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Flucht in die rote Welt

Flucht in die rote Welt

Titel: Flucht in die rote Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Vermittlerin. Ich weiß, wie man mit ihr umgeht.«
    »Das geht mir alles viel zu schnell.«
    »Ich bin härter als Sie, Kirby Winter. Ich habe Charlas Schule durchgemacht. Sie ziehen jetzt ins Elise, damit niemand mißtrauisch wird.« Sie kritzelte eine Adresse und eine Telefonnummer auf ein Stück Papier. »Wenn Sie etwas Bestimmtes herausbringen, setzen Sie sich mit mir in Verbindung. Es ist ein kleines Apartment, das mir ein Freund zur Verfügung gestellt hat. Er ist bis über beide Ohren in mich verknallt. Hören Sie, Kirby, Sie müssen mich nicht mögen, und Sie müssen mir nicht vertrauen. Was verlieren Sie dabei? Außerdem können Sie mich Betsy nennen.«
    »Ich verliere nichts – bis jetzt nicht. Höchstens meinen Verstand. Aber der ist nicht wertvoll.«
    »Spielen Sie mit, und wenn Sie etwas entdecken, können Sie es sich immer noch überlegen, ob Sie mich anrufen oder nicht. Einverstanden?«
    »Einverstanden, Betsy.«
    Ihr Blick veränderte sich. »Wenn man mich nicht so herumschubst, bin ich gewöhnlich netter.«
    »Und ich benehme mich sonst auch nicht so konfus.«
     

 
4
     
    In seinem Fach im Hotel Birdline lagen neun Nachrichten. Sie alle forderten ihn auf, sich mit Mister D. Leroy Wintermore in Verbindung zu setzen – von der Rechtsfirma Wintermore, Stabile, Schamway und Mertz, die Onkel Omars persönliche Belange vertreten hatte – im Gegensatz zu den Anwälten, die sich um die Angelegenheiten der Krepps-Unternehmen kümmerten.
    Wintermore war ein gebrechlicher alter Herr mit weißem Haar, der, wie Onkel Omar es einmal ausgedrückt hatte, sogar dem Gesetz gegenüber skeptisch war.
    Kirby packte seine persönliche Habe zusammen, bevor er Wintermore anrief. Er wählte die Nummer des letzten Zettels und traf D. Leroy Wintermore in seinem Haus an. Es war natürlich Sonntag. Kirby hatte es völlig vergessen.
    »Mein lieber Junge!« sagte Wintermore. »Ich hatte mir schon Sorgen um Sie gemacht. Als Sie die – äh – Verfügung Ihres Onkels erfuhren, waren Sie ein wenig verärgert.«
    »Begeistert war ich nicht gerade, das stimmt. Ich bin zwar nicht ausgesprochen habgierig, aber schließlich heißt es, daß fünfzig Millionen im Spiel sind.«
    »Wahrscheinlich wollte er etwas für Ihren Charakter tun, Kirby.«
    »Ich habe mehr Charakter, als ich im Moment gebrauchen kann.«
    »Nun, jedenfalls gibt es ein paar Kleinigkeiten auszubügeln. Sie werden morgen um zehn bei einer Spitzenkonferenz der Krepps-Unternehmen um Ihre Anwesenheit gebeten.«
    »Von wem?«
    »Vom ehrenwerten Aufsichtsrat Ihres Onkels. Ich soll auch dort sein. Wenn Sie einen Rechtsbeistand brauchen, werde ich mich auf Ihre Seite stellen. Furchtlos, versteht sich.«
    »Worum geht es?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber sie scheinen der Meinung zu sein, daß Sie und Ihr Onkel in betrügerischem Einvernehmen gehandelt haben. Versteckte Gewinne. Etwas Idiotisches. Aber sie regen sich sehr auf. Und etwas anderes bereitet ihnen Kummer. Seit letztem Mittwoch wurde jede einzelne von Omars Wohnungen gründlich durchsucht.«
    »Tatsächlich?«
    »Die Leute wollen das nun alles mit den geheimnisvollen Tätigkeiten verknüpfen, die Sie im Auftrag von Omar ausführten.«
    »Hat er Ihnen je gesagt, worin meine Arbeit bestand?«
    »Mein lieber Junge, ich habe nie gefragt.«
    »Mister Wintermore, im Testament sind nur die Uhr und der Brief erwähnt, aber ich glaube, ich habe auch Anspruch auf Onkel Omars persönliche Dinge, nicht wahr?«
    »Im Normalfall ja.«
    »Aber nun geht es nicht?«
    »Omar erfuhr vor einem Vierteljahr, wie schlecht es mit seinem Herzen stand. Er kam in mein Büro, holte alle persönlichen Akten und ließ mir nur die wesentlichen Dokumente hier. Ich fragte ihn, was er mit den Papieren anfangen wolle, und er erwiderte, daß er sie verbrennen würde. Dann holte er mir einen Silberdollar aus dem linken Ohr. Er hatte unglaubliches Geschick für diese Zaubertricks. Soviel ich weiß, verbrannte er tatsächlich alles bis auf einen Kasten mit Dokumenten, der sich nun im Haupttresor der Krepps-Unternehmen befindet. Ein großartiger Mann, mein Junge. Großartig. Nur mit einem Hang zur Geheimniskrämerei. Und der Aufsichtsrat glaubt, daß Sie davon angesteckt wurden.«
    »Ich befolgte nur seine Befehle. Ich bin um zehn Uhr dort, Mister Wintermore.«
    Er legte auf, sah sich im Zimmer um und überlegte, ob er je wieder einen Raum im Birdline buchen würde. Es lag zentral, aber in manchen Nächten war es schrecklich, wenn die Leute an den

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