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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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dieser Wolf dominanter oder weniger dominant? Wird sie tun, was ich sage, oder muss ich tun, was sie mir sagt? Stehen wir uns in der Rangfolge nahe genug, dass ich einen Kampf befürchten muss, um zu klären, wer befiehlt und wer gehorcht, wer beschützt und wer beschützt wird? Anna löste keinerlei Ausschlag auf der Skala zwischen Befehlen und Unterwerfen aus– und anscheinend trug sie etwas in sich, was dafür sorgte, dass alle dominanten Wölfe sie beschützen wollten.
    Schließlich schüttelte Isaac den Kopf. » Ich würde darauf tippen, dass einer ein richtig mächtiges Feenwesen, ein Vampir oder etwas anderes in der Art war. Über die anderen beiden weiß ich nichts– ich kann euch die Adressen ihrer Hotels geben. Sie waren schon früher hier, viele Male. Keiner von ihnen machte gewöhnlich Ärger, also ließ ich sie nicht mehr beschatten. Aber mein Kumpel, Otten, wurde entführt, als er ungefähr um fünf Uhr morgens am Charles River joggen war.«
    Isaac warf einen Blick über seine Schulter, als könnte er den Fluss von seinem Platz aus sehen, obwohl das natürlich unmöglich war. » Das ist früh. Ich weiß, dass es früh ist. Aber es laufen noch andere Leute am Fluss, und verdammt, er ist ein Werwolf, richtig?« In diesem Moment verstand Anna, dass er seinen Kopf abgewandt hatte, um seinen Gesichtsausdruck vor ihnen zu verbergen. » Trotzdem hat niemand irgendetwas gesehen. Keine Kampfspuren – und Otten war ziemlich alt, richtig? Alt, zäh und – ob als Wolf oder Mensch – ein guter Kämpfer. Er wusste, wie man auf sich aufpasst, war nicht leicht zu überraschen. Ungefähr drei Stunden später traf es mich durch die Rudelverbindung, so heftig, dass ich umgekippt bin – so übel war er verletzt. Aber die Verbindung war dermaßen gestört, dass ich ihn nicht orten konnte, als ich wieder zu mir kam.«
    Er konzentrierte sich auf Charles und hielt seinem Blick länger stand, als Anna es je bei jemandem außer seinem Vater gesehen hatte. » Sie haben ihn geschnitten. Haben ihn vergewaltigt und getötet, während sie mit Klingen auf ihn eingestochen haben.« Er kochte vor Wut, und in seinen dunklen Augen war trotz der Tränen ein goldenes Glühen sichtbar.
    » Sie«, ging Charles darauf ein. » Wie viele waren es?«
    Isaac wirkte überrascht von der Frage, dann riss er seinen Kopf hoch und runzelte die Stirn. » Zwei? Zwei… ist falsch; da war noch ein Dritter. Ich habe nur kurze Eindrücke aufgefangen. Überwiegend Schmerzen. Hatte nicht gedacht, dass diese schattenhaften Bilder einmal wichtig werden würden. Lasst mich nachdenken!« Er schloss die Augen und neigte seinen Kopf zur Seite, eine sehr wölfische und vertraute Geste. Sie alle taten es hin und wieder. Sollte Annas Nase je den Dienst quittieren, würde sie an dieser Bewegung trotzdem erkennen, wenn sie vor einem Werwolf stand.
    Isaac biss die Zähne zusammen, dann schüttelte er den Kopf.
    Sie haben ihn geschnitten , hatte er gesagt. Das FBI hatte ihnen von den späteren Opfern nur ausgewählte Bilder gezeigt, als wollten sie Verletzungen zurückhalten, die etwas verrieten, was sie nicht preisgeben wollten. Oder sie versuchten nur, einen zivilen Berater nicht allzu sehr zu schockieren, der einer übel zugerichteten Leiche zu viel Aufmerksamkeit schenken könnte, sodass er vielleicht auf nichts anderes mehr achtete. Aber schneiden… Anna kannte eine Art von Kreatur, die einen Werwolf schneiden und aufschlitzen würde, bevor sie ihn umbrachte.
    » Waren es zufällige Schnitte?«, fragte sie. » Oder wurden sie nach einem bestimmten Muster gesetzt?«
    Isaac verstand sofort, worauf sie hinauswollte. » Hexen? Du glaubst, hinter der Sache stecken Hexen?«
    Charles zuckte mit den Schultern. » Das ist erst der Anfang unserer Jagd, Isaac. Ich versuche, im Moment noch gar nichts zu glauben.«
    Isaac nickte und sah wieder Anna an. » Es könnte sein, dass die Schnitte bewusst so zugefügt waren. Oder vielleicht hat jemand auch nur mit ihm gespielt, wie die Katze mit der Maus– sie schienen es jedenfalls zu genießen. Die Verbindung zwischen einem Alpha und seinen Wölfen ist nicht wie eine Gefährtenverbindung– ich habe nur hier und dort das Schlimmste aufgefangen.« Plötzlich wirkte er betroffen und riss die Augen auf, um seine Tränen zurückzuhalten. » Er hatte keine Angst, weißt du? Selbst als die Schmerzen wirklich schlimm waren. Otten war ein kühler Denker, der nur auf seine Chance gewartet hat– aber sie haben ihm keine Chance

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