Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
vielen Verkehr fest zusammengestampft, aber sie hatten sie für sich allein.
    »Es ist nicht unbedingt ein Geheimnis«, sagte Sarene schließlich und nicht sehr bereitwillig für etwas, das kein Geheimnis war, »aber es ist auch nicht weithin bekannt. Wir sprechen nicht oft von Far Madding, von den Schwestern einmal abgesehen, die hier geboren wurden, und selbst die kommen nur selten zu Besuch. Aber Ihr solltet Bescheid wissen, bevor Ihr dort eintretet. Die Stadt hat ein Ter'angreal in ihrem Besitz. Vielleicht sind es auch drei Ter 'angreale. Das weiß keiner. Man kann sie genauso wenig studieren, wie man sie fortbringen kann. Sie müssen während der Zerstörung der Welt erschaffen worden sein, als die Furcht vor wahnsinnigen Machtlenkern alltäglich war. Aber einen solchen Preis für Sicherheit zu zahlen...« Die mit Perlen verzierten Zöpfe, die bis zu ihrer Brust baumelten, klirrten gegeneinander, als sie voller Unglauben den Kopf schüttelte. »Diese Ter 'angreale, sie kopieren ein Stedding. Das heißt, zumindest in den wichtigen Dingen, fürchte ich, obwohl ich vermute, dass ein Ogier das anders sehen würde.« Sie seufzte traurig.
    Shalon starrte sie ungläubig an und warf Harine und Moad einen verwirrten Blick zu. Warum sollten Fabeln einer Aes Sedai Furcht einflößen? Harine öffnete den Mund, gab dann aber Shalon ein Zeichen, die offensichtliche Frage zu stellen. Sollte sie auch mit Sarene Freundschaft schließen, um ihren Kurs zu glätten? Shalons Kopf schmerzte. Aber sie war ebenfalls neugierig.
    »Und welche Dinge sind das?«, fragte sie behutsam. Glaubte die Frau wirklich an fünf Spannen große Leute, die Bäumen etwas vorsangen? Und da gab es noch etwas mit Äxten, oder? Hier kommen die Aelfinn, um dein Brot zu stehlen; hier kommen die Ogier, um dir den Kopf abzuschlagen. Licht, das hatte sie nicht mehr gehört, seit Harine mit Puppen gespielt hatte. Da ihre Mutter auf den Schiffen aufgestiegen war, hatte man ihr die Aufgabe übertragen, Harine zusammen mit ihrem ersten Kind großzuziehen.
    Sarenes Augen weiteten sich überrascht. »Das wisst Ihr wirklich nicht?« Ihr Blick glitt zu der vorausliegenden Inselstadt. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war sie im Begriff, die Bilge zu betreten. »Innerhalb des Stedding kann man die Macht nicht lenken. Man kann nicht einmal die Wahre Quelle fühlen. Kein draußen gewobenes Gewebe hat einen Einfluss auf das, was drinnen ist, obwohl das keine Rolle spielt. Tatsächlich gibt es hier zwei Stedding, eines in dem anderen. Das größere beeinflusst Männer, aber wir werden das kleinere betreten, bevor wir die Brücke erreichen.«
    »Ihr werdet dort nicht die Macht lenken können?«, fragte Harine. Als die Aes Sedai nickte, ohne den Blick von der Stadt zu nehmen, umspielte ein schmales, frostiges Lächeln Harmes Lippen. »Vielleicht können wir uns über die Instruktionen unterhalten, nachdem wir ein Quartier bezogen haben.«
    »Dir lest die Philosophie?« Sarene sah überrascht aus. »Die Theorie der Instruktionen, heutzutage hält man nicht viel davon, aber ich war immer der Meinung, dass man daraus viel lernen kann. Eine Unterhaltung wird nett sein, um mich von anderen Dingen abzulenken. Falls uns Cadsuane Zeit lässt.«
    Harine fiel der Unterkiefer herunter. Sie starrte die Aes Sedai an und vergaß, sich am Sattel festzuhalten, und nur Moads schneller Griff verhinderte, dass sie herunterfiel.
    Shalon hatte Harine niemals die Philosophie erwähnen hören, aber ihr war es egal, worüber ihre Schwester sprach. Sie starrte Far Madding an und schluckte schwer. Sie hatte natürlich gelernt, jemanden einzuhüllen, damit diese Person nicht die Macht benutzen konnte, und sie war im Laufe ihrer Ausbildung auch selbst eingehüllt worden, aber selbst eingehüllt konnte man noch immer die Quelle fühlen. Wie würde es sein, sie nicht fühlen zu können? So als würde man die Sonne aus der Sicht verlieren, sie aber direkt am Rande des Sichtfelds lauern? Wie würde es sein, wenn die Sonne verschwand?
    Während sie sich dem See näherten, war sie sich der Quelle bewusster, als sie es seit jenem ersten Mal der Freude, als sie diese berührt hatte, gewesen war. Sie konnte nur mühsam verhindern, nicht von ihr zu trinken, aber die Aes Sedai würden das Licht sehen und vermutlich auch den Grund dafür kennen. Sie würde sich oder Harine nicht auf diese Weise beschämen. Auf dem Wasser tummelten sich viele kleine Boote, von denen keines länger als sechs oder sieben Spannen

Weitere Kostenlose Bücher