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Fluegel der Dunkelheit

Fluegel der Dunkelheit

Titel: Fluegel der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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das eine Art Hobby,
sich nachts in verlassene Gebäude zu stehlen?«
    Interessant, dass
ausgerechnet er sich darüber wunderte. »Nein. Allerdings frage ich
mich, was Sie hier um diese Zeit zu suchen haben.«
    »Das ist kein
Geheimnis, Frau Doktor. Wie ich Ihnen bereits vorgestern erzählt
habe, sind wir auf der Suche nach Alinas Sohn. In diesen
leerstehenden Häusern war einst ein Krankenhaus untergebracht. In
einem der Keller …«
    »… wurden die
Versuche durchgeführt.« Liana gab sich einen Ruck, schließlich
wollte sie ohnehin mit dem Rechtsanwalt noch mal reden, darüber
hinaus war es ihr jetzt ein Bedürfnis, über ihre Erlebnisse zu
sprechen. »Ich habe mich im Keller umgesehen. Als ich oben die Tür
öffnete, donnerte etwas gegen meinen Schädel.« Sie befühlte die
angeschwollene Stelle. Selbst ihr Auge kam ihr leicht verquollen vor.
»Er saß dann vor mir, als ich zu mir kam. Zuerst stellte er mir ein
paar Fragen. Letztlich hat er sich aber entschuldigt.« Und wie nett
er das getan hatte.
    »Er? Ich verstehe
nicht. Wer saß vor Ihnen?« Bucuresti lenkte den Wagen an die Seite,
hielt an und wandte sich zu ihr um.
    »Traian.« Liana
spürte Tränen in den Augenwinkeln. Was war nur los mit ihr?
Vermutlich stand sie unter Schock. Bucuresti starrte sie an. Ihre
Erzählung schien ihn zu überraschen. »Ich begegnete ihm vor ein
paar Tagen im Wald. Klingberger lauerte mir auf und Traian hatte ihn
zu Boden gestreckt. Anfangs hielt ich ihn für einen Polizisten. Erst
heute wurde mir klar, mit wem ich es wirklich zu tun habe. Als er
mich aus dem Gebäude kommen sah, glaubte er, ich wäre einer der
Mitarbeiter aus dem damaligen Ärzteteam.«
    Bucuresti blies
geräuschvoll seinen Atem aus. »Dann hätten wir Luca also endlich
gefunden.«
    »Luca? Sein Name
ist Traian.« Er nickte. »Luca Traian
Constantinescu. Früher rief man ihn Luca.« Der Anwalt
seufzte tief. »Leider ist Luca nicht sonderlich zugänglich. Vor
zwei Jahren hatte Victor versucht, sich mit ihm anzufreunden. Zu
diesem Zeitpunkt war sich Victor allerdings nicht sicher, ob Traian
der Gesuchte ist. Inzwischen haben wir genug Indizien, die seine
Vermutung bestätigen.« Liana dachte an die Begegnungen mit Traian
zurück. Im Wald war er auf sie zu gekommen, er war bei ihr zu Hause
gewesen. Als unzugänglich empfand sie ihn überhaupt nicht. Selbst
seine Reaktion von heute konnte Liana nachvollziehen, erst recht nach
den Visionen aus dem Keller. Bestimmt war das lange nicht alles, was
da unten vorgefallen war. Seine leisen Worte der Entschuldigung
klangen ihr im Ohr und es war wie sanfte Musik, die ihr Herz
umschmeichelte.
    »Sie scheinen
jedenfalls mit ihm auszukommen.« Sergiu lenkte den Wagen zurück auf
die Straße. »Sie wären eine großartige Unterstützung. Werden Sie
uns helfen?« Er warf einen flüchtigen Blick in den Rückspiegel.
Noch immer plagten Liana die Kopfschmerzen. Sie lehnte sich nach
hinten, um die Augen zu schließen. In ihrer Fantasie schmiegte sie
ihren Kopf an Traians Schulter. Er legte seinen Arm um ihren Nacken
und küsste ihre Stirn. Augenblicklich schienen ihre Schmerzen wie
fortgeblasen. Geborgen in seinen starken Armen zu liegen musste das
vollkommene Glück bedeuten.
    »Ich werde helfen,
wo ich kann.«

    Mit Bucurestis
Unterstützung war Liana zu Hause angekommen. Ihre heftigen
Kopfschmerzen waren nur im ruhenden Zustand zu ertragen. Vorbildlich
hatte der Anwalt sich um Lianas verletzte Schläfe gekümmert und
Veit neben ihr zum Einschlafen gebracht. Zwischen Träumen und
Erwachen erreichten sie vertraute Stimmen, die ihre Aufmerksamkeit
forderten.
    »Sergiu, das musst
du dir anhören. Allein schon diese Überschrift in der Zeitung:
Angesehener Arzt entkam der Teufelssekte.« Victor sprach sehr leise.
»Der seit Donnerstagabend vermisste Arzt, tauchte am Sonntagmorgen
wieder auf. Nach Augenzeugenberichten sei er nackt nach Hause
gekommen, habe dort ein Feuer gelegt und sei nur wenige Schritte vor
seinem brennenden Haus zusammengebrochen, worauf man ihn in ein
Krankenhaus einlieferte. Sein Zustand sei ernst, aber nicht
lebensbedrohlich. Auffallend sei der hohe Blutverlust, der durch vier
Bisswunden verursacht wurde. Dies ist nun schon das dritte Opfer der
gefürchteten Vampirfledermäuse in Berlin.«
    »Und was bitte hat
das mit der Sekte zu tun?« Auch Bucuresti flüsterte.
    »Ich war ja noch
nicht fertig. Nach Aussagen des Opfers sei er von einer Teufelssekte
gefangen gehalten und gefoltert worden.«
    »Huh!« Der

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