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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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bestimmt wieder eine Panikattacke bekommen. „Was hat Rita gesagt?"
    „In der Mordnacht waren Isabel und ihre schwangere Mutter im Haus. Die Mutter ist Ritas Nichte aus Mexiko."
    „Illegale Einwanderer", vermutete Emily. „Deswegen hat Rita sie versteckt."
    „Sie will, dass die beiden zurück nach Mexiko gehen und es dann auf dem legalen Weg versuchen. Aber die Mutter, Teresa, weigert sich, zu gehen. Ihr Traum ist es, ihr Baby in diesem Land zur Welt zu bringen."
    „Verstehe." Sie fand es nicht richtig, gegen das Einwanderungsgesetz zu verstoßen, konnte aber verstehen, dass eine Mutter ihrem Kind ein besseres Leben ermöglichen wollte.
    „Isabel und Teresa sind vor ein paar Wochen wiedergekommen. Und da stellte Rita fest, dass die Kleine Albträume hat. Sie erzählte, dass es von einem Monster namens Roboso verfolgt wird. Das Monster hat ein Gewehr. Und es schießt auf Menschen."
    „Sie hat irgendwas gesehen."
    „Es dauerte etwas, bis Rita die Wahrheit herausfand.
    Zwar hatte sie es dem Mädchen verboten, ihre Wohnung hinter der Küche zu verlassen, aber die Kleine schlich nachts immer wieder durch das Haus, während alle anderen schliefen.
    Sie hat den Mörder gesehen. Sie ist ihm die Treppe hinauf gefolgt. Möglicherweise hat sie sogar mit angesehen, wie er Lynette ermordete."
    Emily tat das traumatisierte Kind furchtbar Leid. „Roboso?"
    „Spanisch", erklärte er. „Roja bedeutet rot. Und oso heißt Bär. Der rote Bär."
    Sofort dachte sie an das lange rötliche, zu einem Pferdeschwanz gebundene Haar.
    „Madigan."
    „Er hat Lynette umgebracht."
    „Warum hat Rita das nicht sofort gemeldet?"
    „Teresa wollte es nicht. Sie ist im neunten Monat schwanger. Sie kann jeden Moment ihr Baby bekommen. Erst danach will sie ihre Tochter aussagen lassen."
    Zwar fand Emily es auch nicht gerade erstrebenswert, dass Mutter und Kind endlose Verhöre über sich ergehen lassen mussten und dann vermutlich auch noch abgeschoben wurden, aber andererseits hatte Jordan keine Zeit zu verlieren. „Ein Geburtstermin ist eine ziemlich ungenaue Angelegenheit", sagte sie. „Die Mutter könnte sich verrechnet haben. Es kann noch Wochen dauern. So lange können wir nicht warten, Jordan."
    „Ich weiß."
    Jordan atmete tief durch. Er hatte mit angehört, wie Brian Emily bedroht hatte. Sie sollte verhaftet werden. Er beugte sich erneut nach vorne und küsste sie aufs Haar. Es roch frisch und sauber. Er durfte nicht zulassen, dass ihr irgendetwas geschah. Gleichzeitig wollte er aber auch nicht, dass Isabel und ihre Mutter noch mehr Ärger bekamen. Die beiden waren genauso wie er auf der Flucht.
    Es musste einen Weg geben, dass Isabel eine Zeugenaussage machte, ohne in Polizeigewahrsam genommen zu werden. „Eine Videoaufnahme", flüsterte er.
    Sie presste sich gegen seine Brust und zwickte ihn leicht in den Arm. „Du musst damit aufhören, Jordan."
    „Womit?"
    „Damit, dass du mit ein, zwei Worten herausplatzt und dann erwartest, dass ich alles verstehe. Was ist mit der Videoaufnahme?"
    „Wir müssen dem Sheriff eine Aufzeichnung mit Isabels Zeugenaussage zukommen lassen. Das sollte ausreichen, um mich erst mal reinzuwaschen."
    „Aber nur, wenn ein unabhängiger Dritter diese Aufnahme gemacht hat", sagte sie. „Von dir oder mir angefertigt, würde sie nicht als Beweis akzeptiert werden."
    „Stimmt. Wir brauchen jemanden, der die Fragen stellt und bestätigt, dass wir das Kind nicht beeinflussen."
    „Kreiger", schlug sie vor.
    „Auf keinen Fall. Kreiger hatte mit der inszenierten Flucht zu tun. Und er ist mit Madigan befreundet.".
    „Nicht nach dem Boxkampf von heute Abend", sagte Emily. „Ich glaube, dass Kreiger sich mit Madigan eingelassen hat, weil er wirklich davon überzeugt war, dass du seine geliebte Lynette ermordet hast. Er wollte Rache."
    „Was genau der Grund ist, warum ich mit diesem Typen nichts zu tun haben will."
    „Ich glaube immer noch, dass er eigentlich ein anständiger Kerl ist. Er hat einfach einen Fehler gemacht."
    „Und dieser kleine Fehler hat mich beinahe das Leben gekostet", entgegnete Jordan. „Auf keinen Fall. Nicht Kreiger."
    Sie mussten einen anderen finden, jemanden, der in Cascadia einen tadellosen Ruf hatte.
    Aber zumindest wussten sie jetzt, wie es weitergehen sollte: Sie würden Isabels Zeugenaussage von dem roten Bär, der durch das Haus schlich und Lynette ermordet hatte, aufzeichnen. Und dann würde der Sheriff Madigan verhören.
    „Ich schätze, dass du ansonsten keine

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