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Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition)

Titel: Flucht nach Lytaxin: Ein LIADEN-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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aufhalten. Nach kurzem Kampf öffnete er seine Augen und die Anzeigen verschwammen vor seinen Augen, die Treibstoffanzeige war halb im roten Bereich. In ihm berührte der Baum eine letzte Erinnerung – warme Lippen sanft auf seiner Wange – und zog sich zurück. Shan errichtete seinen inneren Schutzwall wieder, schüttelte sich und schaute auf die Schirme.
    Schirm drei zeigte einen Yxtrang-Jäger, der schnell näher kam.
     
    Der Einfluss des Baums auf seinen Körper hatte Koordinaten produziert, die nun auf der Konsole zu lesen waren. Shan warf einen Schalter um und speicherte die Daten, hoffte für einen Augenblick, dass der Baum ein angemessenes Verständnis von begrenztem Treibstoff und den Auswirkungen von Schwerkraft auf ein antriebsloses, fliegendes Objekt hatte.
    Der Jäger kam näher. Shan konzentrierte sich auf die Bewaffnung.
    Bessere Schrotflinten waren es, obgleich Seth die seinen gut eingesetzt hatte, und viel Munition verblieb auch nicht. Shans Hände glitten über die Kontrollen, schalteten nicht notwendige Systeme ab, leiteten die Energie auf die Waffenkontrolle. Der Energiestand kroch nach oben und stabilisierte sich deutlich unterhalb des grünen Bereiches.
    Shan kaute auf seinen Lippen, überprüfte die Angaben, überprüfte den Jäger – verdammt, er war nahe – schaute auf die Schirme – und hörte zu atmen auf.
    Die Koordinaten des Baums brachten ihn zu einem Lager. Er konnte Zelte ausmachen, Maschinen, Soldaten! Es gab eine Standarte, die laut im Wind flatterte: ein riesiger, weißer Falke, der sich auf einem sternenlosen, schwarzen Feld seiner Beute näherte.
    Terraner. Und sicher nahe genug an dem Ort, zu dem der Baum ihn zu führen beabsichtigt hatte. Aber nicht mit einem Yxtrang im Nacken.
    Seine Hände bewegten sich erneut und tanzten über das Pult, schalteten alles ab außer der Luftversorgung und den Computern, sandten jedes Erg Energie zu den Waffen und trotzdem reichte es immer noch nicht.
    Shan warf einen Blick auf seinen Verfolger, wieder einen auf das Lager und das umgebende Terrain. Er griff hoch und zog den Helm seines Anzugs über den Kopf, schloss ihn und schmeckte die schale Luft. Seine Hände bewegten sich über das Pult, schalteten die Lebensversorgung ab, fütterten die Waffen mit der Energie.
    Grüner Bereich. Gerade so.
    In seinem Helm nickte Shan und machte eine letzte Schaltung, leerte die obere Kanone und leitete alles in die untere um.
    Energie schoss in die einzige Waffe, die ihm blieb. Er hätte sich mehr wünschen können. Beide Waffen vollgeladen und online zum Beispiel. Er hätte sich auch gleich ein Schiff wünschen können, das dem Verfolger ebenbürtig war, aber es war keine Zeit. Er hatte, was er brauchte.
    Gerade so.
    Eine weitere Schaltung entließ das Raumboot von seinem sklavischen Flug zu den angegebenen Koordinaten, es wurde langsamer, ging niedriger in Richtung eines Canyons oder Steinbruchs am Rande des Lagers.
    Hinter ihm schluckte der Jäger den Köder.
    Der andere Pilot beschleunigte, die Waffen drehten sich. Shan wartete, wackelte etwas tiefer – aber nicht zu tief – in Richtung der leeren Felsenlandschaft. Wartete, bis der Jäger sich entschlossen hatte, bis es keine Möglichkeit mehr gab, abzudrehen – und keine mehr, daneben zu schießen.
    Die Kiefer aufeinandergepresst aktivierte er die Bremsraketen, verbrauchte den letzten Rest an Treibstoff. Das Rettungsboot taumelte schrecklich langsam. Der Jäger zischte vorbei, der Pilot sah die Falle zu spät. Shan schlug auf den Feuerknopf, und die eine Kanone sprach, heiß, hell und kurz.
    Der Jäger explodierte, es regnete brennende Trümmer auf die Felsen hinunter.
    Und Rettungsboot vier, Waffen und Treibstoff am Ende, fiel die wenigen verbliebenen Meter zur Oberfläche des Planeten.
    Er öffnete das Außenschott und sah in die misstrauischen Gesichter von zwei Soldaten – eine Terranerin, ein Liaden –, die beide Gewehre auf ihn richteten.
    Still stand er am Rand der Rampe, die behandschuhten Hände vor der Brust gefaltet. Er hatte den Helm abgenommen, zeigte sein Gesicht und sein schweißdurchtränktes Haar. Die Brise war kühl an seinen Wangen. Die Geräusche waren Vogelgezwitscher und das Rascheln von Blättern und Gras.
    Es war die Terranerin, die zuerst das Wort erhob, durchaus freundlich, trotz der Waffe, die sie auf seine Brust gerichtet hielt.
    »Alles klar, Flyboy? Übler Fall die letzten Meter!«
    »Danke, mir geht es ausgezeichnet!«, versicherte Shan der Frau und

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