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Flucht in die rote Welt

Flucht in die rote Welt

Titel: Flucht in die rote Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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über die erzwungene Kursänderung sehr erregt. Seine Papiere waren völlig in Ordnung. Er erklärte, daß er eine kurze Kreuzfahrt unternommen habe, um die neu installierte Radaranlage zu testen. Sowohl er als auch seine Schwester sagten aus, daß sie im Hotel Elise die Bekanntschaft Kirby Winters gemacht hatten und daß sie mit seinem Onkel Omar Krepps flüchtig bekannt gewesen waren. Da ihnen Mister Winter sehr deprimiert erschienen war, hatten sie ihm angeboten, ihn nach Nassau zu bringen. Mister Winter war unentschlossen gewesen, und sie hatten nicht mehr geglaubt, daß er sie begleiten würde, bis plötzlich seine Sachen an Bord gebracht wurden. Mister Locordolos gab zu, daß es ein Fehler gewesen war, nicht die Polizei zu verständigen, nachdem er von dem Riesenbetrug gehört hatte, aber er hatte bei der Durchsuchung der Koffer nichts von Bedeutung gefunden. Selbstverständlich hatte er nach Bekanntwerden des Betruges nicht mehr daran gedacht, Mister Winter mitzunehmen, und der Betrüger hatte sich bei ihm auch nicht mehr gemeldet. Mister Locordolos war so großzügig, die Durchsuchung seines Schiffes zu gestatten, obwohl die Glorianna unter Panama-Flagge lief. Die Polizei beschlagnahmte das Eigentum Winters, konnte aber keine Spur von ihm selbst entdecken.
    Während der Bootsdurchsuchung hatten sich die Beamten auch mit der bettlägerigen Schauspielerin Betsy Alden unterhalten, die sich nach einem Nervenzusammenbruch auf der Jacht erholen wollte. Sie hatte mit schwacher Stimme alle Aussagen bestätigt.
    Da man Winter gegen elf Uhr vormittags eindeutig am Strand erkannt hatte, wurden alle Ausgänge der Stadt hermetisch abgeriegelt. Die Polizei war der Meinung, daß der Betrüger ihnen bald ins Netz gehen mußte. Man hoffte sogar, daß er den Aufenthalt der Farnham verraten würde.
    Mister Grumby hatte in einer weiteren Presseerklärung gewarnt, daß Winter im Notfall falsche Beschuldigungen gegen den Aufsichtsrat der Krepps-Unternehmen erheben würde. Er sagte unter Eid aus, daß Mister Krepps trotz wiederholter Bitten niemals verraten hatte, wohin die siebenundzwanzig Millionen geflossen waren.
    Für den morgendlichen Aufruhr am Strand hatte man eine ordentliche Erklärung parat. Eine Horde von Jugendlichen war am Strand Amok gelaufen, hatte den Frauen die Badeanzüge vom Leib gerissen, Autoschlüssel gestohlen, Ladendiebstähle verübt und allerlei Schabernack mit unschuldigen Passanten getrieben. Man munkelte von einem neuen Rauschgift, das unter den Jugendlichen vertrieben wurde.
    »Ich bin eine Riesenbande von Jugendlichen«, grinste Bonny Lee.
    »Sie besitzen die Beschreibung eines Bandenmitglieds, das hast du selbst gehört. Sie ist braungebrannt, hat kurzgeschnittenes blondes Haar und trägt türkisblaue Unterwäsche.«
    »Aquablau.«
    »Das Mädchen, das ich Tannenbaumer und Harry hinstellte, hatte leider schwarze Wäsche an.«
    »Gut gebaut?«
    »Es ging. Etwas Besseres ließ sich in der Eile nicht finden.«
    »Blond?«
    »Was sonst?«
    »Schön?«
    »Wunderschön. Nur ihr Profil ließ zu wünschen übrig. Die Stoßzähne gingen ziemlich direkt in den Hals über.«
    »Das klingt schon besser. Hat dir die Entkleidungsnummer Spaß gemacht?«
    »Ich war so nervös, daß ich gar nicht darauf achtete.«
    »Das ist süß von dir, Liebling.«
    »Ich mache mir verdammte Sorgen um Wilma.«
    »Wilma? Ach so, die Zimperliche. Dieser Joseph wollte sie an Bord bringen. Ob er sie irgendwo versteckt hat?«
    »Das glaube ich nicht. Charla erzählte mir, daß die Mannschaft der Jacht aus fünf Mann besteht. In den Nachrichten war von drei Mann die Rede. Ich schätze also, daß die beiden übrigen Wilma holen sollten und nicht mehr rechtzeitig an Bord kamen. Joseph muß erfahren haben, daß die Polizei sich für meine Koffer interessierte, und da wurde er nervös und fuhr los. Aber wo sind die beiden jetzt mit Wilma?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ziemlich einfach. Sie befand sich an einem sicheren Ort, bis Betsy Joseph die Adresse verriet. Ich schätze, sie blieben mit dem Mädchen in diesem Versteck und warten nun, daß Joseph sich wieder mit ihnen in Verbindung setzt.«
    »Hm, das wäre logisch. Aber so schnell wird sich Joseph nicht melden. Er muß damit rechnen, daß die Polizei ihn überwacht.«
    »Du hast gesagt, daß sie kein Telefon haben. Wie war die Adresse?«
    »Äh – zwei zehn Sunset Way, Hallandale.«
    »Das könnten wir eigentlich finden.«
    »Aber der große Strohhut und die Sonnenbrille haben

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