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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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andere für die hohen Herren und Damen singen und tanzen; das gemeine Volk zeigte seine Anerkennung weit freimütiger. Und dafür lebte er.
    Die ersten Katen des Dorfes gerieten in Sicht, und er erblickte Ackerland auf den sanften Hügeln ringsum. Auf den Feldern erspähte er Menschen, die daran arbeiteten, die letzte Sommerernte einzubringen und das Land für die nächste Saat vorzubereiten. Einige Leute marschierten auf den Straßen und gingen ihren Aufgaben nach. Alles in allem ein überaus gewöhnlicher Tag in Bartambuckel. Zumindest schien es zunächst so zu sein.
    Je näher er dem Dorfkern kam, desto stärker beschlich ihn der Eindruck, dass etwas nicht stimmte. Die Menschen bewegten sich steif und wirkten verängstigt. Wenn er an ihnen vorbeiritt, grüßten sie ihn nicht, sondern wandten die Blicke ab. Aus ihren Augen sprach Verwirrung und bisweilen Traurigkeit. Während Landyn auf die Schänke zusteuerte, überlegte er, was denn los sein könne.
    Bevor er die Gaststätte erreichte, gelangte er an einer Reihe von Häusern vorbei, einige klein, andere groß. An einem hing über der Tür das Schild einer Bäckerei. Mehrere der Gebäude glichen nur noch hohlen Gerippen aus verkohltem Holz. Anscheinend hatte es hier unlängst eine Feuersbrunst gegeben. Vermutlich war das für die düstere Stimmung der Menschen verantwortlich. Allerdings hatte Landyn schon andere niedergebrannte Häuser gesehen, und Feuer allein vermochte nicht alles zu erklären, was ihm hier auffiel. Zersplitterte Holztrümmer übersäten fächerartig den Boden ringsum, als wären die Gebäude von einer riesigen Faust zerschmettert worden.
    Doch dies war nicht seine Angelegenheit. Er lenkte Glück schneller zur Ortsmitte und gelangte zum
Silberschild.
Das Tier band er an dem Pfosten vor der Schänke an und ging hinein. Wie um diese Tageszeit zu erwarten, hielten sich nur wenige Gäste im Schankraum auf. Die Bauern schufteten bis nach Einbruch der Dunkelheit auf den Feldern, die Handwerker würden in ihren Läden arbeiten. Aber Landyn hatte ohnehin nicht vor, sich mit den Ortsansässigen zu unterhalten. Es wäre nicht nötig, wenn ihm der Schankwirt die Auskünfte geben könnte, die er brauchte.
    Er erblickte diesen hinter der Theke, wo er Gläser und Teller polierte. Der Mann war fettleibig, kahlköpfig und trug eine weinfleckige Schürze. Sein Name lautete Darrel oder Darren. Oder so ähnlich. Mit einem freundlichen Lächeln trat er auf den Mann zu. Der erwiderte es nicht.
    »Ich nehme einen Krug von deinem besten Bier, Schankwirt«, sagte der Spielmann. »Vielleicht erinnerst du dich an mich. Ich bin Landyn, Sohn des Gordon, Spielmann von Freiboll.«
    »Ich erinnere mich an dich«, gab der beleibte Mann zurück, als er das Bier einschenkte. »Du hast am Bardentag gesungen. Kein übler Auftritt, soweit ich mich entsinne. Ich war die ganze Nacht ziemlich beschäftigt.«
    »So ist es«, sagte Landyn.
Kein übler Auftritt! Dieser fette Tor würde einen guten Auftritt selbst dann nicht erkennen, wenn er ihm ins Gesicht spränge!
»Vielen Dank, mein lieber Darren, für das Lob. Aber ich habe den weiten Weg nicht zurückgelegt, um über den Bardentag zu sprechen. Ich wollte mich nach einer Frau erkundigen, die damals gesungen hat. Ob du mir wohl sagen könntest, wie ich Ara Mühls finde?«
    Zunächst wirkte der Schankwirt erschrocken; seine Augen weiteten sich, und er trat einen Schritt zurück. Dann verengte er die Augen und fragte mit leiser, geradezu bedrohlicher Stimme: »Warum willst du das wissen?«
    »Ich möchte sie nur fragen, ob sie mit mir singt. Es besteht kein Grund für Argwohn.«
    »Kein Grund? Ich kann dir nicht sagen, wo du sie findest, Landyn, Sohn des Gordon, weil sie weg ist. Vermutlich tot, soweit wir hier wissen.«
    Diesmal zeigte sich Landyn überrascht. »Tot? Bei dem Feuer umgekommen?«
    »Feuer? Vielleicht. Allerdings weiß ich nichts von einem gewöhnlichen Feuer, ganz gleich, was der Dorfrat behauptet. Gewöhnliche Brände sprengen keine Häuser mit grell aufblitzendem Licht und verstreuen Trümmer ringsum.«
    Landyn rieb sich das Kinn und dachte darüber nach, was er auf dem Weg in den Ort gesehen hatte. »Was könnte es dann gewesen sein? Hexerei?« Beinah hätte er gekichert. Er selbst hatte schon Zauberer bei der Arbeit gesehen und wusste, dass es Magie gab. Doch die schlichten Bewohner dieser Bauerndörfer glaubten nicht daran.
    »Hexerei«, antwortete der Wirt ernst. »Genau das war’s.«
    Der Spielmann legte den

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