich ihn nicht. Überall waren Schachteln übereinandergestapelt, Eimer, Wischlappen und Besen lehnten gegen Regale voller Kleinteile und Vorräte. Ganz weit hinten, auf einem Teppich, lag mein weißer Tiger.
Ich hockte mich neben ihn. Sein Kopf ruhte auf seinen Pfoten, in seiner Brust grollte es leise.
»Deine neue Freundin sorgt ganz schön für Trubel.« Ich konnte mich nicht zurückhalten, streckte den Arm aus und kraulte seinen Kopf. »Ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast. Sie mag noch nicht mal Katzen.« Ich grinste schief, dann seufzte ich. »Kishan und ich werden versuchen, sie dir für ein paar Stunden vom Leib zu halten, damit du weiter in Tigergestalt bleiben kannst. Aber dann schuldest du uns etwas. Sie bedeutet nichts als Ärger. Im Vergleich zu ihr sind die Hexen aus Macbeth brave Klosterschwestern.«
Ren begann zu schnurren, als ich ihn hinter dem Ohr kratzte. Dann verstummte das Geräusch abrupt, und er schob sich von meiner Hand weg.
Ich stand auf. »Wir sehen uns später«, sagte ich und ging frühstücken.
Als ich Kishan fand, war er so glücklich, mich zu sehen, dass ich lachen musste.
»Ren muss noch
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