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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Jetzt haben Sie sich selbst den Rest gegeben.«
    »Verraten Sie mir etwas, Colonel. Wie hat mein Vater all das hier in Gang gesetzt?«
    »Sie haben derzeit viel wichtigere Sorgen.«
    Valentine fand die Courage zu betteln. »Bitte.«
    Thunderbird schnalzte mit der Zunge. »Oh, das war nicht hier, nicht beim Pazifikkommando. Kubishev hat mir davon erzählt, aber er hat mir keine Details verraten. Keine Ahnung, ob Sie noch Gelegenheit haben werden, mehr in Erfahrung zu bringen.«
    »Wollen Sie mich mit den anderen Leuten erschießen, die Sie hier ermorden?«
    »Gott sei mit ihnen allen«, sagte Thunderbird. »Um Sie kümmern wir uns in ein paar Stunden, Valentine. Sie haben eine Reise vor sich, eine viel weitere Reise als nur bis zur nächsten Mauer.«

    Hände und Füße in Ketten gelegt, warfen sie ihn mit einem Sack über dem Kopf auf einen Laster, und jedes Mal, wenn er etwas zu weit zur Seite rollte, drückte sich etwas in seinen Körper, das sich anfühlte wie ein Gewehrlauf. Aber er konnte immer noch hören. Überall um ihn herum brüllten Babys.
    Seiner Schätzung nach waren sie etwas mehr als zwei Stunden zügig unterwegs. Um sich zu beschäftigen, zählte
er die Minuten. Jede Form von Routine war geeignet, Furcht aufzusaugen wie ein Schwamm.
    Schließlich hielten sie an, und als die Babys abgeladen wurden, hörte er leise Frauenstimmen, die liebevoll und besänftigend mit den »armen kleinen Dingern« sprachen. Er wurde als Letzter vom Laster geholt.
    Seine Augen blieben verbunden, als jemand, dem Geruch nach eine Frau, ihm die Uniform auszog und ihn rasch mit einem Schwamm wusch. Man ließ ihn die Toilette benutzen. Dann setzte man ihn in ein Zimmer mit einem klappernden Ventilator und fesselte seine Hände und Füße an den Rahmen eines elektrischen Stuhls. Valentine wartete nur darauf, dass sie seine Genitalien oder seine Zahnfüllungen verdrahteten, aber die stummen Arbeiter ließen ihn in Ruhe und gingen davon.
    Endlich hörte er jemanden eintreten. »Major Valentine?«, fragte eine schneidige Stimme mit klarer Aussprache.
    »Ja.«
    »Kennen Sie meine Stimme?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Ich bin Adler.«
    »Jetzt verstehe ich, warum ich gefesselt wurde«, sagte Valentine.
    »Warum?«
    »Damit ich Ihnen nicht an die Kehle gehe.«
    Adler gluckste. »Ich habe drei erfahrene Bären bei mir.«
    »Okay, ich kann Sie nicht umbringen. Wollen Sie mich umbringen?« Valentine wollte es hören, wollte es wissen.
    »Ich? Nein. Ein anderer? Wahrscheinlich. Es sei denn …«
    »Es sei denn was?«
    »Es sei denn, Sie sehen endlich klar.«
    »Unter dieser Maske kann ich nicht viel sehen«, sagte Valentine und versuchte, sie durch die Anspannung seiner Gesichtsmuskulatur abzustreifen.

    »Ich möchte nicht, dass Sie den Kur diesen Ort preisgeben. Wir werden Sie denen übergeben.«
    Valentine fühlte sein Herz schneller schlagen. »Was meinen Sie mit ›klar sehen‹?«
    »Dass Sie Vernunft annehmen. Vergessen Sie, dass das je passiert ist. Schließen Sie sich wieder der Delta-Gruppe an. Ich werde Sie auf eine Position setzen, auf der Sie gute Kämpfe auskämpfen können. Kämpfe, die in Ihren Augen gut sind. Sie werden kaum merken, dass es die Aktionsgruppen überhaupt gibt. Sie können auf die altmodische Art kämpfen, die nutzlose Art, und mit eingerolltem Banner in die feindlichen Linien eindringen. Ich brauche geschickte Offiziere, die imstande sind, die kurischen Kräfte zu beschäftigen. Sie könnten uns bei den Großmäulern von Nutzen sein. Je vertrauter diese Kreaturen mit den Gewässern um Seattle herum geworden sind, desto gefährlicher wurden sie.«
    »Zeigen Sie mir Ihr Gesicht.«
    Valentine fühlte, dass sich etwas Großes hinter ihm bewegte, hörte, wie Vorhänge zugezogen wurden. Dann wurde ihm die Maske abgenommen, und vor ihm stand der Mann, der das wahre Herz und die Seele des Pazifikkommandos war.
    Adler hatte die geduldige Miene eines Lehrers aufgesetzt, ruhig wie eine Totenmaske, gerade alt genug, väterlich zu wirken, und jung genug zu begeistern. Er hatte traurige Bestatteraugen, aber dahinter verbarg sich Energie. Valentine fühlte die Bären hinter sich aufragen, doch was hätte er an Händen und Füßen gefesselt schon tun können …
    Das vielleicht Schlimmste war, dass Valentine den Mann auf den ersten Blick mochte.
    »Was hat Seattle Ihnen getan, dass Sie alles in Schutt und Asche legen, was ihm gehört?«

    »Ich habe ihm gedient. Aus einer Laune heraus … einem Appetit, hat er meine

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