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Fluegel der Dunkelheit

Fluegel der Dunkelheit

Titel: Fluegel der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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sie die Tür.

    Traian ging an der
alten Wäscherei entlang. Darunter lag jener Keller, in dem er diesem
Ärzteteam ausgeliefert war. Da! Ein Lichtschein einer Taschenlampe
tanzte von innen an den Fenstern vorbei. Er presste sich gegen die
Mauer.
    Diese Monster
führten also immer noch Versuche durch. Traian nahm einen tiefen
Atemzug, wie ein Blitzlichtgewitter erschienen vor seinem geistigen
Auge Bilder aus der Vergangenheit. Sein Herz begann zu rasen, seine
Hände fingen an zu zittern. Er schüttelte seinen Kopf.
    Nicht zurück
denken! Jetzt hatte er seine Chance frei zu bleiben. Er bewaffnete
sich mit einem stabilen Ast, positionierte sich damit neben der
Eingangstür. Sein Schlag sollte zu seinem eigenen Wohl nicht
danebengehen. Wovor fürchtete er sich eigentlich? Als Vampir war er
mit seiner Stärke, mit seiner Schnelligkeit den Menschen weit
überlegen. Nur seiner Unerfahrenheit hatte ihn damals in diese
ausweglose Situation gebracht. Traian spürte, wie viel ruhiger er
jetzt war. Bestimmt war Hartung der nächtliche Besucher, der ein
weiteres Opfer gefunden hatte, um seine ach so wichtige
wissenschaftliche Arbeit fortzusetzen. Traians Finger klammerten sich
um den Ast. Die Schritte kamen deutlich näher. Hartung sollte nur
kommen, Traian fühlte sich bereit. Die Türklinge bewegte sich nach
unten. Traian griff fester zu, bis der Ast leise knarrte. Der helle
Lichtspalt unter dem Türschlitz erlosch. Kaum hörbar stöhnten die
Scharniere der Tür, dann trat jemand auf das Eingangspodest.
    Mit der Kraft seines
Hasses schwang Traian den Ast der Gestalt auf die Schläfe zu.
    Das Gesicht!
    Zu spät erkannte
er, wer der nächtliche Eindringling war. Nur die Wucht konnte er
abbremsen, nicht aber den Schlag selbst. Liana sackte augenblicklich
zusammen. Er erstarrte, doch nur für einen winzigen Moment. Fast
gleichzeitig schleuderte er den Ast zur Seite und fing Lianas
ohnmächtig werdenden Körper auf.
    Was hatte er nur
getan? Sie wollte er ganz bestimmt nicht verletzen. Die
aufgeplatzte, blutige Wunde an ihrer Schläfe rief Traians Gier nach
Menschenblut wach. Sein Mund fühlte sich trocken an. Nein!
    Ausgerechnet ihr
Blut durfte er nicht trinken, dies musste ein Privileg seiner Rache
bleiben. Er leckte sich über die Lippen, kämpfe mit dem Verstand
gegen sein Verlangen an. Vorsichtig legte er Liana auf das hohe Gras,
drei Schritte vom Gebäude entfernt. Er genoss den Anblick, sie
anzusehen. Seine Hände kribbelten, als er ihr langes Haar von der
Stirn strich. Ihre Haut, wie wunderbar weich, wie zart sie war.
Langsam beugte er sich vor, näherte sich mit seinem Gesicht dem
ihren. Wie betörend ihr Duft auf ihn wirkte. Er schloss die Augen,
um den Geruch ihrer Haut einzuatmen, um ihn in sein Gedächtnis
einzubrennen. Er fühlte sich berauscht. Wie von einem Magnet
angezogen, berührte er mit seinen Lippen ihren Mund. Das kitzelte in
seinem ganzen Gesicht. Tausend Sinne belebten seinen Körper,
öffneten ihm ein Kaleidoskop unbekannter Gefühle.
    Traian setzte sich
auf, schaute Liana intensiv an. Ganz sanft, als wäre sie
zerbrechlich, streichelte er mit seinen Fingerspitzen über ihre
geschwungenen Augenbrauen, die kleine Nase herunter, bis zu ihrem
Mund. Er fuhr mit seinen Fingern ihr flaches Kinn, ihre rosa Wangen
entlang. Sie war so wunderschön und dass, obwohl sie keine
Vampirfrau war. Traian zuckte mit dem nächsten Gedanken zusammen.
    Was hatte Liana hier
zu suchen? Vermutlich steckte sie mit den anderen Ärzten unter einer
Decke. Ihm fiel kein Grund ein, warum sie sonst diesen Ort
aufzusuchen sollte.
    Bei Dracula!
    Sie war eine von
ihnen, eine Quacksalberin, die Vampire quälte. Ihm stockte der Atem.
Neulich hatte sie ihn bereits ins Auto gelockt. Wer weiß, was
geschehen wäre, wenn er nicht so schnell zu sich gekommen wäre.
Diese Überlegung vertrieb sämtliche Gefühle für sie. Er wich
einen Schritt zurück. Vielleicht hatten die Übrigen aus dem Team
sie sogar dafür angeheuert, ihn mit ihrer Schönheit, ihrem Charme
einzufangen. Eine abscheuliche, niederträchtige Vorstellung. Ein
Blick in ihr Gesicht verursachte ein riesiges Chaos.
    Wäre Liana wirklich
dazu in der Lage, ihn zu quälen? Hatte sie doch eine gänzlich
andere Ausstrahlung? Sollte ihn sein Instinkt so täuschen?
    Nein! Derartiges
traute er ihr nicht zu. Aber es musste einen Grund geben, warum sie
ausgerechnet hier herkam. Ein innerer Kampf brach aus, mit dem Traian
nicht umzugehen wusste. Liana unter dem Ärzteteam konnte und wollte
er

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