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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wahr?«
    »So ist es. Was hat er damit zu tun?«
    Kilian Versy legte die Stirn in Falten. »Es ist sehr wichtig«, sagte er mit leiser Stimme. »Sogar mehr als das. Er ist der Schlüssel, um das Tor zu öffnen.«
    »Verstanden, aber nicht begriffen. Von welch einem Tor sprichst du? Was meinst du damit?«
    Er wirbelte mit einigen Handbewegungen den Qualm von seinem Gesicht weg. »Das Tor ist nicht ganz geschlossen. Es läßt hin und wieder etwas durch. Du aber sollst es direkt aufreißen, um es dann wieder im Notfall schließen zu können. Aber du weißt dann, daß du derjenige bist, der es immer öffnen kann.«
    »Ich habe noch immer nicht alles begriffen – sorry.«
    »Gut, gut, Moment. Hast du dich schon einmal hier in der Gegend umgesehen?«
    »Meinst du hier in Glastonbury?«
    »Nicht nur, auch in seiner näheren Umgebung.«
    Ich nickte. »Ja, davon kannst du ausgehen. Ich habe bereits einen Spaziergang oder eine Wanderung hinter mich gebracht. Und ich war auch beeindruckt.«
    »Wunderbar. Du hast also die alten Ruinen der Abtei gesehen?«
    »Richtig.«
    »Was noch?«
    Ich überlegte kurz. »Willst du etwa auf das ungewöhnliche Tor hinaus, das auf der flachen Hügelkuppe seinen Platz gefunden hat?«
    Kilian Versy strahlte mich an. »Volltreffer, John, das genau meine ich. Genau das Tor.«
    »Ich sah es aus der Ferne. Weshalb ist es so wichtig? Daß es wichtig ist, kann ich mir vorstellen, aber…«
    »Weißt du da nicht?« flüsterte er.
    »Nein.«
    »Es ist das Tor nach Avalon!«
    Ich schwieg und wußte auch nicht, ob ich jetzt lachen oder ihm widersprechen sollte. Ich kam einfach nicht mehr mit, ich konnte ihm nicht glauben, was er meinem Gesicht ansah.
    »Ich habe dir hier keine Märchen aufgetischt, John.«
    »Das glaube ich auch«, murmelte ich, wobei sich mein Blick an der Decke verfing, unter der dunkle Balken herliefen. »Ich glaube dir vieles, nur mußt du mich auch verstehen. Ich bin zwar nicht durch das Tor geschritten, ich habe aber aus einer gewissen Entfernung hindurchschauen können und erkannt, daß sich der Grasteppich vor dem Tor auch dahinter fortsetzt. Nach Avalon habe ich nicht hineinschauen können.«
    »Das war auch nicht möglich.«
    Ich schaltete schnell. »Weil ich den Dunklen Gral nicht bei mir hatte, nehme ich an.«
    »Stimmt haargenau.«
    »Und wenn ich mit ihm zusammen durch das Tor schreite, wird sich alles ändern, nehme ich an. Da öffnen sich mir dann gewisse Welten, die zu Avalon gehören.«
    »So sehe ich es.«
    »Phantastisch.«
    »Aber glaubhaft.«
    »Du hast es erlebt?«
    Sein Blick wurde betrübt. »Nein, John, das habe ich nicht. Noch ist alles Theorie, aber durch dich soll sich die Theorie in die Praxis umwandeln. Ich habe Teile erlebt.« Er legte den Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand zusammen, um sofort danach voneinander zu lösen und einen kleinen Zwischenraum anzuzeigen. »So weit nur ist das unsichtbare Tor offen. Man kann nur hinaus und nicht hinein. Das aber soll sich durch dich eben ändern.«
    »Hast du Nadine Berger dann hinausgehen sehen?«
    »Ja, sie muß es gewesen sein. Wie ich schon sagte, ich kenne Bill Conolly gut. Ich habe mal mit ihm über Nadine Berger gesprochen, und er hat sie mir ziemlich genau beschrieben. Es muß sie einfach gewesen sein, da gibt es keine andere Möglichkeit. Hat sie rötliches oder rotes Haar?«
    »Mehr rötlich.«
    »Dann war sie es auch.«
    Bei mir begann das leichte Fieber. Es kündigte eine gewisse Spannung in mir an. »Was hat sie denn gesagt? Du wirst hoffentlich mit ihr gesprochen haben?«
    »Nein, es war nur mehr ein Huschen, und sie war auch nicht allein, muß ich gestehen.«
    »Wer war noch bei ihr?«
    Er beugte sich vor und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Ein Fabeltier, John. So etwas gibt es auf dieser Welt nicht mehr. Nur in vielen Legenden.«
    »Bitte…« drängte ich.
    »Es war ein Einhorn.«
    Ich lachte ihn nicht aus. Für einen Moment blieb ich regungslos sitzen, um dann zu nicken. »Ein Einhorn also.« Aus meinem Mund löste sich ein leises Lachen. »Das kann ich sogar verstehen, ich glaube dir auch, denn mit Einhörnern habe auch ich meine Erfahrungen sammeln können, aber das hatte nichts mit Avalon zu tun.«
    »Es gibt überall Verbindungen und Punkte, wo verschiedene Linien zusammenlaufen.«
    »Da magst du recht haben, aber mit der griechischen Mythologie hat Avalon wohl nicht zu tun.«
    »Das ist allerdings wahr.«
    Auch ich zündete mir eine Zigarette an. »Wir haben bisher nur von dem

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