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Fluch von Scarborough Fair

Fluch von Scarborough Fair

Titel: Fluch von Scarborough Fair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Werlin
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Okay.«

Kapitel 38
    Zach konnte kein passendes T-Shirt finden. Man hatte ihm gesagt, es müsse eng anliegen, und hinterher wäre es durch das Klebeband völlig ruiniert.
    Beim Suchen pfiff er leise vor sich hin. Ob er wohl doch bei Lucy landen konnte? Heute Morgen hatte sie jedenfalls nicht wegschauen können! Und dann war sie beinahe noch über ihre eigenen Füße gestolpert. Zach betrachtete sich im Spiegel und ließ seinen Bizeps spielen. Oh, yeah! Die körperliche Arbeit in diesem Sommer hatte ihm gutgetan. Kein Wunder, dass Lucy beeindruckt war. Er war jetzt eine durchaus imposante Erscheinung!
    Nicht, dass er jemals unattraktiv gewesen wäre. Na ja, vielleicht in der siebten Klasse. Und möglicherweise in der achten. Vielleicht auch noch in der neunten. Und dann in der zehnten– aber das war Vergangenheit. Zach war jetzt in Topform, gerade rechtzeitig. Ha! Er tat so, als hätte er eine Gitarre in der Hand, und spielte ein paar Akkorde.
    Dann suchte er weiter nach einem T-Shirt.
    Er besaß Dutzende von T-Shirts, aber irgendwie war kein passendes dabei. Eigentlich war es ja völlig egal, welches er nahm, aber trotzdem sortierte er eines nach dem anderen aus.
    Plötzlich hatte er eine Idee. Er ging in Lucys Schlafzimmer und machte sich dreist an ihrer Kommode zu schaffen. Das alte Yaz-Shirt, das er ihr geschenkt hatte, lag in der zweiten Schublade gleich obenauf. Er nahm es heraus und zog es an. Es musste sich noch etwas dehnen, aber es passte.
    Zach rannte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter. Schließlich mussten sie eine Schneiderpuppe aus Klebeband machen und anschließend ein Hemd ohne Naht!
    Lucy musste unfreiwillig lächeln, als sie Zach in dem Yaz-T-Shirt sah. Für einen Moment dachte Zach, Lucy würde eine Bemerkung machen, doch stattdessen gab sie ihm mit einem Wink zu verstehen, dass er sich in die Mitte des Raumes stellen sollte. » Im Grunde werde ich dich mit dem Klebeband mumifizieren«, sagte sie. Sie sah hübsch und sehr geschäftsmäßig aus mit der großen Rolle silberfarbenem Klebeband in der Hand. Lucy trat näher, legte den Kopf schief und sagte leise und nachdenklich wie zu sich selbst: » Hmm. Vielleicht solltest du besser auf dem Stuhl sitzen. Nein, wohl eher nicht. Ich muss mit dem Klebeband um dich herum gehen können.«
    Zach räusperte sich. » Du könntest in der Mitte der Brust anfangen«, meinte er hilfsbereit, » und dich von da aus nach unten arbeiten. Danach kannst du Schultern und Arme machen. Aber bitte nur so weit, wie die Ärmel reichen.« Nicht einmal Lucy durfte Klebeband um seine nackte Haut wickeln.
    » Okay.« Plötzlich stand Lucy ganz nah vor Zach und blickte verstohlen zu ihm auf. » Frisch gewagt ist halb gewonnen. Könntest du bitte die Arme ausstrecken? Ja so– zur Seite. Okay, dann werd ich mal loslegen.«
    Sie lächelte ihn an, als sei er der attraktivste Mann der Welt. Kurz darauf war ein erschreckend lautes Geräusch zu hören, als sie ungefähr dreißig Zentimeter Klebeband von der Rolle abzog. » Spann die Muskeln an«, befahl sie. » Es muss fest sitzen.« Wieder sah sie ihn verstohlen an. » Ich glaube nicht, dass es wehtut.«
    Lucy presste das Ende des Klebebands fest auf Zachs Brust und begann, ihn einzuwickeln. Mit der einen Hand drückte sie das Band auf seinen Körper und mit der anderen zog sie es weiter von der Rolle.
    Zach blieb ganz steif stehen und hielt die Luft an. Im Nu schnürte ihm ein breiter Streifen silbergraues Klebeband den Brustkorb zusammen. Lucy lief in geringem Abstand um ihn herum– was war das für ein betörender Duft?– und umwickelte seinen Oberkörper ein zweites, drittes, viertes, ja sogar fünftes Mal, bis das Klebeband ihm bis unter die Achselhöhlen reichte. Er bekam kaum noch Luft, und das lag nicht nur daran, dass das Klebeband seine Atmung einschränkte.
    Das war ein riesengroßer Fehler gewesen. Er war der größte Idiot aller Zeiten. Was hatte er sich nur dabei gedacht?
    » Luce«, sagte er mit schwacher Stimme. » Ich bin nicht sicher, ob… ähm.« Sie stand jetzt hinter ihm. Gott sei Dank. Die Rolle Klebeband baumelte von seinem Rücken, während Lucy die Schere holte. Ihm blieben vielleicht noch acht Sekunden, um seinen Körper unter Kontrolle zu bringen.
    Okay. Was, wenn Soledad jetzt hereinkam? Oder Leo. Er versuchte, es sich vorzustellen, aber es half nichts.
    » Lass deine Arme ausgestreckt«, sagte Lucy freundlich. » So ist es gut. Ich schneide das Band jetzt hier ab und fang noch

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