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Flucht aus Oxford

Titel: Flucht aus Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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abnehmen«, fuhr Donna fort. »Probieren Sie mal. Man kann das alte Parfüm immer noch riechen.«
    Kate roch an dem Glasstopfen. Zunächst nahm sie nichts wahr, doch mit einiger Konzentration glaubte sie, einen schwachen Duft zu erkennen. Einen Duft, der an Nachtclubs, an Jazz und an hübsche junge Frauen mit Bubikopf und scharlachroten Lippen erinnerte.
    »Wie in diesen alten Filmen«, sagte Donna. »Gucken Sie sich so was manchmal an? Casablanca . Der blaue Engel . Ich bin ganz versessen auf die Schinken. Man fühlt sich wie in den alten Tagen. Am liebsten würde ich solche Klamotten tragen, und mein Haar müsste so ins Gesicht fallen. Glauben Sie, dass mir gemalte Augenbrauen stehen würden?«
    Kate lachte. »Ich glaube, Sie würden eine gute Kopie abgeben, wenn Sie es versuchten. Allerdings müssten Sie das Piercing aus der Nase nehmen. So etwas gab es 1940 noch nicht.«
    »Ich glaube, ich bleibe fürs Erste lieber bei meinem Parfümflakon.«
    »Ich passe gut darauf auf«, versprach Kate. »Sie brauchen sich keine Sorgen darum zu machen. Und jetzt sollten wir den Garten in Angriff nehmen. Haben Sie eine Ahnung, was dort getan werden muss?«
    »Miss Callan lässt mich einfach machen. Normalerweise arbeite ich zwei Stunden, im Sommer zwei Mal die Woche, im Winter ein Mal. Und Sie zahlen mir fünf Pfund die Stunde.«
    Kate warf einen Blick in den grauen Himmel und suchte nach einem Anzeichen für Sonnenschein. »Ist Winter oder Sommer?«, fragte sie.
    »Sommer«, behauptete Donna überzeugt. »Freitag komme ich wieder.« Sie sah mit Nachdruck auf ihre Uhr. »Die ersten zehn Minuten gehen auf Sie, okay?«
    »Ja, natürlich.«
    »Nach der halben Zeit mache ich Teepause und esse ein paar Kekse.«
    »Verstehe. Ich leiste Ihnen dann Gesellschaft.«
    »Wenn Sie welche dahaben, hätte ich am liebsten Schokoladenkekse.«
    »Ich fürchte, die haben wir alle selbst gegessen. Aber ich mache mich gleich auf den Weg in den Dorfladen«, erklärte Kate gehorsam. Zwar war der Laden teuer, bot keine große Auswahl und das Personal bestand aus Teenagern, die lieber Radio hörten und mit ihren Freunden schwatzten, als sich um die Kunden zu kümmern, doch angesichts der Alternative, fast zehn Kilometer zum nächsten Supermarkt zu fahren, fiel die Wahl nicht schwer.
    Nachdem Donna in Richtung Gartenhäuschen verschwunden war, kam Roz ebenfalls in die Küche.
    »Warum hast du mich alles allein machen lassen? Hast du Ahnung von Gartenarbeit?«
    »Habe ich. Aber ich finde, du hast dich wirklich gut geschlagen. Schließlich musst du irgendwann wieder deine eigene Frau stehen.«
    »Glaubst du, dass ich schon so weit bin, demnächst meine Schuhe allein zuzubinden?«
    »Sicher, wenn du schön brav bist.«
    »Ich glaube, wir können darauf vertrauen, dass sie weiß, was sie tut«, sagte Kate, die Donna nachblickte.
    »Sie sieht einigermaßen kompetent aus, trotz des vielen Metalls in ihrem Körper«, bestätigte Roz. »Merkwürdig finde ich nur, dass sie die Kunstobjekte in Callies Wohnzimmer anscheinend genau beurteilen konnte. Sie kennt sich jedenfalls mit viktorianischer Landschaftsmalerei besser aus als du.«
    »Wo mag sie das herhaben? Eigentlich sieht sie nicht so aus, als ob sie aus den entsprechenden Verhältnissen stammte, aber heutzutage darf man nicht mehr nach dem Schein urteilen.«
    »Jemand hat ihr beigebracht, keinen Schmutz auf dem Teppich zu hinterlassen. Glaubst du, sie könnte die Tochter des Pfarrers sein? Vielleicht stammt sie ja auch aus dem eleganten Queen-Anne-Haus am Fuß des Hügels.«
    »Naja …«
    »Ehrlich gesagt glaube ich das auch nicht«, sagte Roz. »Und jetzt solltest du dich besser um diese Schokoladenkekse kümmern, die du ihr versprochen hast. Der kleine Laden schließt bestimmt um Punkt fünf.«
    »Und was machst du?«
    »Also ehrlich, Kate, ich finde dich ganz schön neugierig. Ich werde es mir gemütlich machen, ein wenig nachdenken und den Rest des Tages vielleicht mit dem einen oder anderen Nachbarn verbringen.«
    »Wenn du mehr aus ihnen herausbekommst als ›Mnerf‹, halte ich das schon für eine echte Leistung. Und keinen Ärger, okay?«
    »Du bist ganz schön vorlaut«, sagte Roz, aber es klang ausgesprochen liebevoll.
    Eine Stunde später saßen Kate, Roz und Donna am Küchentisch, tranken Tee und schlugen tiefe Breschen in das eben erst erstandene Paket Schokoladenkekse.
    »Wie haben Sie sich als Gärtnerin qualifiziert?«, erkundigte sich Kate. »Haben Sie eine Ausbildung gemacht?«
    »Nee, ich

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