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Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie

Titel: Flucht nach Faerie - Beil, J: Talisman-Kriege 1 - Flucht nach Faerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason N. Beil
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er angegriffen hatte, und sich die Klauen leckte. Irgendwie hatte er sich der Kreatur entwunden und sie getötet. Trotz seines grässlichen Benehmens war Ara froh, dass er überlebt hatte.
    Mehr Aufmerksamkeit jedoch konnte sie nicht für ihn erübrigen. Ihr Blick wanderte zurück zu dem Addin. Wut sprach aus seinen Augen, und seine gewaltigen Fäuste ballten sich unablässig, als er versuchte, die Beherrschung wiederzuerlangen. Er sah sich um und wirkte dabei verwirrt, dann schien er sich zu beruhigen, als er feststellte, dass alle Oger tot waren. Das Feuer in seinen Augen erlosch, die Anspannung floss aus seinem Körper ab.
    Prüfend ließ er den Blick über seine Besucher wandern. Kurz betrachtete er Landyn und Ara, Jinn etwas länger. Neugierig und überrascht zog er die Brauen hoch. Schließlich wandte er sich Kari zu, die sich aufgerappelt hatte und stolz, ja nachgerade abweisend vor dem Addin stand. Er musterte sie mit einem ähnlichen Blick wie zuvor Jinn, allerdings mit noch mehr Verwunderung in den Augen.
    »Es ist lange her, seit ich euresgleichen zuletzt gesehen habe«, sagte er. Verblüfft beobachtete Ara, wie er sich demütig vor die Fährtensucherin kniete und den Kopf zu Boden neigte.
    »Mein Name ist Horren. Wie kann ich dir dienen, Elbin?«

D ER V ERWÜSTER
    Alek schirmte die Augen gegen die grelle Sonne ab, als er letztlich aus dem Nordwald trat. Er hatte sich an die Düsternis zwischen den Bäumen gewöhnt, weshalb das Licht regelrecht schmerzte. Mit zusammengekniffenen Lidern spähte er über die mit braunem Gras bewachsene Ebene, die sich vor ihm erstreckte. Weit im Norden, jenseits des Flachlands, sah er eine hohe, karstige Gebirgskette.
    Lorn stand einige Schritte vor Alek und den anderen und blickte ebenfalls in die Richtung der Berge. »Das sind die Grabmalberge, hinter denen die Wälder der Oger liegen. Nur wenige Menschen sind in dieses grimmige Gebiet vorgedrungen, und noch weit weniger sind zurückgekehrt, um davon zu berichten. Jenseits der Lande der Oger lebt das Elbenvolk in seinen Waldstädten. Der Weg vor uns ist lang und gefährlich, aber mit Verstohlenheit und etwas Glück sollten wir unbeschadet nach Faerie gelangen. Das Grasland zwischen hier und den Grabmalbergen, das man die Ebene von Naar nennt, birgt eigene Gefahren. Passt auf, wo ihr hintretet, denn im hohen Gras lauern etliche Schlangenarten, Skorpione und allerlei kleine, aber tödliche Kreaturen.«
    Kraig trat neben ihren Führer und strich sich die langen Strähnen zurück. »Mir gefällt noch etwas an diesem Grasland nicht: Wir werden uns in offenem Gelände befinden, deutlich zu sehen für jeden, der uns womöglich folgt. Zu Fuß wird es mehrere Tage dauern, diesen Abschnitt zu durchqueren, und wir werden die ganze Zeit verwundbar sein.«
    »Leider gibt es keinen anderen Weg«, erwiderte Lorn. »Wenn wir uns beeilen, erreichen wir die Grabmalberge morgen Abend. Dort können wir uns zwischen den Felsspitzen und Klüften verbergen und nahezu unsichtbar reisen.«
    »Dann lasst uns keinen Zeit verschwenden«, meinte Kraig. »Immerhin könnte Salin unmittelbar hinter uns sein.«
    Alek drehte sich um und stellte fest, dass Sarah an seiner Schulter stand. Seit dem letzten Angriff außerhalb von Bordonstett hatte sie kaum gesprochen, und ihre Stimmung blieb düster. Aleks Versuche, sie aufzumuntern, war bisher wenig Erfolg beschieden, doch er weigerte sich aufzugeben. Er reichte ihr die Hand, und zusammen folgten sie Kraig und Lorn. Hinter ihnen stampfte verkniffen schweigend Michael.
    Es war der zweite Tag, seit sie Bordonstett verlassen hatten. Kurz nach dem Angriff der Kobolde hatte Lorn befunden, dass ihr Täuschungsversuch durch den Marsch nach Westen bereits fehlgeschlagen war, deshalb hatten sie nordwärts geschwenkt, ihrem wahren Ziel entgegen. Als sie am Ende des Tages das Lager aufschlugen, mahnte Lorn sie, vorsichtiger denn je zuvor zu sein. Tyridan lag nunmehr hinter ihnen, vor ihnen erstreckte sich unbezähmte Wildnis. Alek lächelte bei Lorns Worten innerlich. Er fand nicht, dass man den Nordwald als ›gezähmt‹ bezeichnen konnte.
    Natürlich erstreckte sich der Wald über die Grenzen ihres Landes hinaus. Obwohl er keine Veränderung in der Umgebung wahrnehmen konnte, erfüllte Alek ein Empfinden unruhiger Verwunderung. Er war noch nie außerhalb von Tyridan gewesen.
    Während der Nacht und den nächsten Tag hindurch blieb Michael noch verschlossener und einsilbiger als sonst. Sprach man ihn an, antwortete

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