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Fluch von Scarborough Fair

Fluch von Scarborough Fair

Titel: Fluch von Scarborough Fair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Werlin
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und es angeschaltet hatte. Eine wohlige Wärme schlug ihnen entgegen. Lucy wollte hineingehen, aber Zach hielt sie fest und streckte die Arme aus. » Soll ich dich nicht über die Türschwelle tragen?«
    Ihr Herz klopfte wie wild. » Bist du sicher? Ich wiege–«
    » Ich bin stark.«
    Lucy sah für einen kurzen Moment Zachs entschlossenen Blick, als er sich hinabbeugte, einen Arm unter ihre Knie schob und den anderen fest um ihren Rücken legte. Sie schlang ihren Arm um seinen Hals, und Zach hob sie hoch. Es war ein wundervoller Augenblick, und sie war froh, dass sie noch ihr Hochzeitskleid anhatte. Der Spitzenrock raschelte und wallte über Zachs Arm. Es war einfach herrlich.
    Es machte auch gar nichts aus, dass sie Soledads alten khakifarbenen Parka darüber trug.
    Zach hatte nicht gelogen. Sie spürte die Kraft in seinen Armen, in seinem Oberkörper und in der Art, wie er sie festhielt. Sein Körper strahlte eine solche Wärme aus, dass sie durch seine und ihre Kleider drang. Sie waren jetzt im Haus, in ihrem neuen Zuhause. Lucy hatte das Überschreiten der Türschwelle kaum mitbekommen. Zach stieß die Tür mit dem Fuß hinter sich zu, und nun stand er mit Lucy auf dem Arm in der hellen, ziemlich kleinen Diele.
    Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von Lucys entfernt. Ihre Nasen berührten sich fast, und sein Mund…
    Seine Lippen berührten ihre Lippen. Zuerst waren sie kalt, aber dann wurden sie warm.
    Zuerst küsste er sie ganz zart, und dann leidenschaftlich.
    Schließlich lehnte er den Kopf zurück und setzte Lucy langsam auf dem Boden ab, wobei er sie noch mit einem Arm festhielt.
    » Möchtest du dir das Haus ansehen?«, fragte er. » Wie wär’s mit einem großen Rundgang?«
    Lucy musste nicht lange überlegen. Es gab für nichts eine Garantie, aber eines wusste sie: Sie hatten dieses Haus, und sie durften keine Sekunde ihrer kostbaren Zeit verschwenden.
    Lucy lehnte sich an Zach und sagte: » Lass uns ins Schlafzimmer gehen.«

Kapitel 47
    » Oh, meine Gemahlin«, sagte Zach am späten Vormittag des darauffolgenden Tages.
    » Was ist, mein Gemahl?«, fragte Lucy und kicherte.
    Sie lagen noch im Bett, wo sie die letzten sechzehn Stunden oder so verbracht hatten. Zach wusste nicht genau, wie lange es gewesen war. Seine Uhr musste doch hier irgendwo sein. Oh, da lag sie ja. Auf dem Fußboden. Er griff danach. Er wollte genau wissen, wie spät es war, denn in Kürze wären sie exakt vierundzwanzig Stunden verheiratet, und das musste doch gefeiert werden.
    Zach blies Lucy sanft ins Ohr und streichelte ihren runden Bauch. » Hast du die riesige Dusche im Bad bemerkt?«
    » Ja, mein Gemahl, und ich hab auch bemerkt, dass die Dusche zwei von diesen Dingern hat.«
    » Du meinst, Duschköpfe.«
    » Ja. Was für ein Zufall. Zwei Duschköpfe für zwei Leute.«
    » Ich bin froh, dass du mir das sagst.«
    Lucy nahm ihre Haarspitzen zwischen zwei Finger und strich Zach damit über die Nase. » Hast du die Dusche erwähnt, weil du dich schmutzig fühlst? Ich könnte dir den Rücken schrubben. Vorausgesetzt natürlich, du schrubbst auch meinen.«
    » Wie gut, dass du mich jetzt daran erinnerst«, begann Zach. Dann hielt er inne und machte ein nachdenkliches Gesicht.
    » Zach?« Lucy stützte sich auf den Ellbogen und streckte die Hand aus, um mit dem Zeigefinger die Falten auf seiner Stirn nachzuzeichnen. » Was ist los?«
    Zach nahm ihre Hand weg, drehte die Handfläche nach oben und drückte einen Kuss darauf. » Ich fühle mich nicht schmutzig«, sagte er ernst. » Kein bisschen.«
    Lucy blinzelte. » Oh.« Etwas verlegen wandte sie sich ganz Zach zu. » Ich auch nicht«, flüsterte sie. » Es war nur ein Scherz. Was ich meinte, war–«
    » Oh, ich weiß. Es ist schon okay. Mir ist nur gerade klar geworden, Luce, dass ich darüber keine Witze machen kann. Über uns. Über dich. Über mich. Über unsere Hochzeit. Über Sex. Zumindest nicht jetzt. Ich fühle…« Zach machte eine Pause. » Ich finde nicht die richtigen Worte. Ich…«
    Und schließlich fragte Zach anscheinend ganz nebenbei: » Sind dir eigentlich all die fremden Leute bei unserer Hochzeit aufgefallen? Die vielen Geistlichen?«
    » Mal überlegen. Da waren ein katholischer und ein griechisch-orthodoxer Priester, ein Rabbi, ein Imam und ein Swami. Und dann noch die beiden Protestanten. Ich war mir nur nicht sicher, welcher Kirche sie angehörten.«
    » Ich glaube, der eine war Unitarier und der andere Kongregationalist.«
    Lucy neigte den Kopf zur

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