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Fluesterndes Gold

Fluesterndes Gold

Titel: Fluesterndes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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während ich zurücktaumle, die Augen starr auf den Türknauf gerichtet. »Was zum Teufel bist du?«
    Was immer er ist brüllt vor Wut. Er stürmt die Treppe hinauf und hinunter, und es hört sich an, als habe er einen Tornado herbeigerufen, um Bettys Haus zu Kleinholz zu zerlegen. Bücher krachen auf den Boden. Glas splittert. Ich schließe die Augen und halte mir die Ohren zu. Nick knurrt.
    Ich sacke auf meinem Bett zusammen. Einen Augenblick lang habe ich geglaubt, dass das, was ich mir am meisten auf der Welt wünsche, wahr geworden ist. Einen Augenblick lang habe ich geglaubt, dass mein Dad zurückgekehrt ist. Aber er ist es nicht. Er ist wieder weggegangen. Er ist wirklich und wahrhaftig gegangen, und ich weiß es. Ich weiß, dass ich ihn nie wieder sehen werde, egal, wie sehr ich es mir auch wünsche.
    Die Kerze in mir ist erloschen, und ich habe Angst, ich habe richtig große Angst, denn meine größte Angst ist wahr geworden. Ich muss ohne meinen Dad leben, ohne meinen Laufpartner, ohne den Kerl, der mir alles über Amnesty beigebracht hat und der die Lieder von John Lennon so schön falsch gesungen hat.
    Ich schluchze und umklammere meinen Stoffhasen. Nick springt auf mein Bett und drückt seinen Körper an meinen. Er schnüffelt mit seiner Schnauze an meinem Gesicht, bis ich es so weit anhebe, dass er die Tränen ablecken kann.
    Während der Elf unten wütet, schlinge ich die Arme um Nicks weichen Körper und weine in sein Fell hinein. Meine Schultern beben. Nick fiept ein oder zweimal und versucht noch einmal, mein Gesicht abzulecken, aber hauptsächlich beobachtet er die Tür. Ich höre schließlich mit dem jämmerlichen Geschluchze auf und weine einfach nur noch. Und schließlich hört auch die Weinerei auf, denn ich presse Nick an mich und hoffe, dass all das gar nicht wirklich passiert, sondern ein Traum ist, aber wenn das so wäre, dann würde ich auch Nick verlieren. Denn es würde bedeuten, dass er nicht wirklich existiert, und ich wünsche mir doch so sehr, dass es ihn wirklich gibt. Ich wünsche es mir, obwohl ich weiß, dass ich ihn wahrscheinlich verlieren werde, wie ich meinen Dad verloren habe und meine Mom, und wie ich mich selbst verloren habe.
    Nekrophobie
    Die Angst vor dem Tod
    Als er mich mit einem flüchtigen Kuss auf die Stirn weckt, ist er wieder ein Mensch.
    Ich schlage die Augen auf und sehe sein lächelndes Gesicht über mir.
    Stöhnend halte ich mir die Hände vors Gesicht. Er hat die Jalousien hochgezogen und helles Licht strömt ins Zimmer. Ich ächze.
    »Bin ich eingeschlafen? Echt? Wie konnte ich einfach einschlafen?«
    »Stress und Weinen kann einen schon umhauen. Du bist eingepennt, als der Elf aufgehört hat, im Erdgeschoss alles kurz und klein zu schlagen.«
    »Oh.« Ich berühre meine Wangen. »Du hast mich abgeleckt.«
    Er lacht, beugt sich zu mir herunter und fährt mit der Zunge kurz über meinen Handrücken. »Du schmeckst einfach gut.«
    Ich versuche nach ihm zu schlagen. Er lacht noch mehr und packt meine Hand.
    »Das ist unfair. Ein einfaches Menschenkind gegen einen Werwolf«, beschwere ich mich.
    »Okay.«
    Er lässt mich los, nicht ohne zuvor jeden einzelnen meiner Finger zu küssen. Ich seufze vor Glück.
    Dann komme ich richtig zu mir und setze mich auf.
    »Wo sind die Elfen?«
    »Weg«, sagt er, steht auf und streckt sich. Er hat seine Kleider wieder angezogen. Sein ganzer Körper knackt, immer ein Wirbel nach dem anderen. »Ich kann sie nicht mehr riechen.«
    Ich nicke, als ob das alles vollkommen einleuchtend wäre, aber andererseits bin ich ja auch nicht gerade eine Expertin für magische Wesen. Mir wird ganz flau zumute.
    »Er hat so getan, als wäre er mein Daddy«, sage ich.
    Nicks Blick wird weicher. »Das war bestimmt schwer für dich.«
    Ich schlucke. Ich habe einen schrecklichen Geschmack im Mund nach altem, verbranntem Holz.
    »Aber du hast ihn ausgetrickst«, sagt er. »Ich bin stolz auf dich.«
    Ich versuche zu lächeln, kriege es aber nicht ganz hin.
    Er nimmt meine Hand. »Komm, wir schauen nach, ob die Telefone wieder funktionieren, okay? Vielleicht finden wir ja auch was zu essen?«
    »Ist Betty da?«
    »Noch nicht.«
    »Glaubst du, mit ihr ist alles in Ordnung?«
    »Die Straßenverhältnisse sind sehr schlecht, Zara. Wenn sie sich nicht verwandelt hat, kann es dauern.«
    »Wenn sie sich nicht verwandelt hat«, wiederhole ich. Meine Finger verschränken sich mit seinen und schmiegen sich in die Zwischenräume zwischen seinen Fingern. Es

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