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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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»Ebenbilder der Mitglieder uralter Königshäuser, die allesamt hier in Faryn-Gehnah beerdigt sind.«
    Kraig und Sarah zeigten sich sprachlos und offenbar ebenso beeindruckt wie Alek. Lorn stand mit verkniffenen Zügen steif da und wirkte weit weniger bewegt.
    »Wir müssen weiter. Unter dem Fels des Grabmalgebirges winden sich vielerlei Gänge, manche natürlich gewachsen, manche vom Elbenvolk erschaffen, als es diesen Schrein errichtete. Vielleicht finden wir einen Weg zur anderen Pforte an den Nordhängen des Berges. Wenn die Legenden wahr sind, erwarten uns etliche Gefahren, von Fallen, die Grabräuber entmutigen sollen, bis hin zu rastlosen Geistern, die sich weigern, diese Welt zu verlassen. Und natürlich könnte Salin auf der anderen Seite auf uns lauern, so wir sie erreichen.«
    »Mag sein«, gab Michael zurück. »Aber hier sind die Berge unüberquerbar, und die Pfade im Osten sind kaum für Pferde geeignet. Salin wird zum Pass zurückkehren, ihn zu Fuß beschreiten und seine Pferde führen müssen, sofern sie ihm folgen. Sein Weg ist lang, unserer verläuft unmittelbarer. Wenn wir die Gruft überleben, sollten wir deutlich vor unserem Feind ins Freie gelangen.«
    »Aber wie finden wir den Weg hindurch?«, warf Kraig ein. »Du und Lorn, ihr sprecht von diesem Ort, als wäre er ein wahrer Irrgarten.«
    »In meiner Jugend habe ich mich eingehend mit Karten dieses Grabmals befasst«, sagte Lorn. »Das gehörte zu meiner Ausbildung. An einen Teil dessen, was ich gelernt habe, erinnere ich mich noch.«
    »An einen Teil?«, fragte Sarah. »Wird das reichen?«
    »Wo Lorns Kenntnisse versagen, kann ich uns unter Umständen führen«, meldete sich Michael zu Wort. »Vor langer Zeit habe ich diese Pfade schon einmal beschritten.«
    »Bei Grok«, stieß Alek hervor. »Gibt es etwas, das du noch nicht gemacht hast? Oder einen Ort, an dem du noch nicht gewesen bist?
So
alt bist du nicht, Michael.«
    Lorn schüttelte mit ernster Miene den Kopf. »Da ist was dran. Woher stammt all das Wissen, das zu besitzen du behauptest?«
    Michael zuckte mit den Schultern und ging auf den entfernten Tunnel zu. »Das spielt keine Rolle. Folgt mir oder lasst es bleiben.«
    Lorn rieb sich kurz den zerzausten Bart, dann stapfte er hinter dem Einsiedler her. »Komm, Alek. Wir brauchen dein Licht.«
    Alek begab sich neben Lorn und hielt die Schatulle so hoch, dass sich ihr Licht in den Tunnel ergoss. Sarah folgte ihnen, und Kraig bildete das Schlusslicht, um ihnen den Rücken freizuhalten. Michael wartete, bis Alek zu ihm aufschloss, dann nickte er anerkennend in Richtung der Silberschatulle.
    »Ein Glück, dass Horren dir ein solches Geschenk unterbreitet hat. Es enthält eine seltene und nützliche Magie.«
    »Das ist schon das zweite Mal, das sie uns rettet«, meinte Alek.
    Michael nickte, dann betraten sie schweigend nebeneinander den Tunnel. Alek spürte, wie die Schatten sie umringten, und er vermeinte, aus der Ferne ein tiefes Stöhnen zu vernehmen, das leise durch den Gang zu ihnen hallte. Ein Schauder lief ihm über den Rücken, und sein Herz begann zu rasen.
    Als sie tiefer in die Dunkelheit vordrangen, betete Alek, die Toten mögen in Frieden ruhen. Er hoffte, sie würden das ferne Tor wohlbehalten finden und nicht von Salin erwartet werden. Um zu verhindern, dass er in Panik geriet, stellte er sich vor, wie sie die frische Luft erreichten und ohne weitere Zwischenfälle den restlichen Weg nach Faerie zurücklegten. Bald würden sie in Sicherheit sein und sich außerhalb der Reichweite von Geistern, Verwüstern und Hexern befinden.
    Bald
.
    Tor schauderte, als Salin tobend mit den Fäusten gegen die dicken Steinpforten hämmerte und dabei hasserfüllt brüllte. Dem alten Hexer war ein Strich durch die Rechnung gemacht worden, und Tor fürchtete die Auswirkungen. Hinter ihnen warteten Gwendolyn und Stiletta voll teilnahmsloser Geduld.
    Haben diese törichten Frauen denn vor gar nichts Angst?
    »Bei Lars’ Hinterteil!«, schrie Salin. »Ich könnte diesen von Seth verlassenen Berg auf ihre dreifach verfluchten Schädel einstürzen lassen, aber dann wäre der Talisman verloren! Sie haben die uralten Schlösser der Elbenwillformer verriegelt, und ich kann sie nicht öffnen. Jedenfalls nicht von dieser Seite aus.«
    Wut erfüllte ihn, und ein purpurnes Licht knisterte rings um den Hexer. Einen Augenblick lang dachte Tor, er würde die Pforte sprengen und den Talisman zugunsten seiner Rache opfern, doch die sich bauschende Macht

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