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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir das angesehen und versucht, mit den Arbeitern Kontakt aufzunehmen.
    Es war unmöglich gewesen. Niemand hatte für einen Fremden etwas übrig. Man war sehr einsilbig oder gab keine Antwort, deshalb war ich auch wieder in den Ort zurückgegangen, in der Hoffnung, diesen geheimnisvollen Kilian Versy anzutreffen.
    Ich hatte die alte, legendenumwobene Abtei von Glastonbury ebenso gesehen wie den Hügel und das Glastonbury Tor, das auf seiner Kuppe wie ein schauriges Denkmal stand, als wollte es zwei Welten voneinander trennen.
    Ich hatte mich einige Zeit dort aufgehalten und inder Tat etwas von dieser anderen Atmosphäre gespürt. Wenn ich ehrlich sein sollte, hatte ich keine Erklärung dafür gefunden, es war nur dieses Prickeln über mich gekommen, das sich dann zu einem Wissen verstärkt hatte, wobei ich nicht wußte, um was es letztendlich ging.
    Etwas war im Gange, das stand für mich fest, und ich dachte mehr als einmal an die Insel der Äpfel, wie Avalon auch genannt wurde, und natürlich an Nadine Berger.
    Mein Gott, welch ein Schicksal lag hinter ihr.
    Als Filmschauspielerin hatte sie begonnen, dann war sie verflucht worden, so daß ihr Geist in die Gestalt einer Wölfin eindrang. Sie hatte sehr lange bei meinen Freunden, den Conollys gewohnt, denen ich von diesem Ausflug nichts erzählt hatte, denn ich wollte zunächst einmal schauen, ob es denn überhaupt etwas aufzuklären gab.
    Schließlich war die Wölfin erlöst worden. Durch den Riesen Brän, und auch der alte und gleichzeitig magische, heilige und verwunschene Kessel hatte eine Rolle gespielt.
    Sie hatte ihn durchwandern müssen und war schließlich erlöst worden.
    Als Mensch stand sie wieder vor uns, und als Mensch war sie trotzdem nicht mehr dieselbe wie zuvor.
    Sie war anders geworden, nachdenklicher und stand dem Leben viel sensibler gegenüber. Dabei war sie ehrlich, sich und uns gegenüber. Sie hatte eingesehen, daß unsere Welt nicht mehr die ihrige war, und deshalb hatte sie uns auch verlassen.
    Aus einem Kurort hatte sie uns mal eine Ansichtskarte geschickt. Es waren auch Pläne entstanden, wieder ins Filmgeschäft einzusteigen, doch daraus schien nichts geworden zu sein, jedenfalls hatte ich keine Nachricht mehr darüber bekommen.
    Nadine Berger war und blieb verschwunden. Nicht daß ich sie aus meinem Gedächtnis oder der Erinnerung gestrichen hätte, aber andere Fälle nahmen mich doch zu stark in Anspruch, so daß die Gedanken an Nadine Berger etwas ins Hintertreffen gerieten.
    Nun nicht mehr.
    Kilian Versy hatte ihren Namen erwähnt, und damit bei mir ein Alarmsignal ausgelöst und natürlich dafür gesorgt, daß ich mich auf den Weg nach Glastonbury machte.
    Sir James, mein Chef, war skeptisch gewesen, hatte aber nichts gegen diesen Auflug gehabt.
    Eine Stadt, sehr klein, überschaubar, eine schwere Geschichte, ein altes zerstörtes Kloster, eine neuere Kathedrale und viele Reste alter Bauwerke in ihrem Umkreis.
    Der Ort lag in einem weiten Tal. Die Häuser sahen allesamt schmutzig aus, weil sie aus grauen Steinen errichtet waren. Aber sie besaßen rote Ziegeldächer, über die der Torfrauch eine braungraue Spur gelegt hatte.
    Gerade im Herbst war er besonders deutlich zu riechen, wie ich längst selbst bemerkt hatte.
    Ich stand vor einem kleinen Geschäft in der Hauptstraße. Es war ein richtiger Kramladen. Hier konnte noch alles gekauft werden. Vom Zucker bis zum Reisigbesen. Einige von ihnen standen neben der Ladentür und waren mit einer Schnur aus Hanf umwickelt worden, die sie zusammenhielten.
    Vereinzelte Lichter leuchteten auch am Tag. Autos fuhren nur wenige, und wer hier als Fremder mit einem fremden Wagen erschien, der fiel sofort auf, wie es auch mir passiert war. Da ich mich nicht verkriechen konnte, ließ ich mich halt anstarren.
    Der Gasthof mit dem Namen AVALON stand nahe einer Gruppe von Erlen, die ihn überragten und zu bewachen schienen. Von der Hauptstraße brauchte ich nicht weit zu gehen. Nach wenigen Schritten schon öffnete sich die Gasse zu einem kleinen Platz, wo auch das Haus stand.
    Graue Steine, kleine Fenster, ein braunrot schimmerndes Dach, darüber das Filigran der Erlenzweige, in denen es sich schwarze Vögel bequem gemacht hatten und aus luftiger Höhe niederschauten, als wollten sie die Menschen beobachten.
    Manchmal krächzten die Tiere auf. Es hörte sich an wie das Lachen eines Erkälteten.
    Auch tagsüber brannte die Leuchte über dem Eingang. Sie verstreute ihr Licht gegen die kantige

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