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Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition)

Titel: Flucht ins Glück: Das Geheimnis von Baxter Hall: Von den Eltern verstoßen (Frauenschicksale im 19. Jahrhundert) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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Köchin hat sie extra für dich gebacken." Er legte eine Schachtel mit Keksen auf Elizabeths Nachttisch.
    Darcey legte das Buch beiseite, aus dem sie Elizabeth hatte vorlesen wollen, und stand auf. Lord Frederic griff nach dem Buch. "Feenmärchen." Er schmunzelte. "Nichts, was ich meiner Nichte vorlesen würde, Miss Curtis." Er schaute ihr in die Augen.
    Die junge Frau fühlte, wie sie errötete. Verlegen senkte sie den Blick. "Aus welchem Buch würden Sie Elizabeth denn vorlesen?" fragte sie.
    "Zum Beispiel aus dem guten Robinson Crusoe von Daniel Defoes", meinte er. "Ein Buch, das mich noch immer fasziniert." Er lachte. "Während meiner Internatszeit habe ich oft nachts wachgelegen und mir gewünscht, auf Robinsons Insel fliehen zu können. Alles wäre mir lieber gewesen, als meine Schule."
    "Für Robinson ist Elizabeth noch etwas zu jung", erwiderte Darcey. "Ich habe dieses Buch auch sehr gern gelesen. Meine Tante..." Erschrocken unterbrach sie sich.
    "Was ist mit Ihrer Tante?" fragte der junge Lord. "Hat Sie Ihnen verboten, ständig die Nase in Bücher zu stecken? Sollten Sie sich lieber Ihren Handarbeiten widmen?"
    "Ja, sie meinte, das Lesen Mädchen den Charakter verdirbt."
    "Eine weit verbreitete Ansicht", meinte Lord Frederic. "Sie müssen damals noch sehr jung gewesen sein. Meine Schwester sagte mir, daß Sie in einem Waisenhaus aufgewachsen sind und keine Verwandten mehr haben."
    "Meine Eltern sind sehr früh gestorben", sagte Darcey vorsichtig. Zu dumm, daß sie ihre Tante erwähnt hatte. "Und meine Verwandten... Nun, ich habe heute tatsächlich keinen Menschen mehr, der zu mir gehört." Das war nicht einmal gelogen. Für ihre Familie war sie gestorben. "Das heißt, es gibt eine Freundin in Norwich."
    "Von der Sie heute einen Brief erhalten haben."
    Darcey sah Lord Frederic überrascht an.
    "Meine Schwester sagte es mir", bekannte er freimütig. "Sie sehen, in diesem Haus gibt es keine Geheimnisse." Er setzte sich auf Elizabeths Bett. "Und nun wollen wir beide uns ein wenig unterhalten, Spätzchen. Miss Curtis hat heute nachmittag bestimmt noch keinen Tee gehabt. Er wird schon in ihrem Zimmer auf sie warten."
    Deutlicher hätte er ihr nicht sagen können, daß ihre Anwesenheit nicht länger erwünscht wurde. Es enttäuschte Darcey. Sie hätte sich gern noch länger mit Frederic unterhalten. Wie es aussah, hatte sie sich nur eingeredet, daß er ihretwegen so oft nach Denham Manor kam.
    Die junge Frau verabschiedete sich und ging in ihr Zimmer hinüber. Auf dem Tisch standen Tee und Gebäck. Als sie die Kanne anhob, um sich einzuschenken, entdeckte sie ein zusammengefaltetes Billet. Noch bevor sie es aufnahm, wußte sie, daß es von Lord Duncan kam.
    'Meine liebe Miss Curtis,
    ich liebe es, bei Vollmond am Rand der Klippen zu stehen und auf das Meer hinauszuschauen. Wenn es Ihnen Freude machen würde, dieses Erlebnis mit mir zu teilen, so seien Sie bitte um halb elf bei den Klippen.
    Ihr ergebener Lord Frederic'
    Ihr ergebener Lord Frederic! Darcey preßte das Billet an ihre Brust. Sie spürte jeden Schlag ihres Herzens. Er kam also doch ihretwegen so oft nach Denham Manor! Die Enttäuschung, die sie noch vor wenigen Minuten empfunden hatte, löste sich in einer fast unerträglichen Freude auf. Erst jetzt wagte sie es wirklich, sich ihre Liebe zu Frederic einzustehen.
    Die junge Frau war sich im klaren, daß diese Liebe niemals Erfüllung finden würde, dennoch hätte sie in diesem Moment tanzen können vor Glück. Frederic liebte sie! Unter all den Frauen, die in seiner Gegenwart sicherlich ins Träumen gerieten, liebte er ausgerechnet sie!
    Darcey zweifelte nicht einen Moment daran, daß es ein sehr gefährliches Spiel war, auf das sie sich einlassen wollte. Sich heimlich mit Lord Duncan treffen, konnte ihre ganze Existenz gefährden. Wenn er schon jede Vernunft zur Seite schob, sollte sie wenigstens vernünftig genug sein, um halb elf in ihrem Bett zu liegen, statt ihn auf den Klippen zu treffen. Wenn jemand sie dabei ertappte, war sie vermutlich die längste Zeit auf Denham Manor gewesen. So sehr die Denhams sie auch schätzten, sie würden niemals eine Beziehung zwischen Frederic und ihr akzeptieren.
    Die junge Frau war fest entschlossen, sich nicht mit Lord Duncan zu treffen. Sie nahm wie gewöhnlich allein gegen acht Uhr ihr Dinner ein. Es wurde ihr stets auf ihrem Zimmer serviert. Da eine Gouvernante nicht zur Dienerschaft gehörte, konnte sie nicht wie die Nanny mit dem Personal essen, gleichzeitig

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