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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geredet, was geschehen list. Ich möchte aber wissen, ob du dir schon einen Plan zurechtgelegt hast.«
    Er lächelte breit. »Und ob ich den habe, John. Mein Plan steht längst fest.«
    »Dann raus damit!«
    »Es ist so simpel, daß man darüber nur lachen kann. Wir beide gehen zum Hügel und damit zum Tor hin. Diesmal nimmst du den Dunklen Gral mit. Wir werden sehen, was dann geschieht.«
    »Du willst also das Tor öffnen?«
    »Richtig.«
    Der Gedanke faszinierte und erschreckte mich. Ich mußte wohl sehr nachdenklich ausgesehen haben, denn Kilian beugte sich vor, starrte mich an und fragte: »Geht es dir nicht gut?«
    »Keine Sorge, ist alles okay. Ich denke nur darüber nach, was uns wohl in Avalon begegnen würde, falls es denn dazu kommt, daß wir die Insel der Äpfel überhaupt betreten können.«
    »Daran glaube ich fest.«
    »Und weiter?«
    »Avalon ist hier, John. Wir können es nur nicht sehen. Es umschwebt uns, es liegt noch im Unsichtbaren, aber wir werden das ändern. Wir beide haben die Macht dazu, John. Du mußt mir glauben. Jetzt noch Skepsis zu zeigen, hat keinen Sinn. Zudem hast du eine Verbündete in Avalon. Nadine Berger ist in dieses Reich geflohen, aber glaube bitte nicht, daß sie deswegen alles aus ihrem vorherigen Leben vergessen hat. Sie wird sich an vieles erinnern und auch an dich.«
    »Das hoffe ich doch.«
    »Was hält dich dann ab?«
    »Ich muß noch den Gral holen«, sagte ich und stand auf. Den Stuhl schob ich dabei zurück. In dieses Geräusch mischte sich Kilians Lachen, und es klang sehr beruhigend.
    Wenn ich über die nähere Zukunft nachdachte, so konnte ich ebenfalls beruhigt sein. Nach Avalon zu gehen, erhöhte bei mir die Spannung, es war wie ein Prickeln auf der Haut. So ähnlich mußte es einer Person ergehen, die in Champagner badete.
    Auch der Professor hatte sich erhoben und war dabei, seine gefütterte Parkajacke überzustreifen. »Fühlst du dich gut, John?«
    »Ja.«
    »Man sieht es dir an.«
    Die Wirtin kam. Ich bat sie, das Essen auf die Rechnung zu schreiben und vergaß auch nicht, ihren Eintopf zu loben.
    Darüber freute sie sich.
    Es war alles so normal. Es schien wirklich nur eben diese eine Welt zu geben. Avalon, der Gral, die zahlreichen Geschichten und Mythen, die sich darum rankten, das lag so fern, es war kaum zu glauben. Ich kam mir eher vor wie jemand, der hier Urlaub machte, um die Natur zu genießen. Das aber änderte sich, als wir in den Flur traten und Kilian die Außentür öffnete.
    »Ich warte hier auf dich. Du kommst ja mit dem Gral zurück, nehme ich an.«
    »Klar, es dauerte nicht lange.« Ich wollte mich schon abwenden, als wir beide das Geräusch hörten.
    Es war fremd, es paßte auch nicht in den Ort. Es zerstörte dessen Ruhe.
    Es war ein Donnern!
    Bestimmt kein Gewitter, daran konnte ich nicht glauben. Und ein Gewitter hörte sich auch anders an. Dies hier klang mehr nach einem sehr rasanten Hufschlag.
    Als ich mich nach links drehte, hatte Kilian Versy das Haus bereits verlassen. Die Tür stand noch offen, so daß ich hindurchhuschen konnte.
    »Da!« rief Versy. »Da ist es!« Er stand gebückt da, hatte seinen rechten Arm vorgestreckt und deutete direkt nach vorn.
    Wir hörten nicht nur das Donnern der Hufe, sondern auch einige schrille Schreie.
    Darum kümmerten wir uns nicht. Etwas anderes war viel wichtiger. Mit mächtigem Schwung stürmte ein steingraues Pferd heran, das nur beim ersten Hinsehen Ähnlichkeit damit aufwies. Tatsächlich aber wuchs aus seinem Kopf ein helles und sehr spitzes Horn, das an seinem oberen Ende ein eine dunkle Blutspur aufwies…
    ***
    Die beiden Männer trauten ihren Augen nicht. Sie hielten es für einen Spuk, eine Halluzination, denn das konnte einfach nicht wahr sein.
    Ein Ritter hier in der Zentrale, ausgerechnet im Weißen Haus, dem Zentrum und Herz der amerikanischen Regierung und ausgerechnet in einer der Sicherheitsabteilungen, wo die Rechner standen, die immens viele Daten verarbeiteten.
    Wo kam er her? Vor allen Dingen, wie war dieser Gestalt überhaupt in das Innere des Weißen Hauses hineingekommen? Niemand konnte diesen Riegel überwinden. Wenn es doch geschah, dann stand die Sicherheit auf tönernen Füßen.
    Beiden Männern schössen die gleichen Gedanken durch den Kopf. Sie konnten gar nicht anders, da reagierten sie selbst wie vorprogrammierte Rechner.
    Aber niemand sprach es aus. Nur ihr heftiges Atmen durchbrach die Stille.
    Es hatte keinen Alarm gegeben, es kamen keine Bewaffneten, die

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