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Flucht nach Colorado

Flucht nach Colorado

Titel: Flucht nach Colorado Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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Sie ein. Lynettes Suite."
    Weiße Wände, Spiegel und wirkungsvoll beleuchtete Gemälde. Dazu weiße Möbel und ein weißer Teppich. Alles zusammen vermittelte ihr das Gefühl, schneeblind zu sein. Sie hatte keine Angst um sich selbst, aber um Jordan. Wenn er dem Haus zu nahe kam, würde er erschossen werden. Sie konnte nur hoffen, dass er ihr Gespräch mitgehört hatte. Sie betete, dass er klug genug war, zu verschwinden.
    Brian packte sie am Arm und zog sie durch die nächste Tür ins Schlafzimmer. Noch mehr Weiß. Auf dem Teppich vor dem Bett sah sie einen dunklen rostfarbenen Fleck.
    „Nach Aussage des Leichenbeschauers ist der Tod sofort eingetreten. Sie musste nicht leiden", sagte Brian. „Selbst wenn es ums Sterben ging, war Lynette bewundernswert effizient."
    „Mir wird schlecht." Emily bedeckte ihren Mund mit der Hand. Ihr Magen drehte sich.
    „Hier entlang." Brian deutete auf eine Tür. „Dort ist die Toilette."
    Sie rannte hinein, schloss die Tür ab und schaffte es gerade noch zur Kloschüssel, bevor sie sich übergeben musste. Schwach und hilflos kniete sie auf dem weißen Teppich. Warum nur hatte sie darauf bestanden, zu dieser Party zu gehen? Statt Jordan zu helfen, hatte sie ihn in eine Falle gelockt. „Bitte sei vernünftig. Verschwinde von hier, bevor sie dich töten", flüsterte sie.
    Sie holte ein paar Mal tief Luft. Ihr war klar, dass sie schnell handeln musste, wenn sie nicht verhaftet werden wollte.
    „Emily?" rief Brian von draußen.
    „Einen Augenblick noch."
    Sie spülte sich den Mund aus. Darin drehte sie den Wasserhahn voll auf, lief zur Glastür und stieß sie auf. Sie trat auf einen lang gezogenen Balkon mit Tisch und Stühlen.
    Brian kannte sich in dem Haus bestens aus. Sie hatte also keine Zeit zu verlieren, wenn sie entkommen wollte. Sie schwang ein Bein über das Geländer und wünschte, statt der Cowboystiefel die Kletterschuhe angezogen zu haben. Schnell ließ sie sich an der Außenseite des Balkons herab, klammerte sich fest und biss die Zähne zusammen. Sie musste sich etwa drei Meter tief fallen lassen. Eine gefährliche Höhe. Vermutlich würde sie sich einen Knöchel brechen.
    „Lass los", hörte sie eine Stimme von unten. „Ich fange dich auf."
    Sie lockerte ihren Griff und fiel in Jordans Arme.

13. KAPITEL
    Erleichtert und erschrocken zugleich warf Emily die Arme um seinen Hals. Sie fühlte sich beschützt. Er würde nicht zulassen, dass man sie verhaftete. Doch wie sollte er eine ganze Armee von gut bezahlten Scharfschützen aufhalten?
    „Schöne Stiefel", sagte er.
    Sie verstand nicht, was er meinte.
    „Wie schnell kannst du in ihnen rennen?"
    „Oh. Ich werde mit dir mithalten können."
    Jordan drückte sie kurz und ließ sie herunter. „Dann los."
    Er rannte gebückt an der Hauswand entlang, um nicht direkt im Licht zu sein. Nach ein paar Metern spähte er um eine Ecke und duckte sich dann neben ihr. Sehnsuchtsvoll blickte sie auf den Wald, der so nah zu sein schien. „Lass uns unter die Bäume rennen. Dort haben wir eine größere Chance."
    „Auf dem Dach stehen Scharfschützen. Sobald wir uns vom Haus wegbewegen, sind wir direkt in der Schusslinie."
    Emily war klar, dass die Scharfschützen im Gegensatz zu Ed Collins mit ihren Gewehren hervorragend umgehen konnten. Sie waren von Brian angeheuert worden, und der hatte nun wirklich die finanziellen Möglichkeiten, sich nur die Besten der Besten zu leisten. „Aber wir müssen hier weg. Brian hat..."
    „Ich weiß", flüsterte er. „Ich habe alles mitgehört. Deswegen war ich auch da, um dich aufzufangen."
    Sie hatte bisher gar nicht darüber nachgedacht, aus welchem Grund er eigentlich unter dem Balkon gestanden hatte. Ihr reichte es völlig, dass er wie durch ein Wunder einfach auftauchte, wenn sie ihn brauchte. „Hast du einen Plan?"
    „Wie immer", entgegnete er.
    Sie wartete auf eine Erklärung, aber er sagte nichts mehr. „Würde es dir etwas ausmachen, ihn mir zu verraten?"
    „Wir befinden uns in der Nähe der Küche", flüsterte Jordan. „Hier ist eine Menge los. Das Bedienungspersonal kommt und geht. Niemand wird vermuten, dass wir uns ausgerechnet hier verstecken."
    „Aus gutem Grund", wisperte sie zurück.
    „Wenn wir eines der Catering-Autos erreichen, kann ich es kurzschließen. Oder wir können uns hinten drin verstecken."
    Das klang nicht gerade nach einem besonders ausgeklügelten Plan, aber sie hatte auch keine bessere Idee. Sie konnten nicht einfach so weglaufen. Vielleicht würde

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