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Fluchtpunkt Mosel

Titel: Fluchtpunkt Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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anzuschaffen.«
    »Sechs Uhr. Wenn der … ihr wisst schon, das war, muss er ganz schön geheizt haben«, sagte Gabi und schaute nun zu Frohnen hinüber. Dieser hatte die Augen geschlossen.
    »Von Eisenach aus brauchte er noch eine halbe Stunde bis Erfurt und konnte pünktlich zum Arbeitsbeginn auf der Matte stehen«, sagte Grabbe. »Aber wer hat hinten drauf gesessen?«
     
    Ein paar Minuten später brachte Gabi drei Becher Kaffee in den Befragungsraum.
    »Und, tauchte dieser François wieder auf?«, begann Walde die weitere Befragung.
    »Ja.« Carola Theis nahm Süßstoff aus ihrer Tasche und süßte damit ihren Kaffee.
    »Wann war das?«, fragte Walde.
    »Ende der Neunziger rief er gelegentlich an.«
    »Was wollte er?«
    »Geredet habe ich mit ihm eigentlich nichts, nur Aloys ausgerichtet, dass er ihn zurückrufen sollte. Damals fing der Aloys an davon zu sprechen, von hier wegzugehen, sich irgendwo im Süden zur Ruhe zu setzen.«
    »Hätte das denn finanziell hingehauen?«
    »Wo denken Sie hin?«, sagte sie. »Das Häuschen war zwar bezahlt, aber bis zur Rente dauerte es noch etliche Jahre.«
    »Er muss noch eine andere Geldquelle gehabt haben.«
    Sie nickte.
    »Und welche?«
    »Ich hab ihn damals gefragt, ob der plötzliche Reichtum was mit seinen Grabungen im Osten zu tun hätte.« Sie trank aus dem Kaffeebecher und verzog leicht das Gesicht. »Er sagte, dass er drüben Kontakte habe, um den, wie er sich ausdrückte, Schatz zu versilbern, wenn Gras über die Sache gewachsen wäre.«
    »Dieser Kontaktmann war François?«, fragte Walde.
    Sie nickte. »Aloys ist einmal mitten in der Nacht nach Hause gekommen. Damals war er wieder für eine Woche in Erfurt. Ich war total erschrocken, als ich wach wurde und es im Haus polterte. Um ein Haar hätte ich die Polizei gerufen.«
    »Was war los?«
    »Ich weiß bis heute nicht, was da los war. Er war, glaube ich, damals auch draußen im Garten. Jedenfalls fuhr er gleich wieder weg. Vor der Tür stand seine Maschine.« Sie atmete tief durch. »Da saß einer drauf. Ich denke, das war dieser François.«
    Walde und Gabi sahen sich einen Moment lang an.
    »Können Sie ihn beschreiben?«, fragte Walde.
    »Es war gegen vier Uhr morgens, ich konnte nicht viel erkennen. Aloys ist mir danach immer ausgewichen, wenn ich ihn gefragt habe.«
    »Können Sie sich erinnern, wann das war?«
    Sie nickte und atmete schwer. »Wie könnte ich das vergessen. Das war im August 1999- Zwei Tage später machte die Polizei eine Hausdurchsuchung bei uns. Ich war damals fest davon überzeugt, dass sie das finden würden, was Aloys nachts hergebracht hatte.«
    »Entweder war nichts da«, sagte Walde, »oder Ihr Mann hat es sehr gut versteckt.«
    Grabbe erschien in der Tür und meldete: »Die KT ist zurück.«
    Frau Theis wurde nach Hause gebracht. Walde, Grabbe und Gabi suchten das Labor der Kriminaltechnik auf.
    Hier waren ringsum auf dem Boden und auf Tischen verschiedenfarbige Kunststoffkörbe mit beschlagnahmten Gegenständen verteilt. Dazwischen standen glänzende Alukoffer. Die Farben grenzten die untersuchten Orte voneinander ab. Dunkelblau war vorherrschend und kennzeichnete die mitgenommenen Objekte aus Steineberg.
    Ein Assistent trug mehrere gelbe Kisten herein, deren Inhalt aus der jüngsten Hausdurchsuchung bei Carola Theis stammte.
    »Da hat einer bei der Witwe mitgehört«, Sattler zeigte mit einem feinen Schraubendreher auf ein kleines Teil, das Walde für einen normalen Bestandteil eines Telefons gehalten hätte.
    »Wer könnte das gewesen sein?«, überlegte Gabi laut. »Hausfreund Frohnen?«
    »So ein Sender ist mir noch nie zuvor untergekommen.« Sattler hob seine Brille hoch und starrte in das Gehäuse. »Aber das krieg ich raus.« Die letzten Worte schien er mehr zu sich selbst gesagt zu haben.
    »Könnte es Frohnen gewesen sein?«, fragte Gabi noch mal.
    »Ich denke mal, dass dieses Ding nicht weiter als hundert Meter sendet«, sagte Sattler.
    »Ein Gartenhäuschen gibt es nicht«, sagte Gabi. »Also müsste er einen Wagen mit Empfänger in der Straße geparkt haben, aber er besitzt kein Auto.«
    »Oder Frau Theis wurde aus einem Nachbarhaus belauscht«, sagte Grabbe.
    »Sonst noch was gefunden?«, fragte Walde.
    »Nichts, außer dem alten Krempel aus dem Museum im Wohnzimmer. Von antikem Zeug hab ich keine Ahnung.«
    »Und im Garten?«, hakte Walde nach.
    »Nichts.«
    »Ich glaube kaum, dass der alte Trödel viel wert ist«, sagte Gabi. »Das wirkt auf mich ähnlich wie Frohnens

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