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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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…«
    »Sicher, Alek. Nur noch eine weitere Frage.« Tor beugte sich so nah heran, dass Alek den Atem des Mannes im Gesicht spüren konnte. »Wo hast du ihn versteckt?«
    Plötzlich schlug dem Bäcker das Herz bis in den Hals. »Versteckt?«
    »Den Talisman, Junge! Ich habe das Lager durchsucht, aber ich kann ihn nicht finden.«
    »Ich weiß nicht, was …«
    Tor packte ihn am Kragen und zog ihn näher. Dabei wirkte er so kalt wie immer, ließ weder Zorn noch Dringlichkeit erkennen. »Spiel nicht den Narren, Kind. Salin bezahlt mich gut, wenn ich ihn finde und zu ihm bringe. Ich habe keinen Streit mit dir und will dir nichts tun. Tatsächlich kannst du von Glück reden, dass ich dich vor dem Hexer gefunden habe. Er würde dich zu Asche verbrennen und deine Überreste durchsuchen. Ich hingegen will lediglich bezahlt werden. Also noch einmal: Wo ist er?«
    »Michael!«, rief Alek. Niemand rührte sich.
    »Sie werden erst in etlichen Stunden erwachen. Ich verstehe mich selbst ein klein wenig auf Hexerei. Dich ließ ich vorzeitig erwachen, da ich den Talisman nicht finden konnte.«
    »Aber … du hast uns vor den Kobolden gerettet. Warum?«
    »Salin beschäftigt verschiedenerlei Handlanger. Vielen davon vertraut er nicht. Kobolde sind geschickte Fährtensucher, aber alles andere als gut darin, Ware abzuliefern. Ich bin ihnen gefolgt, bis sie euch fanden, dann habe ich sie ausgeschaltet, damit ich selbst an euch herankonnte. Also, ich bin ein überaus geduldiger Mann, aber ich kann auch weniger erfreuliche Überredungskünste anwenden, wenn ich dazu gezwungen werde. Wir haben zwar die ganze Nacht Zeit, trotzdem könnte ich mir denken, dass du es lieber kurz und schmerzlos hinter dich bringen möchtest.«
    Aleks Gedanken überschlugen sich. Wie konnte er sich aus diesem Schlamassel befreien? Während er zögerte, schleifte ihn Tor vom Lager weg und zwang ihn, sich vor einen kleinen Sack zu knien. Darin befanden sich Lebensmittel und ein weiterer Gegenstand. Tor hielt ihn mit einer Hand fest, mit der anderen holte er eine kleine, silbrige Schatulle aus dem Sack.
    »Ich konnte dieses Ding weder durch Kraft noch durch Hexerei öffnen. Ich meine zu wissen, was es enthält. Wärst du so freundlich, es für mich aufzumachen?«
    Es war natürlich die Silberschatulle, die Alek von Horren bekommen hatte. Anscheinend stimmte die Behauptung des Addins, dass niemand außer Alek sie zu öffnen vermochte. Was nun jedoch kaum noch eine Rolle zu spielen schien. Der Wächter – oder was immer er in Wirklichkeit war – hatte Alek in der Hand. Wenn er die Schatulle nicht öffnete, würde er wahrscheinlich sterben.
    Alek nahm das Kästchen. Er zögerte. Wenn Salin den Talisman bekäme, würden weitere Ortschaften so wie Bartambuckel leiden. Vermutlich würde sie sogar ein noch viel schlimmeres Los erwarten.
    »Nein? Auch gut. Ich bin sicher, Salin kann das Ding öffnen. Seine Macht übersteigt die meine bei weitem. Allerdings fürchte ich, dass ich dich und deine Freunde töten muss, denn weißt du, mangelnde Zusammenarbeit muss bestraft werden.
    Als er das Schwert zu ziehen begann, rief Alek: »Warte!« Vermutlich wäre Salin tatsächlich in der Lage, die Schatulle zu öffnen. Dann würde er den Talisman trotz allem bekommen, und Alek und seine Gefährten wären tot. Öffnete hingegen Alek sie, bestünde noch Hoffnung … sofern Tor Wort hielte und sie am Leben ließe. »Ich mache sie auf.«
    Alek drehte die Vorderseite der Schatulle dem Schwertkämpfer zu. Sie besaß weder einen Riegel noch ein Schloss, sondern war schlichtweg für alle Hände außer jenen Aleks versiegelt. Langsam hob er den Deckel an. Tor beugte sich neugierig vor, die Hand nach wie vor am Schwert.
    Ein Strahl grellweißen Lichts schoss aus der Schatulle. Tor wich zurück und setzte dazu an, die Augen abzuschirmen. Alek riss den Deckel gänzlich auf, und weißes Feuer erfüllte die Nacht. Der Hauptstrahl des Lichts bündelte sich geradeaus in das Gesicht und die Augen des Schwertkämpfers. Dieser schrie auf, taumelte rücklings und hob die Arme vor die Augen, doch zu spät.
    Alek schlug den Deckel zu und nutzte Tors vorübergehende Blindheit. Er hob die Schatulle hoch empor und ließ sie kräftig auf den Schädel des Wächters niedersausen. Ein Krachen ertönte, und Tor fiel zu Boden, wo er reglos liegen blieb. Alek ergriff den Sack und eilte zurück zu den anderen. Auf halbem Wege kam ihm ein nachträglicher Gedanke. Er machte kehrt und zog vorsichtig Tors Waffe aus

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