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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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unversehrt gelassen?
Wer war dieser Salin?
    Binnen Minuten erreichte er Sarahs und Aras Haus. Er fand es still und unbeschädigt vor. Ohne anzuklopfen, riss er die Tür auf und stürmte hinein.
    Der matte Schein einer Öllampe erhellte den Raum. Sarah saß alleine auf einem großen Kissen über ein Buch gebeugt. Ihr Haar bedeckte ihr Gesicht. Sie trug ein langes weißes Gewand, das sich nur als Nachthemd eignete. Ob des Lärms von Aleks Eintritt schaute sie überrascht auf. »Alek! Was in aller Welt machst du denn hier? Und kannst du nicht anklopfen?«
    »Sarah«, keuchte er, »wo ist deine Mutter?«
    »Was? Im Laden, sie schreibt eine Bestandsliste. Aber was …«
    »Wir haben keine Zeit für Erklärungen. Bei Groks Blut! Wir müssen verschwinden. Es geht um Salin. Er könnte auch hinter euch her sein.«
    Verständnislos starrte sie ihn an. »Hinter mir? Aber warum? Hast du ihm den Glücksbringer nicht verkauft?«
    »Nein, aber das erkläre ich dir später. Die Kulnips hat er bereits getötet. Wir könnten die Nächsten sein.«
    »Getötet!«, brüllte sie und sprang auf die Beine. »Ich muss mich anziehen.«
    »Nein! Nimm dir einfach einen Mantel. Wir müssen Ara holen und das Dorf verlassen. Vielleicht können wir uns eine Weile in Flussfurt verkriechen, bis sich die Dinge beruhigen.«
    Sarah ergriff einen schweren Mantel von einem Haken an der Wand und schlang ihn sich um die Schultern. Er war für die Jahreszeit unangemessen, aber das Einzige, womit sie sich rasch bedecken konnte. Sie folgte Alek, als er das Haus verließ und auf den Laden zueilte.
    Der
Drachenhort
befand sich nur einige hundert Fuß entfernt, gleich hinter einem niedrigen Hügel. Als sie dessen Kuppe erreichten und der Laden in Sicht geriet, erfüllte ein tiefes Grollen die Luft. Trotz der Dringlichkeit der Lage, hielten sie inne, um dem Geräusch zu lauschen. Es schien aus der Nähe des Ladens zu stammen. Auf einmal begann das Gebäude zu erbeben; das Holz splitterte, und eine grelle Lichtexplosion barst aus dem Inneren heraus. Mit einem mächtigen Stöhnen wurde das Holz zerrissen und über den Hügel versprengt. Alek sog gequält die Luft ein. Sarah schrie auf.
    »Nein«, murmelte Alek. »Nicht auch noch Ara.«
    Noch bevor das Licht erstarb, war er wieder in Bewegung und schleifte die weinende Sarah hinter sich her. »Dich wird er nicht bekommen, das schwöre ich.«
    Sie schaute zum Haus zurück; ihr Mund stand in einer Grimasse blanken Grauens weit offen, und Tränen strömten ihr übers Gesicht. »Mutter. Oh, bei Groks Blut!
Mutter!
«
    Alek war nicht in der Verfassung, längere Strecken zu rennen. Seine schwabbeligen Seiten schmerzten, und sein Herz raste, dennoch zwang er sich weiter. Nach allem, was er wusste, konnte sich Salin genauso gut unmittelbar hinter ihnen befinden, ein krankes Spiel mit ihnen treiben, sie hetzen wie ein Wolf seine Beute. Der Talisman, was immer er sein mochte, würde sich bald in der Hand des Hexers befinden. Und Alek würde nicht tausend Goldlinge reicher, sondern tot sein.
    Der Lärm hatte endlich einige der Dorfbewohner geweckt. Lichter wurden in den Häusern und Hütten rings um den Laden angezündet. Köpfe lugten zu geöffneten Fenstern und Türen heraus. Aber Alek hielt nicht an. Er durfte niemanden mehr in Gefahr bringen, indem er in der Nähe blieb. Sein Weg führte aus dem Dorf hinaus. Unterwegs erblickte er Kraig, der mitten auf der Straße stand und hilflos die Arme schwenkte.
    »Alek? Alek, bist du das?«
    »Kraig!«, rief er und blieb neben dem großen Mann stehen. »Kannst du wieder sehen?«
    »Nur Umrisse. Du bist gerade ein dunkelgrauer Fleck vor einer schwarzen Wand, aber ich kann dir jetzt folgen. Wer ist der andere Schemen?«`
    »Sarah. Ich … ich glaube nicht, dass Ara es geschafft hat. Den Laden gibt es nicht mehr.«
    Mehr Zeit war er nicht bereit, für Erklärungen zu opfern. Sogleich setzte er sich wieder in Bewegung. Kraig folgte ihm und schien durch seine beeinträchtigte Sicht kaum behindert.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Sarah durch ihre Tränen hindurch. »Flussfurt liegt im Süden. Wir laufen nach Norden.«
    »Wir statten Michael, dem Einsiedler, einen Besuch ab. Er hat mich in diesen Schlamassel gebracht. Das Mindeste, was er mir schuldet, ist eine Erklärung. Im besten Fall könnte er in der Lage sein, uns zu helfen. Er weiß etwas über den Talisman und über Salin.«
    Schweigend rannten sie weiter. Bald erreichten sie den Wald, einen Ort, den man unter gewöhnlichen Umständen

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