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Fluegelschlag

Titel: Fluegelschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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irgendjemandem entdeckt wird. Und ich fürchte, wir haben ein kleines Logistikproblem.«
    »Du hast Recht. Was kann ich tun?«
    »Nichts. Wenn ich euch hier herausschaffen soll, dann geht das nur, indem ich euch auf die andere Seite hole.«
    »Und wie willst du dorthin gelangen?«
    »Meinst du die Frage ernst?« Der Marquis klang belustigt.
    »Wir können Nigella doch nicht hierlassen.« Juna sah Arian entsetzt an.
    Er legte die Hand an ihre Wange. »Vertrau mir!«
    »Ahriman, schütze mich vor den Liebenden!«, sagte der Marquis. Damit war er verschwunden.
    »Und jetzt?« Kaum hatte Juna diese Frage ausgesprochen,
da schien etwas an ihr zu ziehen. Sie klammerte sich an Arian, der die Arme um sie legte und ihr zuflüsterte: »Hab keine Angst, ich bin bei dir.«
    Kaum waren seine Worte verklungen, hüllte sie ein schwereloses Nichts ein.
    Aus der Ferne hörte Juna Stimmen: »Du schuldest mir ein bisschen mehr als das. Diese Fee ist eine voll ausgebildete Apprentice. Hast du eine Ahnung, was sie wert ist?«, fragte der Marquis. Er gab einen abfälligen Laut von sich, bevor er weitersprach. »Natürlich nicht. Du weißt nichts. Gar nichts.«
    Arians kontrollierte Stimme antwortete ihm. »Und ich hätte schwören können, dass du damals alles dafür gegeben hättest, wieder aufgenommen zu werden.«
    »Erstens war das vor deiner Zeit, es ist längst Geschichte. Und zweitens …« Der Dämon lachte. »Du willst doch selbst so schnell wie möglich wieder zurück in den Schoß der Familie. Vom Himmel hoch da komm ich her! Das gilt wohl kaum für den Sohn von …«
    Metall traf auf Metall. Juna fror. Lieferten die beiden sich etwa einen Schwertkampf?
    »Lass es, Arian. Gegen mich hast du keine Chance.«
    Ihre Stimmen entfernten sich, und die Kampfgeräusche verstummten. Plötzlich aber klang der Dämon wieder ganz nah.
    »Also gut, ich mache dir einen Vorschlag: Du übernimmst Nácars Job, und ich vergesse, dass du einen meiner Generäle kaltgestellt hast. Nein? Wenn du willst, können wir die Sache auch vor dem Tribunal klären. Dann hat deine Kleine allerdings nichts zu lachen, das verspreche ich dir.«
    »Du hast mir dein Wort gegeben.«

    »Aber ja. Solange sie lebt, soll niemand von uns ihr ein Leid antun, sofern ich es verhindern kann. Lies mal das Kleingedruckte.« Der Marquis lachte.
    »Gib mir Zeit.«
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Weil ich über deine Beteiligung an den Ereignissen schweigen werde.«
    »Okay. Sprich weiter.«
    »Die Seelen der ermordeten Schutzengel kann nur ich freisetzen.«
    »Also gut. Bis zur Tag-und-Nacht-Gleiche hast du Zeit. Dann trittst du deinen Dienst an.« Ein Rauschen war zu hören, das nur von den Flügeln eines Engels stammen konnte. Oder eines verstoßenen Engels, korrigierte sich Juna.
    »Einen Rat noch: Lass die kleinen Biester lieber ganz schnell frei. Sonst hast du bald die ganze Pracht des kosmischen Chaos in deiner guten Stube.« Er klang, als bereite ihm diese Idee großes Vergnügen. »Nett hier, übrigens. Es wird mir eine Freude sein, wie versprochen über deine Kleine zu wachen, während du meine Heerscharen zu neuen Siegen führst.«
    Das Lachen des Dämons jagte eisige Schauer durch Junas Körper. Sie lauschte, aber sosehr sie sich bemühte, außer ihrem eigenen Atem war nichts mehr zu hören.
     
    Irgendwann musste sie vor Erschöpfung eingeschlafen sein, denn das Nächste, was sie wahrnahm, waren Fingerspitzen, die über ihr Gesicht strichen. Juna schlug die Augen auf und sah Arians Lächeln. »Wie geht es dir?«
    Erstaunlicherweise fühlte sie sich gut. Hungrig und sehr
neugierig darauf, was inzwischen passiert war. Als sie ihm das sagte, lachte Arian. »Dir kann geholfen werden. Rühr dich nicht von der Stelle!« Und fort war er.
    Erleichtert stellte Juna fest, wo sie sich befand. Die großen Fenster, davor die Dachterrasse und natürlich der Blick über Glasgow … alles bewies, dass sie ins Diesseits zurückgekehrt waren. Sie lief dann doch schnell ins Bad, aber als er zurückkam, saß sie, die Bettdecke bis ans Kinn gezogen und mit einem Handtuchturban, unter dem sich ein paar feuchte Haarsträhnen hervorringelten, in seinem riesigen Bett und sah ihm erwartungsvoll entgegen. »Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Ewig.« Er lachte, als er sah, wie sich ihre Stirn in Falten legte. »Einen ganzen Tag lang. Aber das war auch nicht anders zu erwarten. Der Marquis hat dich für die Rückkehr in eine Art Trance versetzt.«
    »Dann habe ich diese schrecklichen Dinge

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