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Fluegel der Dunkelheit

Fluegel der Dunkelheit

Titel: Fluegel der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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Recht
du hast.« Mit diesem Kuss wurde ihm klar, wie sehr er Liana vermisst
hatte, nur war er zu ablenkt, um es wahrzunehmen.
    Sie schmiegte ihren
Kopf an seine Brust. »Jeden Tag, den ich ohne dich sein muss, ist
eine Qual für mich.«
    Traian nickte, wie
gut diese Worte das trafen, was auch er empfand. »Weißt du, ich
hatte zu tun.« Das klang nach einer menschlichen Ausrede.
    Sie strich mit ihrer
Hand seine linke Wange entlang. »Du hast eine unglaubliche Wirkung
auf mich.« Von dieser Aussage hätte er gern mehr.
    »Habe ich das?«
    Ihre Finger lagen
auf seiner linken Schulter. »An dem Tag, wo du Klingberger
niedergestreckt hast, war ich ganz durcheinander.«
    Was sagte sie da?
Sie erinnerte sich an die Begegnung, die er ihr aufgetragen hatte zu
vergessen. Das fühlte sich nach einer heftigen Ohrfeige an. Verlor
er jetzt seine hypnotischen Fähigkeiten? Seine marternden
Schmerzattacken waren bestimmt schuld daran.
    Verdammt!
    Damit platzten seine
Rachepläne. Er konnte seine Peiniger nicht durch einen hypnotischen
Befehl das Leben zur Qual werden lassen. Er spürte brodelnde Wut in
sich hochkochen.
    Liana ergriff seinen
Oberarm. »Was habe ich denn gesagt?« Er bemerkte seinen flachen
Atem, seine bebenden Nasenflügel.
    »Traian?«
    Schnell musste er
seinen Gedanken sammeln und reagieren. Zumindest ihr gegenüber
sollte er sich unauffällig verhalten. Liana durfte nichts merken. Er
schluckte. »Verzeih, ich war abgelenkt.«
    Sie musterte
intensiv sein Gesicht. »Abgelenkt?« Sie nahm seine Hand. »Es sind
Kopfschmerzen, die dich quälen, nicht wahr?«
    Er konnte die
Überraschung in seinen größer werdenden Augen genau spüren.
»Nein!« Er schüttelte dazu den Kopf, hoffte, dass es sie
überzeugte.
    »Bei unserer ersten
Begegnung hast du das Bewusstsein verloren, ist dir nicht klar, wie
gefährlich das für dich werden kann?«
    Verdammt! Hatte sie
denn gar nichts vergessen? Er versagte in jeder Hinsicht. Ein Vampir
ohne hypnotische Fähigkeiten, das war wie ein Zauberer ohne Magie,
wie ein Wein ohne Geschmack.
    »Bitte, Traian ...«
    Seine Wut über
seine Unfähigkeit kochte in diesem Moment über. Ihm war nach einem
lauten Schrei der Verzweiflung zumute, doch Liana gegenüber wollte
er das nicht zeigen. Bevor er sein Gesicht verlor, flüchtete er
blitzartig in den Wald. Ohne seine Hypnose kämen seine Peiniger
ungeschoren davon und eine Alternative fiel ihm in seinem Zorn nicht
ein. Seine Inkompetenz als Vampir bohrte sich wie ein beißender
Schmerz in sein Inneres. In seiner Rage jagte er durch den Wald,
immer weiter, ohne stehenzubleiben. Erst als das erste Licht des
Tages am Horizont erschien, suchte sich Traian einen Platz zum
Ausruhen. Plötzlich fiel ihm etwas Bedeutendes auf.
    Bei Klingberger
hatte seine Hypnose gewirkt, auch bei dem Krankenpfleger. Es musste
an Liana liegen, an ihrer seherischen Gabe. Dann lag das Problem gar
nicht bei ihm.
    Ja! Denn an dem
Abend war sie seinen Anweisungen gefolgt und nach Hause gefahren.
Vermutlich hielt es bei ihr nicht so lange an, wie bei gewöhnlichen
Menschen. Diese Erkenntnis war für Traian eine enorme Erleichterung.

    Am nächsten Abend
geschah etwas Unerwartetes. Traian ging an der Zufahrtsstraße von
der Klinik entlang, als neben ihm ein roter Volvo anhielt. Die
Fensterscheibe auf der Beifahrerseite fuhr nach unten und die
Fahrerin beugte sich zu ihm rüber. »Kann ich Sie mit in die Stadt
nehmen?«
    Traian benötigte
einen Moment, bis er antworten konnte. »Gern.«
    Die Autofahrerin
öffnete von innen die Tür und Traian stieg ein. »Das ist sehr
freundlich von Ihnen.« Das war zu verrückt, passierte das gerade
wirklich oder träumte er? Das übertraf die Möglichkeit mit
Klingberger im Wald bei weitem.
    »Ach, kein Problem.
Ich muss bis zur Schönhauser Allee. Wo kann ich Sie absetzten?«
    Diese Gelegenheit
war ein Geschenk, das er annehmen sollte. »Eine gute Frage, Frau
Hartung.«
    Sie schaltete das
Fernlicht ein, »Sie waren doch eben bei meinem Kollegen zur
Untersuchung, richtig?«
    Das wurde ja immer
besser, sie verwechselte ihn. Traian schaute seine Fahrerin an. »Ich
denke eher nicht.«
    Sie wirkte jetzt
leicht nervös, »dann verwechsele ich Sie wohl.« Traian konnte ihr
ansehen, wie ihr plötzlich etwas auffiel.
    »Woher kennen Sie
meinen Namen?«
    Wie großartig sich
ihre wachsende Nervosität anfühlte. »Deinen Namen habe ich mir
sehr gut eingeprägt, während du mir das Knochenmark aus dem
Hüftknochen gekratzt hast.« Traian war darauf

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