Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
vor, ihre Augen interessiert. »Alles in Ordnung?«
    »Ich denke schon.« Er holte Luft und lächelte. »Ja.«
    »Gut.« Sie bewegte sich auf dem Sessel. »Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich eine Pause von dem Frage-und-Antwort-Spiel genommen habe. Der Historiker sagt, er würde mich nach dem Mittagessen wiedersehen. Das ist unwahrscheinlich, denn ich habe jetzt schon Kopfschmerzen, mich an alles erinnern zu müssen, das passierte, als ich drei Jahre alt war, und von dem ich gestern geschworen hätte, keinen Schimmer zu haben.« Sie erhob sich plötzlich.
    »Ich gehe runter ins Söldnercamp und schau mal, ob ich die Falken finden kann – vielleicht Jase.« Sie biss auf ihre Lippe und er hörte auf das Lied, das sie in seinem Kopf spielte, die dünnen Noten der Erschöpfung und etwas Traurigkeit.
    »Ich weiß, dass du nicht viel von Jase hältst«, sagte Miri, »und du wirst die Gerfalken sicher nicht lieben. Die Leute hier scheinen sie aber durchaus anzuerkennen …« – sie biss wieder auf ihre Lippen und ihr Lied wurde wieder stärker –, »aber du kannst gerne mitkommen, wenn du möchtest.«
    »Ich möchte«, sagte Val Con, berührte den Ausschalter der Chora und erhob sich. Er lächelte sie an, erleichtert, dass sie sein Lächeln erwiderte und die Müdigkeit in ihren Augen verbrannte. »Danke für die Einladung.«
     
    »Wann wird dein Bruder hier eintreffen?«
    Val Con lachte sanft. »Bist du deiner neuen Familie schon überdrüssig, Miri?«
    Sie hatte in den hellen Himmel gestarrt, als ob sie dort die Passage würde erblicken können, nun starrte sie ihn an.
    »Also weißt du es nicht«, schloss sie. »Dieses Gedankenlesezeugs scheint nicht sehr effektiv zu sein.«
    »Nun denn. Mir wurde Zugang zum Richtfunk des Hauses gewährt, also könnten wir die Frage nach dem ›wann‹ bald beantworten. Dummerweise muss man die genaue Position des Ziels kennen und Shan hat die ganze Galaxis zur Auswahl – und den Hyperraum dazu.«
    »Richtfunk ist teuer«, kommentierte Miri.
    »Erob könnte es bei rechter Betrachtung anders sehen.«
    »Sie wollen uns loswerden, hm?« Sie schüttelte den Kopf in gespielter Empörung. »Du hast eine ziemliche Reputation bei den Leuten, Liaden. Und ich habe mir Sorgen gemacht, dein Melant'i zu beeinträchtigen …«
    Er lachte und machte eine plötzliche Verbeugung – vom Niedrigstehenden zum Höherrangigen, wie sie erkannte. »Habe ich nicht gesagt, dass uns dein Melant'i tragen würde?«
    Sie grinste und nahm seine Hand und sie wanderten über das von der Sonne gewärmte, duftende Gras.
    »Ich habe ein wenig mit tel'Vosti geplaudert, während ich darauf wartete, dass der Historiker auftauchte«, sagte sie und warf einen Seitenblick auf sein Gesicht. »Er sagte, er kannte deinen Vater wirklich gut.«
    Die Muster in ihrem Kopf blitzten auf und wurden fester. »Es scheint, als hätte ganz Erob meinen Vater gekannt«, schnappte er.
    »Hm?« Sie hielt inne, stoppte ihn und runzelte die Stirn. »Ist damit irgendwas nicht in Ordnung?«
    Sein Muster veränderte sich und eine ätzende Flut frustrierten Schmerzes verkrampfte ihren Bauch. Sie ließ seine Hand fallen und stieß einen leisen Schrei des Erstaunens aus.
    »Miri!« Seine Hände lagen um ihre Hüfte, halfen ihr, sich ins Gras zu setzen. »Cha'trez?«
    Angst kam zu der emotionalen Mischung hinzu, eine schlechte Ergänzung zu dem Schmerz und der Wut.
    »Du tust mir weh«, keuchte sie, Augen geschlossen, als sie in ihrem Kopf nach ihm griff. »Hör auf, Boss – das Muster …«
    Schock ließ sie kalt werden, und im nächsten Moment stand sie im Zentrum eines Farbensturms – rot-gelb-orange-grün-blau-violett –, und der Regenbogen peitschte um sie herum, und ein unbekannter, innerer Sinn hörte, wie sich eine Tür öffnete – und schloss.
    Stille, innen wie außen.
    »Götter!« Sie entließ zitternd Atem, fiel in einem kontrollierten Fall nach vorne, bis ihre Stirn ihr Knie berührte. »Götter, Götter, Götter.« Sie setzte sich auf und öffnete ihre Augen.
    Val Con saß im Schneidersitz vor ihr, seine Hände lose auf seinen Knien. »Ist der Schmerz fort, Miri?« Seine Stimme war genauso ruhig wie sein Muster.
    »Fort«, bestätigte sie und leckte ihre Lippen. »Was war das?«
    Verwirrung stand in seinem Blick. »Ich weiß es nicht. Wenn du es mir beschreiben könntest, verstehen wir es vielleicht.«
    »Gut.« Sie runzelte die Stirn. »Ich sagte dir, dass tel'Vosti deinen Vater gekannt hat, dann wurdest du wütend – ich

Weitere Kostenlose Bücher