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Fluegellos

Fluegellos

Titel: Fluegellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Cardinal
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verlassen kann. Ganz schön abgefahrene Geschichte, die sie da schreibt, wenn du mich fragst.«
    Valentin hielt die Luft an. »Bitte keine Details. Komm zum Punkt. Es ist wirklich wichtig.«
    Alex kam hinter dem Bücherregal hervor und trocknete seine Hände an einem Handtuch ab. »Klar ist das möglich, habe ich gesagt. Das wäre dann wie ein Mensch mit Wackelkontakt. Dass es ein Problem mit der Verbindung zwischen Körper und Seele gibt. Aber seit wann interessiert dich das?«
    »Was hast du ihr noch gesagt? Hat sie noch mehr wissen wollen?« Er ignorierte seine Fragen. Die brauchte er jetzt nicht.
    Alex hob die Schultern. »Klar. Sie wollte wissen, wie man das reparieren kann.«
    Oh verdammt. Valentin schluckte aufsteigende Panik hinunter und bedeutete Alex mit einem auffordernden Blick, fortzufahren. Obwohl er gar nicht mehr so genau wissen wollte, was er ihr erzählt hatte. Er hatte das Gefühl, die Antwort selbst schon zu kennen.
    »Na ja, ich habe ihr dann gesagt, dass das geht, indem man die Drähte neu lötet, quasi.« Er grinste über seinen Vergleich.
    »Neu löten heißt …« Eine Boa kroch Valentins Kehle hinauf. Er spürte, wie sie ihren kräftigen Körper um seine Luftröhre schlang.
    »Noch einmal sterben und wieder belebt werden. Eine andere Möglichkeit, das loszuwerden, sehe ich nicht.«
    »Das hast du ihr gesagt?«, flüsterte Valentin und schloss die Augen. Oh verdammt!
    »Sie ist eigentlich von sich aus drauf gekommen. Schlaues Mädchen. Ist sie deine Freundin oder hast du etwas dagegen, wenn …«
    »Du bist so ein Idiot«, hauchte er und schüttelte den Kopf. »Du Idiot. Und ich habe sie noch zu dir geschickt. Nein. Ich bin der Idiot. Ich bin daran schuld.«
    Er bemerkte Alex’ argwöhnischen Blick auf ihm, während er vor sich hin murmelte.
    Er hatte Nina zu Alex geschickt.
    Alex hatte ihr gesagt, dass man sich töten musste, um wieder normal zu werden.
    Valentin war daran schuld!
    Seine Angst ließ sich nicht mehr zügeln. »Scheiße!« , brüllte er, griff sich an den Kopf und angelte sein Handy aus der Hosentasche. Emilia. Er musste Emilia anrufen. Sie durfte bloß nicht zulassen, dass Nina …
    Er erstarrte. Emilia hatte ihn doch gerade angerufen. Vielleicht hatte sie ihn deswegen angerufen und war hartnäckig geblieben. Vielleicht war es um Nina gegangen!
    »Verdammte Scheiße«, wiederholte er und hielt sich das Handy ans Ohr. Und er hatte einfach aufgelegt! Er hatte sie weggedrückt! Einfach so! Ohne sich zu versichern, dass es nicht um Nina ging!
    »Alles okay, Valle?«, fragte Alex plötzlich und hielt ihm ein Glas Wasser hin.
    Valentin schüttelte den Kopf. Nein, es war gar nichts in Ordnung. Und nein, er wollte sein Dreckswasser nicht.
    »Wieso sind heute alle so komisch?«, fragte Alex weiter, während es am anderen Ende der Leitung still blieb. Es tutete. Und tutete. Noch keine Antwort.
    Valentin hob den Blick und starrte ihn an. »Das fragst du noch?«, flüsterte er. »Du fragst dich, wieso Nina seltsam ist, wenn du ihr erzählst, dass man sich umbringen muss, um Seele und Körper wieder zusammenzufügen?«
    Alex erwiderte seinen entsetzten Blick. »Was denn? Es ging doch um ihr Buch. Es ging doch nicht um …« Er erstarrte. Er hatte es begriffen.
    »Doch, Alex«, hauchte Valentin und ging zur Tür. »Es ging die ganze Zeit um deine schlaue Nina.«
    »Valentin?«
    Erst wollte er Alex antworten. Dann realisierte Valentin, dass es aus dem Handy kam. Emilia!
    »Emilia!«, rief er erleichtert und lief das Treppenhaus hinunter. »Du hattest mich gerade angerufen! Ist alles okay? Stimmt etwas mit Nina nicht?«
    Es blieb still am anderen Ende.
    »Emilia? Bist du noch dran?« Er stürmte aus dem Haus und rannte auf sein Auto zu.
    »Ja«, erwiderte sie leise. »Und ich habe dich nicht angerufen. Das kann höchstens Nina gewesen sein, sie wollte vorhin kurz von meinem Handy aus telefonieren.«
    Er blieb stocksteif stehen. »Was?«, flüsterte er.
    »Keine Ahnung, wieso sie dich anruft. Aber ich würde jetzt gerne weiter arbeiten, wenn es dich nicht …«
    »Ist sie noch da?«, unterbrach Valentin sie.
    »Wer?«
    »Nina!« Er schrie sie fast schon an. Aber die Panik, die in ihm hochgekocht war, ließ sich nicht verdrängen. Verdammt. Verdammt. Verdammt! Bitte sag JA!
    »Nein, die ist vor zehn Minuten gegangen.«
    »Verdammt«, sagte er, lauter als geplant.
    »Wie …«
    »Arbeite weiter«, erwiderte er so ruhig wie möglich und legte auf.
    Verdammt. VERDAMMT! Wieso hatte er das nicht

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