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Flucht Der Sklaven

Flucht Der Sklaven

Titel: Flucht Der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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spielte damit. »Sollte ich überrascht sein, Euch zu sehen, Cadsuane? Ihr taucht viel zu oft dort auf, wo ich Euch nicht sehen will. Wer hat Euch das Schnelle Reisen beigebracht?« Es konnte nur das gewesen sein. Im einen Augenblick war Alanna ein vager Gedanke an der Schwelle seines Bewusstseins gewesen, im nächsten erblühte sie in seinem Kopf zu voller Stärke auf. Zuerst hatte er gedacht, sie hätte das Schnelle Reisen gelernt, aber als er jetzt Cadsuane sah, wusste er es besser.
    Alanna presste die Lippen aufeinander und selbst Min sah missbilligend aus. Die Gefühle, die von der einen durch den Behüterbund flössen, waren sprunghaft; bei der anderen war es jetzt nur noch Wut, in die sich Entzücken mischte. Warum verspürte Alanna Freude?
    »Wie ich sehe, habt Ihr noch immer keine besseren Manieren als eine Ziege«, sagte Cadsuane trocken. »Mein Junge, ich glaube kaum, dass ich Eure Erlaubnis brauche, um meinem Geburtsort einen Besuch abzustatten. Und was das Schnelle Reisen anbelangt, es geht Euch nichts an, was ich wo gelernt habe.« Sie löste den Umhang, steckte die Brosche in ihren Gürtel, wo sie schnell bei der Hand war, und legte ihn sich über den Arm, und zwar auf eine Weise, als wäre er viel wichtiger als Rand. Ihre Stimme nahm einen gereizten Unterton an. »Auf die eine oder andere Weise habt Ihr mir eine Menge Reisegefährten aufgehalst. Alanna war so begierig, Euch wiederzusehen, nur ein Herz aus Stein hätte sich weigern können, sie nicht mitzunehmen, und Sorilea hat gesagt, dass einige der anderen, die Euch den Treueid geleistet haben, zu nichts zu gebrauchen seien, bis man ihnen erlauben würde, Alanna zu begleiten, also habe ich Nesune, Sarene, Erian, Beldeine und Elza auch mitgebracht. Ganz zu schweigen von Harine und ihrer Schwester und ihrem Schwertmeister. Sie wusste nicht, ob sie in Ohnmacht fallen, schreien oder jemanden beißen sollte, als sie herausfand, dass Alanna Euch suchen wollte. Und dann sind da noch drei von Euren schwarzbemäntelten Freunden. Ich weiß nicht, wie dringend sie Euch sehen wollen, aber sie sind auch hier. Nun, jetzt, da wir Euch gefunden haben, kann ich Euch ja die Meervolkfrauen und die Schwestern schicken, damit Ihr Euch um sie kümmert.«
    Rand sprang mit einem unterdrückten Fluch auf die Beine. »Nein! Haltet sie von mir fern!«
    Cadsuanes dunkle Augen wurden schmal. »Ich habe Euch schon einmal wegen Eurer Ausdrucksweise ermahnt; ich werde es nicht noch einmal tun.« Sie sah ihn noch einen Augenblick lang stirnrunzelnd an, dann nickte sie, als würde sie glauben, dass er sich die Lektion zu Herzen nehme. »Nun, was bringt Euch auf die Idee, Ihr könntet mir sagen, was ich zu tun habe, mein Junge?«
    Rand kämpfte mit sich. Er konnte hier keine Befehle geben. Er hatte Cadsuane noch nie irgendwo etwas befehlen können. Min behauptete, dass er die Frau brauchte, dass sie ihm etwas beibringen würde, das er lernen musste, aber wenn überhaupt machte ihn das nur noch misstrauischer, was ihre Person betraf. »Ich will meine Angelegenheiten hier zu Ende bringen und in aller Ruhe abreisen«, sagte er schließlich. »Wenn Ihr ihnen schon Bescheid sagt, dann sorgt wenigstens dafür, dass sie verstehen, warum ich es mir nicht leisten kann, dass sie sich in meiner Nähe aufhalten, ehe ich zur Abreise bereit bin.« Die Frau sah ihn mit hochgezogener Augenbraue erwartungsvoll an, und er holte tief Luft. Warum musste sie immer alles so schwierig machen? »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Ihr keiner von ihnen verratet, wo ich bin.« Dann fügte er zögernd, sehr zögernd hinzu: »Bitte.« Min atmete aus, als hätte sie die Luft angehalten.
    »Gut«, sagte Cadsuane nach einem Augenblick. »Ihr habt Manieren, wenn Ihr es nur versucht, selbst wenn es Euch aussehen lässt, als hättet Ihr Zahnschmerzen. Ich schätze, ich kann für den Moment Euer Geheimnis bewahren. Nicht alle von ihnen wissen, dass Ihr in der Stadt seid. Ach ja. Ich sollte Euch sagen, dass Merise mit Narishma den Behüterbund eingegangen ist. Corele hat Damer und der junge Hopwil gehört zu Daigian.« Sie sagte es, als wäre es eine Nebensächlichkeit, die sie leicht hätte vergessen können.
    Diesmal machte er sich nicht die Mühe, leise zu fluchen, und Cadsuanes kraftvolle Ohrfeige renkte ihm beinahe den Kiefer aus. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Eine der anderen Frauen keuchte auf.
    »Ich habe es Euch gesagt«, sagte Cadsuane gelassen. »Keine Warnungen mehr.«
    Min machte einen

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