Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
Vom Netzwerk:
zerschmetterte Steine und Holztrümmer. Ein leises Wimmern leitete ihn, jemand in der Nähe litt Schmerzen.
    Die Wände erwiesen sich als noch warm von der Explosion, aber größtenteils als unbeschädigt. Er tastete daran entlang nach der Öllampe, von der er wusste, dass sie nahe der Tür hing, fand sie unversehrt vor und zündete sie an. Trübes Licht flackerte auf und vertrieb die Schatten aus den Winkeln. Am gegenüberliegenden Ende des Raumes führte eine offene Tür ins Schlafzimmer von Stan und Matilda. Von dort stammte das gedämpfte Schluchzen, und so bahnte er sich den Weg darauf zu.
    Als er die Kammer betrat, schrie er beinah vor Entsetzen auf. Stans verrenkter Körper lag wie eine weggeworfene Puppe in der Ecke. Seine blicklosen Augen waren vor Grauen geweitet, und Blut troff ihm aus dem Mund. Sein Kopf baumelte in einem unnatürlichen Winkel vom Rumpf. Er war zweifelsfrei tot.
    Bevor Alek aufschreien konnte, ließ ihn eine gebrochene Stimme zusammenzucken. »Alek. O Grok, Alek. Wie konnte das geschehen?«
    Langsam, wie in einem Traum, drehte er den Kopf. Dann erblickte er Matilda. Blut bedeckte ihre geschundene Gestalt. Tränen strömten ihm über die Wangen, als er zu ihr eilte. »Matilda! Was hat sich hier zugetragen? O Grok!«
    Mit zittriger Stimme stieß sie hervor: »Es war schrecklich. Er war hinter dir her. Er wusste, dass du wie ein Sohn für uns bist. Er dachte, du hättest es bei uns gelassen. Aber es ist nicht hier.«
    »Nein. Nein, ich habe es. Hätte ich das gewusst, hätte ich niemals … ich hätte …«
    »Hör mir zu, Junge«, stöhnte die alte Frau, während ihr Blut, ihr Leben aus den Wunden quoll. »Er hat uns gesagt, wonach er sucht. Er sagte, du hättest es ihm angeboten und wärst dann geflohen, bevor er es entgegennehmen konnte. Aber er sagte, du kannst dein Angebot nicht zurückziehen. Er meinte, er würde dich finden und es sich von dir holen – wenn es sein müsste, würde er jeden aufsuchen, der dir etwas bedeutet, aber er würde es bekommen. Alek«, flüsterte sie mit flatternden Lidern. »Verschwinde von hier. Jetzt wird er dich nicht mehr am Leben lassen. Lass nicht zu, dass er dieses Ding bekommt. Lass nicht …«
    Sie schloss die Augen und lag still. Alek neigte den Kopf über sie. Schluchzen beutelte seinen Körper. Die Kulnips waren ihm näher gestanden als irgendjemand sonst. Sie hatten ihn von klein auf großgezogen, ihm ein Handwerk beigebracht, ihn umsorgt wie Eltern. Nun waren sie tot. Wegen Salin und dessen wahnsinnigem Verlangen nach dem seltsamen Talisman. Wegen Alek.
    »
Nein!
«, schrie er und schüttelte die Fäuste in der Luft. Aber Wut und Kummer würden ihm nicht helfen, würden Stan und Matilda nicht zurückbringen. Er wusste, dass er flüchten musste, andernfalls würde er ihr Schicksal teilen. Als er jedoch durch den Sumpf seines Kummers zur Tür watete, dämmerte ihm etwas.
Wenn es sein müsste, würde er jeden aufsuchen, der dir etwas bedeutet
, hatte Matilda gesagt.
    Bei Groks Blut … Sarah!
    Er rannte aus dem Haus, ohne auf das Geröll zu achten, sodass er fast stürzte. Seine Gedanken galten Sarah und ihrer Mutter, zumal er wusste, dass Salin ihn mit den beiden in der Schänke gesehen hatte. Würde er auch sie mit dem Talisman in Verbindung gebracht haben? Wenn Salin gewusst hatte, dass Alek darüber stolpern würde, konnte er schließlich auch gewusst haben, dass er in Aras Laden verborgen lag. Sein Herz hämmerte wie wild bei der Vorstellung, Sarah könnte in Gefahr schweben, und um ein Haar wäre er mit Kraig zusammengeprallt, der unmittelbar vor der Tür stand.
    »Kraig … Sarah ist in Gefahr!«, rief er verzweifelt. »Den Kulnips können wir nicht mehr helfen, aber vielleicht …«
    Kraig tastete blind nach ihm. Alek hatte vergessen, dass der Friedenswächter nichts sehen konnte.
    »Alek, der Blitz. Ich kann nichts sehen. So bin ich dir keine Hilfe. Geh ohne mich, aber sei vorsichtig.«
    »O Grok! Bei Groks verdammtem Blut! Bleib hier. Ich schicke dir jemanden, der dir hilft, falls ich kann.«
    Dann preschte er sofort weiter, und während er rannte, wirbelten Gedanken und Fragen in seinem Kopf umher. Hatte Salin den Lichtblitz verursacht? Wenn er sich im Haus befunden hatte, als sie sich genähert hatten, warum hatte er Alek dann nicht gesehen? Oder, was das anging, warum hatte Alek
ihn
nicht gesehen? Und warum hatte der Blitz, der die Vorderseite des Hauses in Schutt verwandelt hatte, Kraig – abgesehen von seiner Blindheit – praktisch

Weitere Kostenlose Bücher