Flucht Ins Chaos: Ein Pip& Flinx-Roman
möglich unterdrückte, machte er eine möglichst höfliche Geste in Richtung des Ssemilionns. Die weibliche Älteste schloss er dabei absichtlich aus, was sie jedoch nicht sonderlich zu stören schien.
»Ich habe natürlich nicht vor, dass imperiale Gessetz zu unterwandern, auch wenn diesse Angelegenheit von höchsster Dringlichkeit ist. Daher werde ich mich nun verabschieden und ersst wiederkommen, wenn die nötigen Kriterien in diesser Angelegenheit erfüllt ssind.« Er starrte jedem der Ältesten intensiv in die Augen. »Biss dahin vertraue ich darauf, dassss Ssie nicht verssuchen werden, den Weichhäuter inssgeheim an einen anderen Ort zu bringen.«
»Er isst einer von unss«, erklärte Naalakot erneut. »Daher wird er bei unss bleiben.«
»Wo sollte er auch ssonsst hingehen«, fügte Viinpou hinzu, »ohne sseine Erinnerungen?«
Die Antwort war zwar nicht zufriedenstellend, reichte aber aus, um Takuuna zu beschwichtigen. Mit einem letzten ernsten Blick in Chraluucs Richtung versammelte er sein kleines, aber schwer bewaffnetes Gefolge um sich und ging den Weg zurück, den er gekommen war, wobei er die kalt und höflich angebotene Eskorte verweigerte. Sobald die Besucher das Gebäude verlassen hatten, wandte sich Xeerelu Chraluuc zu.
»Was denken Ssie, wird der Adminisstrator den erforderlichen Befehl erhalten, mit dem er den Menschen unsserem Gewahrsam entziehen kann?«
Chraluuc zischte leise und kratzte sich eine lockere Schuppe im Nacken. »Ich weiß ess nicht. Aber ich glaube, dassss hinter der Sache noch mehr steckt. Angesichtss der Tatssache, dassss Flinx nur ein einzelner Mensch isst, der bloß verdächtigt und nicht offen der Teilnahme an einem Gewaltakt beschuldigt wird, fand ich, dassss dass Interesssse dess Adminisstratorss an ihm fasst schon an Bessessssenheit grenzte.«
Ein ernster Naalakot stimmte ihr mit einer Geste zu. »Den Eindruck hatte ich auch. Mir kam dass Interesssse diessess Bürokraten ebenfallsss unheimlich intenssiv vor. Doch die Urssache dafür isst unklar. Vielleicht kann unss der Mensch erleuchten?«
»Fallss ess etwass Erhellendes in sseinem Bewusstsein gibt«, erwiderte Chraluuc. »Und ssofern er ssich daran erinnert.« Mit wippendem Schwanz wandte sie sich zur Tür. »Ich werde ihn fragen und Ihnen alles Relevante mitteilen, wass er mir erzählt.«
»Tun Ssie ess lieber schnell«, riet ihr Xeerelu. Eine Klaue gestikulierte in die Richtung, in die der Administrator verschwunden war. »Ich vermute, dassss unser aufbraussender Bessucher ebenso wild vorgehen wird, wie der Speichel sseine Zähne benetzt hat.«
»Der Name kommt mir irgendwie vertraut vor, aber ich habe keinen Schimmer, in welchem Zusammenhang.«
Sie saßen auf dem geschwungenen Moglasbogen und Flinx beobachtete Pip, die zwischen den Falten herumglitt. Die fliegende Schlange machte sich ein Spiel daraus, zu erraten, wo sich in der lebendigen, geformten Bank ein Spalt öffnen oder schließen würde. Dank der eingebauten synthetischen Lebensformen, ohne die ihre Konstruktion nicht möglich gewesen wäre, bewegte sich die Bank ständig und massierte Flinx' menschlichen Rücken so sanft wie den eines AAnn. Allerdings suchten die Vorsprünge, die für den Schwanz gedacht waren, vergeblich nach einer Berührung. Flinx sorgte sich immer, dass Pip in einer der fließenden Texturfalten stecken bleiben könnte, doch das war bisher noch nie geschehen.
Chraluuc saß ihm gegenüber auf einer anderen Bank. Sie war identisch mit der seinigen, wies aber eine tiefblaue anstatt hellrosa Farbe auf. »Sstrengen Ssie ssich an. Diesser Adminisstrator isst wirklich hinter Ihnen her.«
Der Mensch schüttelte trübselig den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum. Ich wüsste auch nicht, was ich mit einer hiesigen Widerstandsgruppe oder Rebellion zu tun haben sollte. Ich wusste ja nicht einmal, dass hier so etwas existiert.«
»Ess wurde totgeschwiegen sso gut ess ging - hat man mir erzählt.« Dann verstummten sie beide für einige Minuten, abgelenkt von den Bewegungen der Bänke, auf denen sie saßen, sowie von den schön anzusehenden künstlichen Lebensformen, die unter der glasartigen Oberfläche hausten.
Nach einer Weile blickte Flinx auf und zuckte mit den Achseln. »Ich schätze, wir können nichts weiter tun. Wenn er zurückkommt und mich holen will, dann muss ich mit ihm gehen. Ich will nicht, dass der Orden meinetwegen Ärger bekommt.«
»In der Tat.« Sie machte eine Geste der Zustimmung dritten Grades. »Ssie
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