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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gelassen.«
    » Ich kannte ihn«, ließ Charles ihn wissen, und seine Stimme sagte viel mehr als seine Worte. Sein Tonfall verriet, dass er Isaacs Einschätzung von Otten teilte, ihn respektiert und gemocht hatte. » Danke, dass du mit uns gesprochen hast, Isaac. Du hast uns geholfen. Wir werden sie aufhalten, und wenn wir das tun, wirst du wissen, dass du dazu beigetragen hast.«
    » Wenn ihr diese Bastarde findet«– Isaac knurrte es fast, tief aus dem Bauch heraus, wie jemand, der es gewohnt war, Befehle zu erteilen– » die Otten getötet haben…« Er keuchte und senkte abrupt den Blick. Anna sah kurz zu Charles, aber der Gesichtsausdruck, auf den Isaac reagiert hatte, war bereits verblasst.
    Als der Bostoner Alpha wieder sprach, war der Befehlston aus seiner Stimme verschwunden. » Solltet ihr sie finden, würde ich es als persönlichen Gefallen betrachten, wenn ihr mich zur Unterstützung dazuholt.«
    Er reichte Anna eine Karte. Darauf stand unter seinem Namen nur eine Telefonnummer, also streckte sie ihm auch ihre andere Hand fordernd entgegen. Er schloss die Augen halb und starrte sie an, während sie seinem Blick mühelos standhielt– um dann auffordernd mit den Fingern zu wackeln. » Her damit!«
    Isaac lachte, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schaute Charles an. » Was ist sie?« Er wartete nicht auf eine Antwort– die er sowieso nicht bekommen hätte–, sondern gab Anna ein paar Karten, auf denen Der Irische Wolfshund stand. » Verknick sie nicht! Wir verwenden sie mehrmals.«
    Anna schnaubte, während er sich aufrichtete und mühelos auf den Wagen sprang, auf dem er vorher schon gestanden hatte. Während er kurz winkte, lief er davon. Er bewegte sich schnell, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, dass er floh. Leichtfüßig sprang er von Wagen zu Wagen, sodass diese sich zwar bewegten, aber nicht heftig genug wackelten, um die Ausstellungsstücke aus den Regalen zu werfen.
    Charles stand ruhig, aber durchaus zielstrebig auf und sammelte die Reste ihrer Mahlzeit ein. » Lass uns gehen, während er die Menge ablenkt!«
    Auf ihrem Weg zur Wohnung kamen sie am Old State House vorbei. Es stand inmitten mehrerer Wolkenkratzer und wirkte mit seiner weiß-goldenen Fassade zwischen dem dunklen Glas und Chrom seiner Nachbarn anachronistisch. Boston… Anna hatte eine Stadt erwartet, die Seattle ähnelte, nachdem so viele Leute die beiden Orte verglichen. Und es gab auch ein paar Dinge, die sie an die Smaragdstadt erinnerten– zum Beispiel das Meer und die gebildete, liberale Grundstimmung. Doch ansonsten war Boston ganz anders, zumindest das, was sie bis jetzt gesehen hatte.
    Die Stadt war nicht nur älter; sie fühlte sich auch älter an– und wirkte doch gleichzeitig frisch, frech und zukunftsorientiert. Errichtet von Menschen, die einen Ozean überquert hatten, weil sie mit ihrer Existenz nicht zufrieden gewesen waren und ihr Leben hier für einen Neuanfang riskiert und teilweise auch gelassen hatten.
    Und Bostons Architektur: So viele Gebäude hier waren von historischer Bedeutung, und man hatte sie stehen lassen, egal, wie ungünstig sie gelegen waren. Obwohl es von belebten Straßen und riesigen, modernen Gebäuden umgeben war, wurde das Old State House auf Vordermann gebracht, frisch gestrichen und insgesamt gepflegt, wie es zu den Kolonialzeiten wahrscheinlich nicht der Fall gewesen war, als Crispus Attucks und vier andere Menschen im Bostoner Massaker neben dem Gebäude erschossen worden waren.
    Die schmalen kleinen Straßen waren überwiegend unter den breiten Asphaltstraßen der Moderne verschwunden, aber hier und dort konnte man sie noch finden– gesäumt von Kostbarkeiten wie Antiquitätengeschäften und alten Buchläden. Letztendlich gewann man den charmanten Eindruck, dass die massiven Gebäude aus Glas und Stahl ihre kleineren und zerbrechlicheren Vorfahren bewachten.
    » Glaubst du, dass die Killer Werwölfe sind?«, fragte Anna, als sie zügig zu ihrer Wohnung zurückgingen.
    » Werwölfe?« Charles dachte kurz darüber nach und schüttelte den Kopf. » Nein. Isaac hätte es gewusst, wenn Otten von Werwölfen gejagt worden wäre.«
    Den nächsten halben Kilometer legten sie schweigend zurück; dann schüttelte Charles noch einmal den Kopf. » Vielleicht … vielleicht hätte Isaac auch nicht empfangen, dass es Werwölfe waren. Er ist jung. Aber die Art der Jagd entspricht überhaupt nicht der eines Werwolfes. Niemand frisst diese Opfer. Ein Wolf, der so jagt … andere

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