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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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hatten kaum Bedürfnisse, die sie nicht alleine befriedigen konnten.
    Ausgenommen Unterhaltung
, dachte sie, als sie Landyn erblickte, der ihre Pferde aus den Stallungen führte: ihre kleinere, graue Stute, die sie nach einer lustigen Gestalt aus einem alten Lied Lucy getauft hatte, und sein größeres Ross namens Glück, das einen dunkleren Grauton aufwies. Ara hoffte, der Hengst würde ihnen das bescheren, was sein Name verhieß.
    »Bist du reisefertig?«, erkundigte sich Landyn. »Kari wird eine forsche Geschwindigkeit vorgeben. Zeit zum Ausruhen wird es kaum geben.«
    Ara nahm Lucys Zügel entgegen und tätschelte den Hals der Stute. »Ich hatte in den letzten Tagen mehr als genug Zeit zum Ausruhen. Weist mir nur den Weg, dann reite ich euch allen davon.«
    »Hervorragend«, meinte Landyn. »Ich bewundere deine Entschlossenheit.«
    Er half ihr in den Sattel, ehe er sich selbst schwungvoll auf sein Pferd setzte. Bald darauf kam Kari auf ihrem mächtigen Rappen herangeritten, gefolgt von Jinn auf einem seidig glänzenden, weißen Pony.
    »Lasst uns aufbrechen«, drängte Kari. »Der Tag ist bereits halb um, und wir haben eine große Entfernung zu bewältigen.«
    »Dann reite voraus«, forderte Landyn sie auf.
    Und so verließen sie Markweg. Wie von Landyn angekündigt, gab Kari eine straffe Geschwindigkeit vor. Jinn hielt sich dicht hinter ihr, gefolgt von Ara. Landyn bildete das Schlusslicht. Kurze Zeit später überquerten sie die Lichtung, auf der Ara und Landyn zuvor gewesen waren, danach gelangten sie in den dichten Wald. Bald war Kari gezwungen, die Geschwindigkeit zu verringern, um die anderen nicht zwischen den Bäumen zu verlieren.
    Für Ara fühlte es sich gut an, wieder in Bewegung zu sein. Ihre geheime Reise von Bartambuckel nach Flussfurt war segensreich ereignislos verlaufen, doch seither hatten ihr Furcht und Einsamkeit schwer zu schaffen gemacht. Die kurze Reise mit Landyn von Flussfurt nach Markweg hatte sie mit einem Funken Hoffnung erfüllt. Nun fügten sich die Dinge endlich zusammen. Aus einer winzigen Möglichkeit hatte sich aller Unwahrscheinlichkeit zum Trotz eine echte Aussicht darauf entwickelt, ihre Tochter zu finden, und Ara klammerte sich verzweifelt daran. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun wollte, wenn sie Sarah und Alek aufspürten, zumal den beiden der Groll Salins galt, aber diesen Gedanken verdrängte sie vorerst. Im Augenblick war nur wichtig, sie zu finden. Darüber, was als Nächstes käme, würde sie sich dann den Kopf zerbrechen.
    Stundenlang ritten sie vorwiegend schweigend vor sich hin. Kari sprach überhaupt nur, um sich gelegentlich mit Jinn über den Weg zu beratschlagen. Jinn versuchte fallweise sich mit Ara zu unterhalten, zumeist derb und anzüglich, doch ein kalter, finsterer Blick von Kari genügte jedes Mal, um den Kleinwüchsigen zum Verstummen zu bringen. Landyn überbrückte einen Teil der Zeit mit albernen Liedern oder belanglosen Geschichten über seine vergangenen Erlebnisse. Ara war froh über sein unbeschwertes Geplänkel, denn über ihren Gedanken schwebte trotz der neu geschöpften Hoffnung ein düsterer Schatten.
    Hin und wieder richtete sie die Aufmerksamkeit und die Gedanken auf den Wald selbst. An Stellen, wo die Bäume besonders dicht wuchsen und die Blätter das Licht aussperrten, wirkte er bedrückend und furchteinflößend. In lichteren Bereichen hingegen offenbarte die Sonne die wahre Pracht der Waldlandschaft. Ihre Strahlen brachten unzählige Grün- und Brauntöne zum Vorschein und erfüllten die Blätter und Rinde mit Leben. Moos, das an den Stämmen und auf dem Boden wucherte, erlangte durch ihren Schein eine ganz eigene Schönheit. Große und kleine Tiere, von Kaninchen und Eichhörnchen bis hin zu Wild, ließen sich dabei beobachten, wie sie rannten, jagten und sich ausruhten. Ara fand es tröstlich, dass dieselbe Welt, die etwas Böses wie Salin hervorbrachte, zugleich in der Lage war, solch schlichte Beschaulichkeit zu erschaffen. Sie fragte sich, weshalb ihr zuvor nie aufgefallen, war, was für ein wundersamer Ort ein Wald sein konnte.
    Gegen Ende des Tages erreichten sie eine kleine Lichtung. Kari stieg ab und bückte sich zu Boden. Ein südwärts wehender Wind trug Ara einen Gestank zu, der an verwesendes Fleisch erinnerte, und sie verzog angewidert das Gesicht. Dann erblickte sie den Quell des Geruchs. Wolfskadaver, von Aasfressern und Insektenbefall gezeichnet, übersäten die Lichtung.
    »Hier sind ihre Spuren«, verkündete Kari

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