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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hatten, leuchtete tief grün oder blass pink. Fingerlange Früchte hingen an einer der Pflanzen. Sie waren prall und blassblau und schienen ebenso essbar wie appetitlich. Aber obwohl er sie bestimmt eine Stunde lang nicht aus den Augen ließ, bediente sich nicht einmal ein herumwandernder Gliederfüßer an diesem auf den ersten Blick leicht erreichbaren und üppigen Nahrungsvorrat. Der Mangel an Aufmerksamkeit ließ vermuten, dass die blauen Früchte zwar attraktiv aussahen, aber dennoch alles andere als genießbar waren. Selbst ohne Erinnerungen gelang es ihm, Vorsicht walten zu lassen. Trotz seines gewaltigen Hungers zwang er sich, weiterzusuchen.
    Nicht nur die leicht abschüssigen, sandigen Ufer des Flusses, sondern auch das Wasser selbst war voller Leben. Durchsichtige Blätter, die an Tentakel von Hohltierchen erinnerten, wuchsen aus dem Boden. Als er sich erhob, den Fluss entlang taumelte und dabei grasende Sandrücken wie lohfarbene Bettlaken aufwirbelte, fand er einige tiefere Stellen, in denen diese Gewächse eine Länge von mehreren Metern erreichten. Sie waren zwar nahezu durchsichtig, ließen sich aber dennoch erkennen, da sie in der Strömung hin und her schwankten. Dabei fingen sie das Licht ein und warfen es nach oben. An den Seiten der tiefsten Teiche wuchsen teppichartig dunkelgrüne Bälle, die in dem fließenden Wasser wie nervöse Nager zitterten.
    Am Ende verließ ihn die Kraft, und er sank erschöpft auf die Knie. Pip erhob sich von seiner Schulter, als er in sich zusammensackte, um dann vor seinem Gesicht herumflattern. Geschwächt versuchte er, sie wegzuscheuchen. Es gab nichts, was sie tun konnte. Ihm war klar, dass er etwas essen musste, bevor ihm sogar die Energie zum Kauen fehlen würde - sei es nun giftig oder nicht.
    Vor ihm hob und senkte sich eine Schar kleiner Kreaturen in den Tiefen eines Teiches. Einige füllten verschieden geformte kleine Luftsäcke an ihrem Rücken, schossen von unten herauf, durchbrachen die Wasseroberfläche und setzten ihren Weg zur Kante der Klamm fort, wo sie außer Sichtweite gerieten. Derweil ließen andere die Luft aus ihren Schwebeblasen und fielen ins Wasser zurück. Dort schwammen sie nach unten, um sich am Unterwasserwald sowie den winzigen Dingen, die darin herumschwammen, zu laben. Dieses Arrangement war ebenso praktisch wie überraschend, da jeder der kleinen Taucher anscheinend genug Luft in seinen Säcken zurückbehielt, um unter Wasser atmen zu können.
    Während er noch überlegte, ob er lieber einen der langen, durchsichtigen Tentakel, einen grünen Ball oder einen trägen Schwimmer einsammeln und probieren sollte, erweckten einige Neuankömmlinge seine Aufmerksamkeit. Sie waren etwa einen Meter lang und hatten dünne Körper, die sich an beiden Seiten zu schmalen Kanten verjüngten, als würde ihre Gestalt aus verschiedenen Richtungen zusammengedrückt. Ihre Grundfarbe war silbrig, wobei schwarze Längsstreifen ihre flache Form entlang verliefen. Eine Reihe aus drei Schwebesäcken begann direkt hinter dem integrierten Kopf und führte zum breiten, abgeflachten Terminus. Große Augen mit hervorstechenden goldenen Pupillen waren in eine hartschalige Stirn eingebettet, die sich in eine schmale, spitze Schnauze verjüngte. Aus dieser schnellte in regelmäßigen Abständen eine Zunge hervor, deren Länge etwa ein Drittel der kompletten Körpergröße betrug, was ihn an die ähnlich geformten oralen Körpermerkmale von Kolibris erinnerte. Kolibris - wieder ein Wort, an das er sich erinnern konnte, stellte er erfreut fest.
    Aber die Zungen dieser Neuankömmlinge waren nicht dazu geschaffen, Nektar aus Blumen zu naschen. Auf den letzten Zentimetern waren sie mit tödlich aussehenden, nach hinten zeigenden Dornen besetzt.
    Indem sie die Schwebeblasen auf einer Seite füllten oder leerten, gelang es den Wesen, sich relativ rasch vor und zurück zu bewegen. Mithilfe einer Art Düsen an der Vorderseite kamen sie voran. Während sie dahinschwebten, suchten sie das Wasser unter sich ab. Er blinzelte. Es stand fest, dass er etwas essen musste, und zwar bald.
    Ein lauter Knall unterbrach seine Gedankengänge. Der kleinere der beiden Zungenwackler stieß gleichzeitig den Inhalt aller drei Luftsäcke aus und stürzte sich ins Wasser. Sein Gefährte folgte ihm Sekunden später. Als Flinx sich vorbeugte und in die Tiefen des kristallklaren Teiches blickte, sah er, wie sie gemeinsam einen Angriff auf den Schwarm langsam dahintreibender, doppelfinniger

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