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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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er knapp und stapfte davon. Alek fragte sich, was die Veränderung in dem Einsiedler bewirkt haben mochte: Scham oder vielleicht Angst? Womöglich schmollte er auch nur, weil er nicht mehr das Sagen hatte. Lorn und Kraig schienen sich die Führung der Gruppe zu teilen. Lorn unterbreitete Vorschläge, denen Kraig entweder zustimmte oder die er ablehnte. Die anderen wurden selten einbezogen. Trotz ihrer zerfahrenen ersten Begegnung hatten die beiden eine gegenseitige Achtung voreinander entwickelt. Alek war zwar froh, dass sie miteinander auskamen, dennoch widerstrebte es ihm ein wenig, bei Entscheidungen völlig außen vor gelassen zu werden.
    Sie traten den Weg über die Ebene an und wateten durch das kniehohe Gras. Hand in Hand mit Sarah marschierte Alek dicht hinter Kraig und Lorn. Michael reihte sich wie üblich hintan und wahrte etwas Abstand. So wanderten sie einige Stunden, und der Wald schrumpfte hinter ihnen in der Ferne. Während sie stumm durch das braune Gras stapften, gewöhnte sich Alek an das Sonnenlicht und das Gefühl des warmen Windes im Gesicht. Seine Stimmung besserte sich, und als die Sonne begann, gen Westen zu sinken, war er wieder fest entschlossen, Sarah aus ihrer schwarzen Betrübnis zu locken.
    »Weißt du, im Augenblick fühle ich mich ziemlich gut«, sagte er und lächelte aufrichtig. »Außerhalb des Waldes zu sein, an der frischen Luft und im Sonnenschein, erinnert mich an daheim.«
    Sarah sah ihn mit ausdrucksloser Miene an. »Das Gelände hier ist flach und von hässlichem Gras überwuchert. Wo sind die grünen, sanften Hügel, die wir zu Hause haben? Wo die Gehöfte? Und sag mir, wo sind unsere Freunde und Familien?«
    Alek schüttelte den Kopf. Es würde sich schwieriger gestalten, als er gedacht hatte. »Na ja, der Himmel ist blau und sonnig, die Luft ist sauber und frisch, genau wie in Bartambuckel. Und du bist unter Freunden, Sarah. Ich meine, ich habe dich immer als eine Freundin betrachtet, aber jetzt … Ich denke, gemeinsam etwas Derartiges durchzumachen, schweißt Menschen enger zusammen. Alles – jedes Problem, jede Tortur – hat auch eine gute Seite. Vielleicht ist sie in diesem Fall, dass wir zusammengebracht wurden.« Flüchtig sah er ihr in die Augen und fühlte sich überwältigt von ihrer Schönheit. Sein Herz schlug schneller, und er beugte sich zu ihr, als wollte er sie küssen. Dann errötete er vor Verlegenheit; hastig richtete er sich auf und zog sich von ihr zurück.
    »Ich … ich meine, zusammengebracht als Freunde. Dich, mich, Kraig und die anderen. Uns alle.«
    Sarah schaute zu ihm auf. Ihre Augen wirkten geweitet, um ihre Lippen spielte ein Lächeln. »Da hast du wohl Recht.«
    »Und vergiss nicht, wohin wir gehen, Sarah: Faerie! Vor zwei Wochen war ich nicht einmal sicher, ob es einen solchen Ort gibt, und jetzt werden wir ihn wahrhaftig sehen. Wir werden das Elbenvolk, eine Legende, kennenlernen! Bei Groks Bart, wie vielen Menschen war das bisher vergönnt? Sicher, es ist eine gefährliche Reise, und wahrscheinlich lauern noch weitere Gefahren auf uns, aber Michael und Lorn sind ja da, um uns zu beschützen, und Kraig kann sich im Kampf seiner Haut selbst erwehren. Wir werden es nach Faerie schaffen, und dann sind unsere Sorgen vorüber. Die Elben werden wissen, was mit dem Talisman zu tun ist, und sie werden sich um Salin kümmern.«
    Endlich lächelte sie, drückte seinen Arm, zog ihn näher und lehnte den Kopf an seine Schulter. »Na ja, ein wenig aufgeregt bin ich schon darüber, dass ich Elben sehen werde. Ich frage mich, ob sie so aussehen, wie sie in den Geschichten beschrieben werden.«
    Alek nickte und spürte, wie ein Gefühl der Ehrfurcht in ihm keimte. »Das hoffe ich … zehn Fuß große Wesen aus reinem Licht, die der Götter Schönheit widerspiegeln.«
    »Also, ich dachte mehr an die Geschichten, in denen es heißt, sie seien vier Zoll groß und hätten spitze Ohren und Schmetterlingsflügel.«
    Alek lachte laut auf. »
Diese
Geschichten habe ich nie gehört.«
    Sie drückte seinen Arm erneut und stimmte in sein Gelächter mit ein. Ihr Körper an dem seinen fühlte sich gut an, und er empfand Enttäuschung, als sie sich von ihm löste. Sie beschleunigte die Schritte und schaute mit einem verspielten Grinsen zu ihm zurück. Er lächelte und verfiel in Laufschritt, um sie einzuholen. Endlich hatte sie ihre Trübsal abgeschüttelt; er würde nicht zulassen, dass sie wieder darin versank. Alek streckte die Arme aus und packte sie um die Mitte,

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