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Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman

Titel: Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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angemessen übertüncht war, führte sie ihn durch die hintere Tür aus der Kammer mit den Glaswänden heraus.
    Sie traten auf einen offenen Hof, der sich auf gleicher Ebene mit der hiesigen Flora und Fauna befand. In drei Käfigen hoben und senkten sich lange, rosafarbene Röhren entsprechend der Luftmenge, die sie in ihre Schwebesäcke gepumpt hatten. Er warf einen genaueren Blick auf sie und konnte winzige Augen erkennen. Was anfänglich wie papierdünne, membranartige Flügel ausgesehen hatte, entpuppte sich als Ohren. Als sie an den gazeartigen Käfigen vorbeigingen, begannen die zierlichen Insassen zu singen. Ihr wohlklingendes Trillern hallte in seinen Ohren wider, während er seiner Führerin mit großen Schritten folgte.
    Um einen zentralen Hof herum waren einige getünchte Gebäude platziert. Keines erhob sich mehr als zwei Stockwerke über die sie umgebende Wüstenlandschaft. Hin und wieder begegneten ihnen andere AAnn, die ähnliche locker schwingende Roben wie er trugen. Während ihr Gesichtsausdruck neutral blieb, wenn sie in seine Richtung blickten, galt das zumeist nicht für ihre Gefühle. Als er sein Talent einsetzte, spürte er Neugier, Verärgerung, Hunger, Geringschätzung, unterdrückten Zorn und einige weitere Emotionen, die auf ihn gemünzt waren. Das vorherrschende Gefühl, das er empfing, bestand jedoch aus vorsichtiger Neugier.
    Das war kaum überraschend, fand er. Schließlich gab es niemanden, der neugieriger auf seine Person war als er selbst.
    Während sein eigener Hintergrund ein dunkler, schattiger, zweifelhafter Ort blieb, tief verborgen in den hintersten Ecken seines Verstandes, kamen immer mehr Daten über seine reptiloiden Gastgeber ungebeten zum Vorschein. Er spürte, dass sie Feinde waren. Doch ihre Reaktion auf ihn brachte ihn durcheinander. Anstatt ihn dem Tod zu überlassen, hatten sie ihn gerettet. Sie hatten ihn auch nicht verhungern lassen, sondern ihn mit Nahrung, Flüssigkeit und sogar erfrischenden Düften versorgt. Anstelle eines brutalen Verhörs wurde er formell willkommen geheißen, wie sie es auch mit jedem anderen Besucher, der ihrer eigenen Spezies angehörte, getan hätten.
    Dies waren ganz offensichtlich nicht die AAnn, die in seinen wieder erwachten Erinnerungen vorkamen. Aber was waren sie dann?
    Er versuchte, seine Schlüsse nicht nur daraus zu ziehen, wie man ihn bisher behandelt hatte, sondern auch aus seiner Umgebung. Es handelte sich um AAnn: Er wusste, dass sie deutlich sichtbare Waffen tragen müssten, wenn auch nur aus traditionellen Gründen. Und doch konnte er keine entdecken. Chraluuc jedenfalls war bestimmt nicht bewaffnet, und wenn die kunstvollen Roben keine geschickt verborgenen Arsenale verbargen, so galt das auch für die anderen AAnn, die ihnen bei ihrer Überquerung des Hofes begegnet waren. Es gab nicht einmal ein zeremonielles Messer.
    Ihm war klar, dass ihm sein zerstörtes Gedächtnis durchaus einen Streich spielen konnte. Vielleicht waren die AAnn ja gar nicht die feindseligen Waffenträger, an die er sich zu erinnern schien. Und doch schien es ihm, als sei das bisschen Erinnerung, über das er verfügte, überzeugend und unwiderlegbar, so sehr er sich auch bemühte, es mit den Dingen in Einklang zu bringen, die er sah. Das verwirrte ihn - ebenso wie die Behandlung, die sie ihm angedeihen ließen.
    Gab es verschiedene AAnn-Arten? Soweit er sich erinnerte, war über diese Spezies sehr viel bekannt, aber das musste ja nichts heißen. Sie waren aggressive Wesen, die im ganzen Orionarm um Macht und Einfluss wetteiferten. Sie hassten die Thranx, verabscheuten die Menschen und brachten vielen anderen empfindungsfähigen Arten Geringschätzung entgegen - was alles nicht zu dem passte, was er hier erlebte.
    Es sei denn, dies war eine Art Komplott, überlegte er. Aber was sollte das bringen? Wollten sie Informationen von ihm? Wenn das ihr ultimatives Ziel war, dann stand ihnen eine herbe Enttäuschung bevor. Es gab wohl kaum ein schwierigeres Unterfangen, als zu versuchen, jemandem Informationen zu entlocken, der unter Amnesie litt. Zwischenzeitlich würde er erst mal beobachten, lernen und versuchen, sich an weitere Einzelheiten zu erinnern, während er weiter zu Kräften kam.
    »Dass Ssemilionn wurde darüber informiert, dassss Ssie wach und wohlauf ssind, ebensso darüber, dassss Ihre Kenntniss einer richtigen Sprache aussreichend ist.« Chraluuc führte ihn zu einer Tür. Er musste sich leicht ducken, um hindurchgehen zu können. Sogar der

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