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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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formell und mit Bedeutungen, zu fein, um sie bei dem verfügbaren Licht genau erkennen zu können, und verschwand leise in die Nacht.

 
     
Dutiful Passage
Im Sprung
     
     
    Die Schiffsleitung war auf die Ersatzbrücke verlegt worden. Priscilla, als Leiterin des Ersatzteams, war auf der Haupt… nein, Shan korrigierte sich: auf der Handelsbrücke stationiert. Er knirschte mit den Zähnen und ging die Kontrollchecks mit einer Gründlichkeit durch, die schwerlich erforderlich war, denn es war schon die dritte Überprüfung, die er in der letzten halben Stunde veranlasst hatte.
    Die Stimmung auf der Reservebrücke ließ sich am ehesten als fokussierte Anspannung bezeichnen. Die Stimmung des Captains ähnelte umfassender Sorge, die langsam in schiere Angst degenerierte.
    Shan schloss seine Augen, kapselte sich bewusst vom Geschehen auf der Brücke ab und ging die mentale Übung der Heiler durch, die ihm lockere Distanz in Zeiten der Beanspruchung und Ruhe im Aufruhr bescheren sollte.
    Er seufzte einmal, stand noch eine Weile in einem stillen, kristallinen See, dann öffnete er seine Augen wieder für die Reservebrücke.
    Oder die »Kriegsbrücke«, wie Onkel Daav sie zu nennen pflegte – vor allem, um Shans Vater zu ärgern. Shans Erinnerung an Daav yos'Phelium war schwach, und die Augen seines Gedächtnisses hatten die nur vage erinnerlichen Gesichtszüge Daavs in letzter Zeit mehr und mehr in die von Val Cons geliebtem und vertrautem Gesicht verwandelt.
    Val Con, den sie hier auf Lytaxin treffen würden. Val Con, der Delm sein würde – und schnell, wie zu hoffen war, sodass sie das Chaos endlich beenden und dem Clan seinen Feind zeigen konnten.
    Val Con, der angeblich einen Mann getötet hatte, um an dessen Raumschiff zu kommen, der Shan vor einer »fürchterlichen Gefahr« gewarnt hatte, während die Passage präpariert worden war, um zu sterben …
    »Wir kommen aus dem Sprung in zwölf, Captain«, sagte Ren Zel leise von seinem Kontrollpult aus, und Shan schob alle Gedanken fort, selbst die wachsende Furcht davor, dass Val Con sein Attentat nicht hinbekommen hatte und stattdessen selbst tot auf irgendeiner Hinterwelt lag – und seine Lebenspartnerin mit ihm begraben war.
    »Ich bestätige«, sagte er Ren Zel. »Primäre Kontrolle für mich, zwei bis vier in Reihe geschaltet. Kurierboot dreizehn startet in dem Moment, in dem wir auftauchen – Ihre Sache, Pilot.«
    Ren Zel warf ihm einen völlig überraschten Blick zu, dann senkte er seinen Kopf. »Captain.«
    »Handelsbrücke in Bereitschaft, Captain!« Priscillas Stimme war ruhig wie immer, aber die Ecke des Bildschirms, der ihr Gesicht hätte zeigen sollen, war grau, sprunggrau.
    »Verstanden«, murmelte er. »Die Reservebrücke hat die Backup-Pulte zwei bis vier in Sequenz. Die Handelsbrücke sollte bereit sein, bei fünf einzusetzen – Kapitänsbrücke?«
    »Ich beobachte alles, Captain.« Seth war so gelassen, als würde er die Überholung eines Shuttles diskutieren. Oder als ob er wüsste, dass alles ganz furchtbar werden musste, wenn es notwendig sein sollte, das Schiff von seinem Platz aus zu übernehmen.
    Zehn Sekunden bis zum Aussprung, gemäß dem Countdown unten rechts auf dem Bildschirm … … acht … sieben …
    Es gab keine Gelegenheit mehr für alberne Bedenken; keinen Platz mehr außer für den bekannten, harten Drill, während das Schiff um ihn herum ein letztes Mal ausatmete und das Grau auf den Schirmen durch Sterne ersetzt wurde und ein Alarm losdröhnte und …
    »Kurier! Halt!«, kommandierte Ren Zel und die Kollisionsalarme heulten, als sich der Hauptschirm mit dem taumelnden, abgetrennten Waffenträger füllte.
    »Alle Schilde hoch!«, rief Shan, als die Hände schon auf die entsprechenden Tasten schlugen.
    Der Bildschirm blitzte auf, wurde verschwommen – und das Schiff schüttelte sich, als die schreckliche Energie der Explosion die Passage in so harter Strahlung badete, dass die Schilde zu leuchten begannen.
    »Druckverlust, Captain!«, berichtete Priscilla von der Handelsbrücke. »Pod-Dock hat ein Loch – Notfallsiegel aktiv!«
    »Verstanden!« Shan beobachtete die Kontrollen, drückte einige Knöpfe. »Tower. Rusty, was hast du?«
    »Ohren«, kam die lakonische Antwort. »Aber nicht viele. Wir tragen eine Menge Dreck in den Schilden und das blockiert die meisten hereinkommenden …«
    Der Hauptbildschirm zeigte einen blaugrünen Schimmer mit gelegentlichen Blitzen. Shan schaute auf die Filtereinstellung und keuchte beinahe

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