Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Schwierigkeiten, auf Gallops zu landen«, erklärte Malcolm. » Aber so gibt es noch ein paar Docks, die halbwegs benutzbar sind. Ich bringe uns hin.«
    » Wir wissen, wohin wir wollen«, wandte Charles sich an die Hexe. » Gib den Jungen frei!«
    » Ich dachte, er wäre nur eine Ansammlung von Erinnerungen«, murmelte sie, » nur ein alter Pullover, der weggeworfen wurde, als Jacob starb.«
    Charles sprang mit einem Satz auf die Reling der Plattform und ging sofort in die Knie, um das Schwanken auszugleichen, das sein Sprung ausgelöst hatte, bevor das Boot sich wieder im Takt der Wellen bewegte.
    Er suchte den Blick der Hexe, dann rief er Bruder Wolf und all seine Macht herbei. » Gib ihn frei!«
    Die Hexe gehorchte sofort, noch bevor sie nachdenken konnte. Sein plötzlicher Sprung und die Macht seines Befehls bestimmten ihr Handeln. Ihre eigene Macht flackerte auf, als sie den Geist bannte. Dann wurde sie rot vor Wut, und Magie sammelte sich um sie.
    » Nicht!«, drohte Charles ihr, bevor sie beenden konnte, was auch immer ihr an Bösartigem in den Sinn gekommen war. » Dir wird nicht gefallen, was sonst geschieht!«
    Er sprang neben sie und hob die kleine Krötenschale hoch. Die kärglichen Reste der Magie versuchten, Charles’ Finger zu überziehen, zogen sich jedoch im letzten Moment vor Bruder Wolf zurück. Sein Instinkt sagte ihm, dass jede Verbindung zwischen dem Inhalt der Schale und Jacob gebrochen und aufgebraucht war– und das reichte ihm. Er warf die Krötenfigur ins Meer und stellte dabei sicher, dass sie sich drehte und ihren Inhalt in die Wellen ergoss.
    Die Hexe fauchte und warf etwas auf ihn, das an ihm abperlte wie Wasser. Charles schüttelte den Kopf.
    » Glaubst du wirklich, ich hätte so lange überlebt, wenn ein so hastig gewirkter Zauber mir Schaden zufügen könnte?« Das war keine Lüge. Er stellte ihr nur eine Frage. Wenn sie sich selbst die falsche Antwort gab, war das nicht sein Fehler. Die Hälfte seines Rufes verdankte er den Geschichten, die über ihn erzählt wurden. Er hatte Glück gehabt. Er war gut geschützt, und ein Werwolf zu sein bedeutete noch zusätzliche Sicherheit– aber niemand war unverwundbar. Das Geheimnis, mit dem man sich vor Magie schützte, lag darin, die Leute glauben zu lassen, dass es sinnlos wäre, einen mit Magie anzugreifen.
    Charles schwang sich wieder über die Begrenzung der Plattform und landete leichtfüßig auf dem Deck. Er setzte sich auf eine der Bänke im Bug, die auch als Ködertruhen dienten. Seine Gefährtin rutschte zu ihm und kuschelte sich auf seinen Schoß.
    Anna küsste seinen Kiefer, und er fühlte das raubtierartige Grummeln der Geister. Näher, bring sie näher, verlangten sie kichernd. Wir werden sie unter uns verteilen und auffressen.
    Mein, antwortete Bruder Wolf und umarmte Anna fester, wo Charles sie zu ihrer Sicherheit weggeschickt hätte. Aber Bruder Wolf hielt sie fest und starrte zum Mond, der ihn gleichmütig rief.
    Charles sprang auf den Kai, sobald das Boot sich ihm näherte. Das Holzgestell stand fest unter seinen Stiefeln, und der Haken, an dem er das Seil befestigte, wirkte neu. Er fragte Malcolm danach, während die anderen ausstiegen.
    » Die Parkverwaltung kontrolliert die Insel manchmal, und auch sie müssen ihr Boot irgendwo festmachen, oder?«, gab Malcolm zurück. » Also halten sie den Kai in Schuss.«
    » Bleibt zusammen!«, befahl Charles. » Malcolm, deine Aufgabe besteht darin, unsere FBI -Agenten zu beschützen.«
    Leslie holte Luft, aber Goldstein hob die Hand. » Du und ich, wir können nicht im Dunkeln sehen, falls unsere Taschenlampen versagen. Im Moment haben wir noch Mondlicht, aber wenn ich mir die Wolken so anschaue, könnte sich das jederzeit ändern. Wir sind langsamer und verletzlicher als sie– und wenn das wirklich der Tatort ist, dann könnte sich jemand hier aufhalten, um das letzte Opfer zu bewachen.«
    Leslie zog ihre Waffe, kontrollierte, ob sie geladen war, und schob sie dann zurück in ihr Schulterholster.
    » Wenn Sie auch ohne Taschenlampen zurechtkommen könnten«, erklärte Charles, » hätten wir anderen eine bessere Nachtsicht. Aber riskieren Sie keinen gebrochenen Knöchel! Ich weiß nicht, wie viel Sie sehen können. Wir Wölfe erkennen im Dunkeln alles sehr gut. Die meisten Hexen haben ein paar Tricks auf Lager…« Er sah Beauclaire an.
    Der Feenmann nickte. » Ich kann bestens sehen.«
    » Dann müssen Sie entscheiden. Wenn Sie Ihre Taschenlampen einsetzen, versuchen Sie bitte,