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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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Kopf schief und zog eine Augenbraue hoch. Vielleicht waren die Leute hier doch nicht so rückständig, wie es schien. Allerdings fragte sich Landyn, was ein Hexer, der genug Macht besaß, um eine Reihe von Häusern zu zerstören, in einem Weiler wie Bartambuckel zu schaffen haben könnte. »Aber wer würde so etwas tun?«, hakte er nach.
    Der Schankwirt musterte ihn abwägend. »Ich sehe keinen Grund, warum ich es dir nicht erzählen sollte. Ich glaube, es war ein Bursche namens Salin. Er war hinter einem Schmuckstück her, das der Bäckerlehrling hatte, und er schien mir etwas aufgebracht, als er es nicht bekommen konnte. In jener Nacht sind mehrere Leute gestorben. Ich bin sicher, es war Salins Werk. Bei mir hat mein Friedenswächter in der Nacht das Weite gesucht, und seither habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
    »Eine bedauerliche Abfolge von Ereignissen«, meinte Landyn. Und sehr bedauerlich für ihn selbst. Die Dorfbewohner waren ihm nicht völlig egal – offensichtlich musste dies eine harte Erfahrung für sie sein –, aber seine oberste Sorge galt seinem eigenen Wohlbefinden. Und wenn diese Ara Mühls verschwunden oder tot war, musste er jemand anderen finden, mit dem er bei Fürst Penndryns Feier singen konnte.
    Er trank sein Bier aus und erhob sich, um die Schänke zu verlassen. Da es hier anscheinend nichts mehr in Erfahrung zu bringen gab, beschloss er, den Rest der Ortschaft zu erkunden. Vielleicht wusste jemand anderes mehr über Ara. Außerdem errang seine Neugier die Oberhand. Hexerei, Habgier und Mord boten die Grundlage für epische Geschichten, und was könnte einen größeren Reiz für einen Geschichtenerzähler haben?
    »Noch einen schönen Tag, Darren. Ich hoffe, die Dinge wenden sich in nächster Zeit zum Besseren.«
    »Das hoffe ich auch«, gab der Schankwirt zurück, wobei er kaum von dem Teller aufschaute, den er gerade abwischte. »Und mein Name ist Derik.«
    »Verzeihung, mein lieber Derik«, entschuldigte sich Landyn und verneigte sich tief. Mit hinter ihm herwehenden, dunkelgrünen Umhang ging er zur Tür hinaus.
    Er wanderte durch den Ort und hielt Leute an, denen er begegnete. Niemand wollte mit ihm darüber reden, was geschehen war. Es wurde nur eingeräumt, dass es ein Feuer gegeben hatte. Ein alter Mann beschwerte sich darüber, dass der Bäcker tot und dessen Lehrling verschwunden war, weshalb er nun eine Weile keine süßen Kuchen zum Nachtisch bekommen würde. Jeder könne Brot backen, meinte er, aber Stan Kulnips Kuchen seien etwas, das er schmerzlich vermissen würde.
    Eine Frau nickte traurig, als er sich bei ihr nach Ara Mühls erkundigte. Sie meinte, Aras Laden sei eine der wenigen Vergnügungen des Lebens in Bartambuckel und Ara selbst eine gute Frau gewesen, stets bereit, Dinge deutlich unter deren Wert zu verkaufen.
    Schließlich gelangte er zu der Stelle, an der sich der Laden befunden hatte, etwas abgeschieden am Fuß eines niedrigen Hügels. Viel war davon nicht übrig. Trümmer breiteten sich fächerartig um ein verfallenes Gerippe in der Mitte aus, das schwarz, schartig und voller Löcher war. Seltsamerweise erwies sich das Schild an der Vorderseite als unversehrt und bot den einzigen Nachweis, was sich einst in dem Haus befunden hatte: der
Drachenhort, ein Ort seltsamer Wunder
. Landyn runzelte die Stirn. Falls sich Ara in dem Gebäude aufgehalten hatte, als diese Zerstörung geschah, musste sie zweifellos tot sein.
    »Is’ ‘ne Schande, was dem Laden widerfahren is’«, meinte jemand hinter ihm. Die Stimme klang hoch, alt und brüchig. Landyn drehte sich um und erblickte eine greise, blauhaarige Frau, klein und buckelig. Sie trug ein weißes Kopftuch und stützte sich schwer auf einen knorrigen Stock.
    »Ja, in der Tat«, pflichtete Landyn ihr leise bei.
Was für eine Verschwendung
, dachte er. Diese Ara war wunderschön und begabt gewesen. Ihr Verscheiden hätte ihn sogar betrübt, wenn er sie nicht gebraucht hätte. »Haben Sie die Frau gekannt?«
    »Sie gekannt? Ja, das könnte man sagen. Sie hat ‘ner alten Witwe immer gern ein paar Silberlinge die Woche fürs Abstauben der Regale gegeben. Ich weiß nich’, wie ich mich anders durchgeschlagen hätt’, zumal mein Mann längst tot ist und meine Kinder weggezogen sin’.«
    »Also waren sie mit ihr befreundet?«
    Die Greisin nickte. »Ja. Wir waren Freundinnen. Wieso kümmert dich das?«
    Landyn erzählte ihr von seiner Notlage und dass er sich an Ara vom Bardentag her erinnerte. Er wusste selbst nicht,

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