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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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andere Wahl ließ, als sich ihr ebenfalls anzuschließen, wollten sie nicht zurückgelassen werden und selbst den Weg finden. Shalon schoss hinter den anderen her und Harine war nicht weniger schnell. Cadsuane hielt die Ratsherrinnen fest, führte den Weg die Wendeltreppe hinunter an und sprach leise auf sie ein. Da sich Kumira zwischen ihr und den dreien befand, konnte Shalon kein Wort verstehen. Cumere und Narvais versuchten zu sprechen, aber Cadsuane gestattete keiner von ihnen mehr als ein paar Worte, bevor sie erneut loslegte. Sie schien ganz ruhig und nüchtern zu sein. Ihre Begleiterinnen machten langsam einen nervösen Eindruck. Was, beim Licht, hatte Cadsuane nur vor?
    »Macht Euch dieser Ort zu schaffen?«, fragte Harine plötzlich.
    »Es ist, als hätte ich meine Augen verloren.« Die Wahrheit dieser Worte ließ Shalon erbeben. »Ich fürchte mich, Herrin der Wogen, aber so lange es das Licht will, kann ich meine Furcht kontrollieren.« Licht, sie hoffte es zumindest. Sie musste es schaffen.
    Harine nickte und warf den vor ihr gehenden Frauen stirnrunzelnd einen Blick zu. »Ich weiß nicht, ob es in Aleis' Palast eine Badewanne gibt, die groß genug für uns ist, dass wir zusammen baden können, und ich bezweifle, dass sie mit Honig gesüßten Wein haben, aber wir werden schon etwas für uns finden.« Sie wandte den Blick von Cadsuane und den anderen und berührte unbeholfen Shalons Arm. »Als Kind habe ich mich vor der Dunkelheit gefürchtet, und du hast mich nie allein gelassen, bis die Angst weg war. Ich werde dich auch nicht allein lassen, Shalon.«
    Shalon übersah eine Stufe und konnte gerade eben noch verhindern, Hals über Kopf die Treppe hinunterzustürzen. Seit Harine zur Segelherrin aufgestiegen war, hatte sie Shalon nicht mehr in der Öffentlichkeit beim Namen genannt. Und so freundlich war sie auch unter vier Augen schon zuvor nicht mehr gewesen. »Danke«, sagte sie. »Harine«, fügte sie mit einiger Mühe hinzu. Ihre Schwester tätschelte ihren Arm und lächelte. Harine hatte keine Übung im Lächeln, aber der unbeholfene Versuch verriet Wärme.
    Allerdings konnte man das nicht von dem Blick sagen, den sie den vor ihnen gehenden Frauen zuwarf. »Vielleicht kann ich hier ein echtes Geschäft machen. Cadsuane hat ihren Ballast verlagert, also fährt sie bereits mit Schlagseite. Shalon, wenn du ihr näher kommst, musst du den Grund dafür herausfinden. Am liebsten würde ich Aleis' Eckzahn an einer Kette tragen ... mich einfach wortlos stehen zu lassen, aber nicht um den Preis, dass Cadsuane den Coramoor irgendwie in Schwierigkeiten bringt. Du musst es herausfinden, Shalon.«
    »Ich glaube, für Cadsuane ist das Intrigenschmieden so natürlich wie das Atmen«, erwiderte Shalon mit einem Seufzen, »aber ich werde es versuchen, Harine. Ich werde mein Bestes tun.«
    »Das hast du doch immer getan, Schwester. Und das wirst du auch immer tun. Das weiß ich.«
    Shalon seufzte erneut. Es war viel zu früh, die neu gefundene Zuneigung ihrer Schwester auf die Probe zu stellen. Ein Geständnis würde möglicherweise Vergebung zur Folge haben, vielleicht aber auch nicht, und sie hätte es nicht überlebt, auf einen Schlag ihre Ehe und ihre Stellung zu verlieren. Aber zum ersten Mal, seit Verin ihr in unmissverständlichen Worten Cadsuanes Bedingungen klargemacht hatte, wenn sie ihr Geheimnis bewahren wollte, fing Shalon an, über ein Geständnis nachzudenken.

KAPITEL 4
    Verschiedene Arten von Behüterbund
    Rand saß mit untergeschlagenen Beinen und an der Wand lehnend auf dem Bett seines Zimmers im Haupt der Ratsherrin und spielte auf der mit Silber eingefassten Flöte, die ihm Thom Merrilin vor so langer Zeit geschenkt hatte. Einem Menschenalter. Dieses Zimmer mit seinen geschnitzten Wandpaneelen und den Fenstern, die auf den Nethvin-Markt hinausschauten, war besser als das, aus dem sie in der Krone von Maredo ausgezogen waren. Die neben ihm aufgestapelten Kissen waren mit Entendaunen gefüllt, das Bett verfugte über einen bestickten Baldachin und Vorhänge, und der Spiegel über dem Waschständer hatte keine einzige Blase. Der Sims über dem steinernen Kamin wies sogar einfaches Schnitzwerk auf. Es war das Zimmer eines wohlhabenden ausländischen Kaufmanns. Er war froh, dass er daran gedacht hatte, beim Aufbruch in Cairhien genug Gold mitzunehmen. Er war es einfach nicht gewöhnt, viel davon in der Tasche zu haben. Für den Wiedergeborenen Drachen wurde alles zur Verfügung gestellt. Allerdings

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