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Fluchtpunkt Atlantis

Fluchtpunkt Atlantis

Titel: Fluchtpunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geraubt, Menschen niedergeschlagen, womöglich sogar getötet, und das hatte das Schicksal eben nicht hinnehmen wollen und ihnen deshalb diesen Streich gespielt.
    Wenn es wenigstens etwas in dieser Gegend gegeben hätte, das so etwas wie Vertrauen einflößte. Ein bisschen Grün, ein Haus, eine Hütte aus Stein, Menschen, aber das war nicht vorhanden. Statt dessen sah er nur den Fels, das Wasser und den verdammten Himmel als graue Masse mit unterschiedlichen Farben, die ihm abstoßend vorkamen.
    Nein, das war nicht seine Welt, und sie fing noch an, sich zu verändern. Er hatte den ersten Windstoß hart mitbekommen. Da brauchte er nur auf das Wasser zu schauen, um dort die Veränderung zu erleben.
    Nicht nur, dass die Wellen jetzt noch höher gepeitscht gegen das Ufer anliefen und die helle Gischt in die Höhe spritzte, er sah auch, dass sich am Himmel eine Veränderung vollzog. Da wurden dunkle Wolken herangeschoben, die ihn an eine graue Wand erinnerten. Es war auch kälter geworden, und Kevin zog die Schultern hoch, weil er fror. Nur blieb diese Kälte nicht auf irgendwelche Äußerlichkeiten beschränkt, sie steckte auch in ihm selbst, und er konnte sich denken, dass dies etwas mit der Angst zu tun hatte. Da half ihm auch seine Waffe nichts, die er wieder eingesteckt hatte.
    Es ging um ihn und um die beiden anderen, die nicht wieder zurückgekehrt waren. Die Höhle war seiner Meinung nach gefährlich.
    Sie war nicht einzusehen, und er konnte sich vorstellen, dass sie Gefahren barg.
    Das Alleinsein gefiel Kevin Kenbrock überhaupt nicht. Er überlegte, wie er es ändern konnte. Einfach losgehen und die Höhle ebenfalls betreten, das wäre die einzige Möglichkeit gewesen. Auch vor ihr schreckte er zurück. Er wollte nicht das gleiche Schicksal erleiden wie die beiden anderen. Von ihnen war nichts mehr zu sehen und zu hören, sie schienen verschluckt worden zu sein.
    Die Gedanken bewegten sich zwischen den Freunden und seiner Umgebung hin und her. So blieb es nicht aus, dass er auch einen Blick auf das Meer warf und erschrak.
    Dort hatte sich etwas getan. Über dem Wasser war der Himmel zu einer einzigen düsteren Masse geworden. Zwischen den Wolken gab es keine Lücke mehr. Außerdem wehten sie nicht mehr so kompakt über den Himmel hinweg. Sie hatten sich jetzt zusammengedrängt und verdichtet, so dass sie eine fast glatte Masse bildeten. Da war auch nichts mehr verschwommen. Auf der normalen Erde hätte man diese Lage als regenklar bezeichnet. Kevin war in der Lage, weit zu schauen.
    Er blickte über das Wasser hinweg und sah die Trennung zwischen ihm und dem Himmel deutlich. Es kam ihm vor wie aus Glas geschaffen.
    Unten das sich bewegende Meer, darüber der Himmel als graue Masse.
    Wellen, die sich scharf abhoben und manchmal aussahen wie die gezackten Schwanzflossen irgendwelcher vorsintflutlichen Ungeheuer.
    Es hätte ihn nicht gewundert, wenn diese plötzlich aus den Fluten gestiegen wären, um an Land zu gelangen.
    Er zitterte stärker. Die Aufregung nahm einfach zu. Kevin konnte nicht in die Zukunft schauen, war jedoch der Meinung, dass die nächste Zeit für ihn keineswegs gut aussah. Die Gefahr war nicht zu sehen, nur zu spüren. Woher sonst wäre seine Angst gekommen?
    Patty und Arthur ließen sich noch immer nicht blicken. Als wollten sie ihn bewusst allein und seinem Schicksal überlassen.
    Er fluchte vor sich hin. Der einzig vertraute Gegenstand war der Volvo, und gegen ihn lehnte er sich. Es tat ihm gut, einen Halt zu bekommen, auch wenn dieser nur trügerisch war.
    Plötzlich wurden seine Augen weit. Wieder einmal hatte er einen Blick geworfen und glaubte nun, einer Täuschung erlegen zu sein. Bisher - zumindest in den letzten Minuten - hatte er den Himmel als glatte Fläche gesehen, auf der sich nichts bewegte. So war sie auch noch vorhanden, und das Grau selbst zeigte auch keine Veränderung, aber vor ihm malten sich dunkle Gestalten ab. Sie waren weit weg, auch recht hoch, jedoch nicht so weit, als dass er sie nicht erkannt hätte. Genau zu identifizieren waren sie nicht, aber sie bewegten sich wie Vögel.
    Automatisch wurde er wieder an den Engel erinnert, der zu ihnen geschwebt war. Es konnte sein, dass es mehrere dieser Gestalten gab, doch das war es nicht.
    Keine Engel! Diese hier sahen anders aus. Kleiner vielleicht, auch wenn sie im Prinzip schon die Form aufwiesen. Kenbrock hielt den Atem an. Den Mund konnte er nicht mehr schließen. Er blieb weiterhin offen, als er zum Himmel schaute und

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