Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
sein Vater sich ganz hervorragend auf Englisch, Walisisch oder in einigen anderen Sprachen unterhalten konnten.
Als Anna wieder angezogen war, fuhr sie sich mit den Fingern durch die Haare, um Blätter, Gras, Schlamm und eventuell Krabbeltiere zu entfernen. Charles ging auf die Knie und drückte sein T-Shirt gegen den Boden… der den Stoff auffraß.
Er murmelte noch einen Satz, bevor er wieder aufstand. Er bemerkte, dass Anna ihn beobachtete, und sein Gesichtsausdruck wirkte offener als seit langer Zeit. » Ich wollte es nicht wieder anziehen«, erklärte er. » Und es ist nicht klug, etwas in der Art herumliegen zu lassen, wenn man mit einer Hexe unterwegs ist. Der Apfelbaum wird es irgendwann in sich aufnehmen, und bis dahin wird er es beschützen.«
» Seid ihr jetzt fertig?«, rief Isaac.
Charles neigte seinen Kopf zur Seite und rief zurück: » Ich nehme an, deswegen nennt man es ›sieben Minuten im Himmel‹.«
Anna konnte fühlen, wie ihre Augen groß wurden, und ihr fiel die Kinnlade herunter. » Ich kann nicht fassen, dass du das gerade gesagt hast!« Sie hielt inne und dachte noch einmal darüber nach. » Das werde ich auf jeden Fall Samuel erzählen!«
Charles lächelte, küsste sie sanft und meinte: » Samuel wird dir nicht glauben.« Dann nahm er Annas Hand und sie gingen zu den anderen.
9
A nna hatte viel Zeit, um über die Show nachzudenken, die sie gerade geboten hatten, während sie über zerbrochenen Zement, Steine und verschiedenstes Unterholz aufwärtskletterte.
Es war ihr Fehler gewesen.
Charles hatte versucht, ihre Wölfin zu rufen– weil sie anscheinend von der schwarzen Magie beeinflusst worden war. Sie schämte sich für das dumme Selbstmitleid, in dem sie sich gesuhlt hatte. Es hatte nicht funktioniert, sie mit Reden aus diesem Anfall herauszuholen, also hatte er sie geküsst, und die Wölfin war erschienen und hatte den Einfluss der Magie abgeschüttelt, genau so, wie er es geplant hatte. Und dann hatte ihre Wölfin das Spiel weitergetrieben.
Anna erinnerte sich genau daran, dass er sie gewarnt hatte, dass sie Publikum hatten– und sie hatte ihn vollkommen ignoriert. Das war schlimm genug. Aber es war reine Dummheit gewesen, zu tun, was sie getan hatte, während die ernstzunehmende Gefahr bestand, den Bösen zu begegnen.
» Anna«, vernahm sie Charles, » hör auf, zu grübeln!«
» Das war wirklich dämlich«, entgegnete sie, ohne ihn anzuschauen. » Mein Fehler. Es tut mir leid. Wir hätten von den Killern angegriffen werden können.« Sie warf ihre Hände in die Luft. » Wir hätten genauso gut Kameras aufstellen und alle zum Zuschauen auffordern können! Und jetzt müssen wir uns auch noch unserem Publikum stellen und das Ganze erklären!«
Er hielt abrupt an und sorgte mit festem Griff an ihrem Handgelenk dafür, dass auch sie stehen blieb. Dass er sie so mit Gewalt packte, erschreckte sie– Charles verlor nie die Kontrolle.
» Wenn du denkst, dass es dumm, unnötig und dein Fehler war«, sagte er mit heiserer Stimme, » dann hast du nicht richtig aufgepasst!« Er drückte sich an sie und küsste sie wieder. Sein Mund forderte eine Reaktion.
Charles roch nach Zuhause, warm und richtig. Sie wusste, dass sie sich zurückziehen sollte; dass das eine Ablenkung darstellte, die sie sich nicht leisten konnten; aber sie verzehrte sich nach ihm– nicht nur nach Sex, sondern auch nach einfachen Berührungen, der absoluten Sicherheit, dass sie ihn jederzeit anfassen und aufziehen und mit ihm lachen konnte. Sie ließ sich gegen ihn sinken und gab genauso viel, wie sie nahm.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, waren sie beide außer Atem.
» Wenn wir heute Abend nach Hause kommen, werden wir uns unterhalten«, teilte er ihr mit. » Ich habe gerade etwas gelernt.«
» Dass meine Wölfin schamlos ist«, murmelte Anna, allerdings ohne den Kontakt zu beenden.
Er lachte, verdammt! Es war eher ein Schnauben als ein Lachen, aber sie erkannte Belustigung, wenn sie sie hörte.
Sie hatte ihn mitten während einer Jagd auf den Boden geworfen, während Fremde ihnen zuhörten. Alle Werwölfe, wie er sie so schön erinnert hatte, und Beauclaire, der hier war, um seine Tochter zu finden, nicht um ihnen beim Liebesspiel in den Wäldern zu lauschen. Und jetzt, nur um zu zeigen, dass sie ihre Lektion trotzdem nicht gelernt hatte, wollte sie nach diesem letzten Kuss schon wieder mehr.
» Es führt kein Weg daran vorbei«, murmelte Anna. » Wir müssen die Suppe
Weitere Kostenlose Bücher