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Flug des Adlers

Titel: Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Kontrolle. So ungefähr die einzige Möglichkeit, sie zu steuern, ist, sie an den Eiern zu ziehen. Aber wenn Sie die Zügel zu straff ziehen, dann machen sie kehrt und versuchen, Ihre Eier abzubeißen.«
    Troyd ließ Valentine Zeit, die Informationen zu verdauen, ehe er fortfuhr: »Okay, Herumliegen und Scheißen haben wir jetzt gesehen. Sehen wir uns mal das Essen und das Trainieren an.«
    Sie nahmen ein beflaggtes Motorboot und setzten über zu einer geschützten Bucht zwischen den Inseln Maury und Vashon. XTOs, überwiegend männlich, aber ein paar Frauen waren auch darunter, standen auf kleinen, schwimmenden Plattformen, auf denen sich weiße Eimer stapelten. Andere paddelten in See-Kajaks herum oder ließen sich auf Flößen liegend, die Troyd als »Surfbretter« bezeichnete, über das Wasser ziehen.

    »Hey, Finn, kann ich mir Ihren Ring leihen?«, rief ein Mann von einer der Plattformen. »Ich will dieses Wochenende in die Stadt und könnte ein bisschen Luxus brauchen.«
    Troyd lachte. »Da werden Sie mir schon den Finger abbeißen müssen wie dieses Dingsda in dem alten Film. Wie machen sie sich?«
    »Gut. Eifrig. Donaldson hat allerdings heute Morgen einen verloren - er hat ihn angegriffen. Die anderen haben ihn schon gefressen. Aber sie sind nicht in Blutrausch geraten. Liegt wahrscheinlich an dem üppigen Frühstück, das Sie denen geben.«
    »Schön zu hören.« Troyd warf ihm eine Thermoskanne mit Kaffee zu. »Seien Sie nett und geben Sie zur Abwechslung was ab.«
    »Wir müssen Ihnen einen Kälteschutzanzug besorgen«, sagte Troyd, als sie sich von der Plattform entfernten. »Das Wasser in der Bucht ist in dieser Jahreszeit ziemlich kalt.«
    Er zeigte auf eine andere Plattform nahe der Küste. »So sieht das Training aus. Sie werden die Handsignale schnell lernen - es gibt nur sechzehn. Für die GMs, um genau zu sein. Es gibt noch etwa ein Dutzend anderer, mit denen sich die Betreuer untereinander verständigen. Wenn sie angreifen sollen, feuern wir Leuchtgeschosse ab.«
    »Wie läuft es bei Nacht?«
    »Die gleichen Signale mit Leuchtstäben. Die GMs reagieren bei Nacht sogar besser. Ich glaube, sie können die Leuchtstäbe besser sehen als die Hände bei Tag. Genauso ist es mit den Leuchtgeschossen. Sie müssen nur darauf achten, dass Sie Ihre Leuchtpistole nicht zu früh ziehen - wenn die das sehen, werden sie fresslustig und drehen durch, weil sie denken, es gibt Futter.«

    »Ich muss alles über ihre Fähigkeiten wissen. Besonders, wie schnell sie im Wasser und über weite Strecken an Land sind.«
    »Auf langer Strecke schaffen sie im Durchschnitt, na ja, so um die fünfundzwanzig, dreißig Kilometer pro Stunde. Kommt immer auf die Strömung an. Wenn das Wasser zu kalt ist, werden sie auch etwas langsamer.«
    »Und an Land?«
    »Sie kommen recht gut voran, schnelles Gehen. Aber sie hinterlassen eine Spur wie eine Schlammlawine. Dann ist da noch der Geruch, und sie verlieren viele Schuppen, also kann so ziemlich jeder Idiot sehen, wenn irgendwelche GMs vorbeigekommen sind. Wann werde ich mehr erfahren?«
    »Was ist in den Eimern?«
    »Positive Verstärkung. Die GMs sind ganz verrückt nach Schweinefleisch. Hund mögen sie auch, aber nicht so sehr wie ein gutes, fettes Schwein. Wir geben ihnen Schweinefüße, Schnauzen, Köpfe, Ohren und so, wenn sie etwas richtig machen. Nach einem erfolgreichen Einsatz grillen wir meistens ein oder zwei Schweine, damit jeder von ihnen seine Belohnung bekommt.«
    »Ich glaube, ich habe irgendwo gelesen, dass Menschenfleisch physiologisch große Ähnlichkeit mit Schweinefleisch hat.«
    »Das essen sie auch. Sie sind immer begierig darauf loszulegen, um sich den Bauch vollzustopfen. Sie haben bestimmt noch nie eine Kreatur erlebt, die so versessen auf den Kampf ist. Es ist ihnen auch egal, wenn ihre Artgenossen umkommen. Das bedeutet nur, dass sie auf dem Heimweg mehr zu fressen haben.«
    »Findet derzeit irgendein Training an Land statt?«, fragte Valentine.
    »Ja, oben bei diesen alten Häusern.«

    »Können wir anlegen und uns das ansehen?«
    »Klar. Wir werden Ihnen sogar ein paar Befehle beibringen. Aber passen Sie auf Ihre Finger auf, wenn Sie die Belohnung verteilen. Werfen, nicht geben. Das hier sind keine Delphine, die durch Reifen springen.«

    Während der nächsten sechs Wochen trainierte Valentine mit den XTOs. Sie statteten ihn mit einem Karabiner chinesischer Herkunft aus, verlässlich, aber im Automatikbetrieb über mehr als fünfzig Meter oder mehr

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