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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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schwoll ab, als sich Salin ansatzweise beruhigte.
    »Wir müssen den Weg über den Gebirgspass im Osten einschlagen. Sie werden auf die Pforte auf der gegenüberliegenden Seite zuhalten. Sofern sie die Gruft überleben, können wir sie dort abfangen. Wenn sie im Inneren umkommen – umso besser. Dann brauchen wir nur ihre Leichen zu finden, und ich erlange meinen Preis.«
    Sie stiegen die zerbrochenen Stufen hinab und auf ihre Pferde. Als sie schweigend gen Osten lospreschten, wunderte sich Tor erneut über ihr erstaunliches Überleben in den lodernden Flammen, die das Grasland während Salins Gefecht gegen den Verwüster im Umkreis von mehreren Meilen verschlungen hatten.
    Als der Geist feststellte, dass er Salins nicht habhaft werden konnte, floh er zurück in den schwachen Körper des alten Mannes. Er beschwor seine gesamte magische Kraft herauf und verwickelte Salin in eine schauerliche Schlacht. Die beiden schleuderten Feuer aufeinander, riefen Blitze vom Himmel herab und ließen brüllende Flammenstürme über die Ebene toben. Die Oger und Wildtiere in der Umgebung wurden ebenso verbrannt, doch Salin schirmte mit seiner Macht irgendwie Tor, die beiden Frauen, sich selbst und sogar ihre Pferde ab. Der einstige Wächter hatte gespürt, wie die Flammen über seinen Rücken züngelten, und er wurde auch versengt, aber er hatte überlebt. Offensichtlich hatte Salin noch Verwendung für ihn.
    Der so genannte Verwüster hatte weniger Glück. Der von ihm besessene Körper verbrannte, und der darin gefangene Geist wurde zerstört. Als das Feuer letztlich erlosch, wirkte Salin erschöpft, doch seine Wut hatte sich verzehnfacht. Durch die Einmischung des Verwüsters war ihm seine Beute im letzten Augenblick entronnen.
    Dann befahl der Hexer ihnen aufzusteigen, als sei nichts geschehen, und sie nahmen die Verfolgung wieder auf, indem sie nach Norden preschten. Und just als sie glaubten, ihre Opfer eingeholt und den Sieg in Greifweite zu haben, verblüfften Alek Maurer und seine Gefährten sie damit, einen Ort zu betreten, vor dem sich mittlerweile sogar die Elben selbst fürchteten.
    Entweder ist dieser Maurer tapferer, als ich dachte, oder er ist so dumm, wie ich vermutet habe. Vielleicht beides … Mut und Ahnungslosigkeit gehen oft Hand in Hand
.
    Und so ging die Verfolgung weiter, wodurch sich Tors Prüfungen verlängerten. Bald, so dachte er bei sich, würden sie Maurer und die anderen haben, und er würde endlich von Salins Gesellschaft befreit. Bald würde all das nur noch eine leidliche Erinnerung sein.
    Bald
.
    Weit im Süden, in dem zerstörten Dorf, lag ein verkohlter Leichnam ausgestreckt auf der toten Erde. Ein Rabe hatte sich auf dem geschwärzten Kopf niedergelassen und pickte an einem blicklos ins Leere starrenden Auge. Plötzlich stob der Vogel auf, denn das so offenkundig leblose Fleisch hatte sich bewegt. Ruckartig richtete sich der Leichnam auf; die Glieder knackten gequält, als er sich vom Boden erhob.
    Verbrannte Haut blätterte vom Körper ab, als der Verwüster die Arme der Sonne entgegenstreckte und spürte, wie ein unwirklicher Anschein von Leben durch die Leiche strömte, in der er noch immer weilte. Jegliche Gedanken seines Wirtes waren hinfortgebrannt worden, zurück blieb nur Hass … ein reiner, lodernder Hass auf alles, was lebte.
    Als der Verwüster über die Ebene zu wanken begann und danach hungerte, Tod und Wahnsinn über das Reich der Menschen zu bringen, stellte er fest, dass die Glieder und Muskeln des Wirtskörpers so gut wie nutzlos waren. Er stolperte, fiel zu Boden und war außerstande, sich wieder aufzurappeln. Der Geist hatte überlebt, doch der Körper, den er beseelte, war am Ende. Trotzdem klammerte sich der Verwüster an das verheerte Fleisch, so lange es möglich war. Er konnte sich erst davon lösen, wenn ein anderer Wirt nah genug wäre, andernfalls würde er sterben.
    Beharrlich hielt er durch. Bald, so dachte er bei sich, würde etwas in seine Richtung kommen: ein Wanderer, ein Tier, eine Schlange, ein Käfer.
Irgendetwas
musste das Feuer überlebt haben. Bald könnte sich der Verwüster von diesem nutzlosen Fleisch befreien und wieder leben. Bald würde er Zerstörung über die Königreiche der Menschen hereinbrechen lassen.
    Bald
.

M ARSCH IN DER F INSTERNIS
    Die Stille dröhnte förmlich in Alek Maurers Ohren. Wann immer sie anhielten, schien die leblose Schwärze ringsum, die kein Geräusch durchbrach und die das silbrige Licht aus Aleks Schatulle kaum zu mindern

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