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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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seinem Rücken. Etwas streichelte seine Haut. Nichts, was ihm bekannt vorkam.
    Versuch, deine Augen zu öffnen, du Idiot. Idiot. Er wusste, was das war. Er versuchte es. Die Dunkelheit wich dem Licht.
    Wachsame, vertikale Pupillen starrten ihn aus einem schuppigen, changierenden grünen Gesicht an. Vor Freude über den Anblick ihres wiederbelebten Herrn zischend, erhob sich Pip in die Luft und drehte einige Kreise an der Decke. Das war ja eine interessante Decke, stellte er fest. Da er flach auf dem Rücken lag, konnte er sie hervorragend sehen.
    Sie war auf übertriebene Weise mit Wolken aus Zuckerwatte dekoriert. Größtenteils pink und rosefarben, aber auch blass karminrot und braun, aufgelockert durch Gold und Gelb, hingen die komplizierten Gebilde aus feinen Fasern von der Decke, als hätten Millionen winziger, größenwahnsinniger Spinnen sie gesponnen. Die ätherischen Bäuschchen aus pastellfarbenem, leichtem Material schwebten scheinbar schwerelos an der Decke und bildeten Wolken und Sternenkarten, bevölkert von verschiedensten Fabelwesen, die seinem fiebrigen Geist entsprangen.
    Nur dass er sie sich nicht einbildete. Diese Kunstwerke aus gesponnenem Glas, die sein wiedergewonnenes Bewusstsein blendeten, stellten echte Tiere und Pflanzen dar. Dass er sie zunächst für Fabelwesen hielt, war nicht sein Fehler: Sie lebten auf Welten, die weder er noch sein Volk je besucht hatten. Und die Bilder entsprangen ebenso wenig einem Fiebertraum wie die Kunstfertigkeit, mit der sie an die Decke seines Krankenzimmers reproduziert wurden. Ihre Schöpfer waren von Natur aus und aus freien Stücken ruhige, nachdenkliche und bedachte Wesen. Zwar wurden sie von ihren Zeitgenossen auch als leicht verrückt eingestuft, doch von dieser besonderen sozialen Divergenz wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nichts.
    Es gelang ihm, sich aufzusetzen. Er befand sich in einem großen, runden Raum mit leicht gewölbter Decke, an der die wunderbaren Kunstwerke befestigt waren. Die Wände bestanden aus einer Art transparentem Ziegelstein, der es ihm ermöglichte, die jastische Landschaft dahinter zu erkennen. Es gab auch zahlreiche Pflanzen, die zu elegant platziert waren, als dass es sich um etwas anderes als einen Garten handeln konnte. Unter ihm befand sich lupenreiner, flach geharkter, sterilisierter Sand, der ihn stützte und dessen feine Partikel von unten derart aufgeheizt wurden, dass er beinahe Blasen schlug. Neben ihm ragten einige schlanke Skulpturen aus dem Sand, die aus schwarzem Marmor oder geschwärztem Metall zu bestehen schienen. Er richtete sich auf und versuchte, sich den Sand von der Hose zu wischen - nur um zu erkennen, dass diese ebenso wie sein Hemd durch eine lockere weiße Robe ersetzt worden war, auf die man mit gefärbtem Hämatit wirbelnde Muster gemalt hatte. Die Muster waren ihm völlig unbekannt. Auch musste er keinen Sand von der Robe wischen, als er schließlich stand. Sie war so behandelt worden, dass der Sand wie Wasser einfach abfloss. Er drehte den Kopf und versuchte, seinen Rücken zu begutachten. Warum, so wunderte er sich, war der hintere Teil des Gewandes wohl von der Taille bis zum Saum aufgeschlitzt?
    Der Zweck dieses Schlitzes wurde ihm klar, als eine schlanke, schuppige Gestalt den Raum durch eine der beiden Türen betrat, die eine ähnliche, allerdings opulenter verzierte Robe trug. Der auf gleiche Weise angebrachte und gesäumte Schlitz am Gewand des Neuankömmlings ermöglichte es diesem, seinen graziösen, peitschenähnlichen Schwanz frei zu bewegen. In die Schuppen seines Kopfes waren komplexe Gold- und Silberintarsien eingelassen, die ihn vorn und an den Seiten verschönerten.
    »Sst-ssta, Ssie ssind wach. Gut.«
    Sein Besucher war ein AAnn, das war ihm plötzlich klar. Er konnte nicht vorhersagen oder erzwingen, wann ein Stück seiner zerstückelten Erinnerungen unerwartet an seinen rechtmäßigen Platz rückte. Eine weitere Informationseinheit, die in den immer noch größtenteils leeren Behälter seines Gehirns plumpste.
    Die Besucherin drehte ihren Kopf kurz in einer reflexartigen, grüßenden Geste zur Seite, bevor sich ihre Blicke trafen. »Ssie waren schwer dehydriert, ssogar für einen Menschen, der in diessen Belangen doch ssehr empfindlich isst. Die Organe, aus denen Ihr Verdauungstrakt bessteht, waren leer. Obwohl wir vom Orden der Ssaiinn nur wenig über die Menschen wissssen, war ess nicht ssehr schwer, diesse Detailss herausszufinden. Daher haben wir unss nach einigen

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