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Fluesterndes Gold

Fluesterndes Gold

Titel: Fluesterndes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Schließlich gebe ich auf und sage: »Sondern mit …«
    Er windet sich. »Mit Kojoten. Aber sie besitzen Wolf-DNA.«
    Es fällt schwer, nicht zu lächeln. »Und du bist das Alphatier, oder?«
    »Natürlich bin ich das Alphatier.« Er knurrt mich fast an.
    »’tschuldigung. Dann bitten wir dein Rudel um Hilfe?«, frage ich. »Wenn du der Leitwolf bist, kannst du ihnen doch sagen, was sie tun müssen, oder?«
    »Wir fragen sie. Sie können die Elfen ablenken, sie auf Trab halten. Aber sie sind ganz normale Kojoten, Zara, und sie fürchten sich vor allem Magischen.« Er zerteilt das Corned Beef in der Pfanne ein bisschen. »Nein. Ich habe daran gedacht, jemand anders zu fragen.«
    »Wen?«
    Er zeigt mit dem Löffel auf mich. »Du darfst dich aber nicht aufregen, okay? Wenn ich es dir sage, darfst du nicht hysterisch werden oder so.«
    »Sag’s mir einfach.
    »Issie und Devyn.«
    Ich wirble zu ihm herum. »Das können wir nicht machen. Erstens könnte ihnen was passieren. Und zweitens, willst du ihnen sagen, dass du ein Werwolf bist? Ja, klar. Das wird richtig gut ankommen.«
    »Sie wissen es schon, weil …«
    Das Feuer knistert wieder. Der Wind rüttelt am Haus. Nick steht aufmerksam und kampfbereit da, aber nichts passiert, auch sein Satz bleibt unvollendet.
    »Sie wissen es schon, weil …«, souffliere ich ungeduldig.
    Er holt tief Luft.
    »Oh Gott, ich hab’s! Issie ist ein Kaninchen, stimmt’s? Gibt’s so was? Werkaninchen?«
    »Total daneben, Zara.« Nick kriegt sich nicht mehr ein vor Lachen.
    Ich schmolle. »Sie wäre ein wunderbares Kaninchen.«
    »Stimmt. Aber sie ist es nicht, es ist Devyn.«
    »Devyn? Devyn ist ein netter Junge und vollkommen normal.«
    Nick kratzt auf dem Boden der Pfanne herum. Seine Stimme klingt ganz ruhig. »Er ist ein Adler.«
    »Aha. Okay. Ich werde deshalb nicht ausflippen, aber lass mich dir sagen, dass mich das überrascht.«
    »Weil er im Rollstuhl sitzt?«
    »Nein! Weil er ein Vogel ist.«
    Agateophobie
    Die Angst vor dem Wahnsinn
    Der Wind zerrt am Haus und lässt die Flammen im Ofen tanzen. Ich koche eine bizarre Kombination aus Fleisch und gewürfelten Kartoffeln zusammen mit einem Jungen, der heißer ist als das Feuer im Ofen – und was sage ich zu ihm?
    »Wir müssen rauskriegen, wie wir den Elf davon abhalten, mich zu küssen und mich zu seiner Königin zu machen.«
    »Ich weiß«, sagt Nick.
    »Einfach nein sagen wird nicht reichen, vermute ich mal.« Ich lache nervös.
    Nick kratzt das braune, knusprige Corned Beef aus der Pfanne, das am Boden angebacken ist. Er mischt es mit dem weichen Fleisch zu einem braun-weißen Pamps.
    Aber der Brei riecht gut, fast, aber wirklich nur fast, so gut, dass ich nicht mehr an die Elfen denke, oder daran, dass die einzigen coolen Typen in der Schule Werwesen sind.
    »Im Ernst, Zara«, sagt er und macht sich an die Zubereitung der Rühreier.
    »Also, erstens kann ich nicht glauben, dass Elfen Könige und Königinnen haben. Das ist absolut überholt. Und wenn sie hundert Mal Lichtgestalten sind. Es ist einfach schwach. Haben sie vielleicht so eine Art totalitäre Diktatur, die auf einem monarchistischen Ideal von Überlegenheit basiert? Das sind nämlich mit die schlimmsten Regierungen, die man sich vorstellen kann. Ich meine, die Menschenrechtsverletzungen unter solchen Regimen …«
    Nick hält mir mit der freien Hand den Mund zu, wie Devyn das mal bei Issie gemacht hat. Aber anders als Issie fange ich nicht an zu kichern oder lecke an seinen Fingern, sondern ich schau ihn einfach böse an. Nick rührt mit der freien Hand in den Eiern, als wäre nichts, als wäre alles vollkommen normal, eine ganz normale Unterhaltung zwischen zwei ganz normalen Menschen.
    »Zara, das sind Elfen, und die interessieren sich nicht die Bohne für Menschenrechtsverletzungen«, erklärt er. »Erstens sind sie keine Menschen, und zweitens gehört Folter zu ihrem normalen Verhalten.«
    Ich versuche, ihm auf den Fuß zu treten, aber er dreht ihn einfach mit einer superschnellen Werwolfbewegung weg, ohne auch nur einen Augenblick das Rühren der Eier zu unterbrechen, die inzwischen stocken und fast fertig sind. Er nimmt seine Hand nicht von meinem Mund, und seine Augen blitzen, als würde er sich köstlich über mich amüsieren.
    Aber über mich amüsiert man sich nicht.
    »Ich nehme meine Hand jetzt weg, okay?«
    »Aus mir macht man keine Königin«, spucke ich ihm entgegen.
    Er wischt sich die Hand am T-Shirt ab.
    »Was ist? Hab ich dich

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