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Flug in den Weltraum

Titel: Flug in den Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Feuerwehrleute und Polizisten, die die Brandstelle absperrten. Man wollte ihn aufhalten, er wies sich aus, und man ließ ihn passieren. Zwischen Schlauchleitungen und Gerätewagen drang er weiter vor, aber nicht mehr allzu weit, denn eine unerträgliche Hitze strahlte das Feuer aus. In eine lodernde Riesenfackel war das Monumentalgebäude des Instituts verwandelt. Schon stürzte der eiserne Dachstuhl in dem Flammenmeer zusammen, weithin eine mächtige Funkengarbe verstreuend.
    Wirkungslos schienen die Wassermassen zu bleiben, welche von allen Seiten aus hundert Rohren in die Glut geworfen wurden. Schon jetzt war es klar, daß das Gebäude nicht zu retten war. Die Wehr mußte sich darauf beschränken, die umliegenden Häuser zu schützen, während das Institut bis auf die Grundmauern ausbrannte.
    Drei Tage hatte die Wehr mit den Aufräumungsarbeiten zu tun. Schuttmassen waren fortzuschaffen, verkohlte Balken und Bohlen fortzuräumen, Mauern, die einzustürzen drohten, niederzureißen. Am vierten Tage war es soweit, daß Professor O’Neils die Stelle, die einst sein Laboratorium war, wieder betreten konnte. Die gewölbte Betondecke, die den Raum vom Keller trennte, hatte dem Feuer standgehalten und war nicht eingestürzt. Zusammen mit Watson und Jones machte sich der Professor daran, die Schuttreste, die noch auf ihr lagerten, zu durchsuchen, von der Hoffnung getrieben, daß die wertvollen Platingeräte seines Laboratoriums die Hitze des Brandes vielleicht unbeschädigt überstanden haben könnten. Was er suchte, fand er nicht. Dafür stieß er aber in der Mitte des Raumes auf eine zusammengeschmolzene Metallmasse, die dem hohen Gewicht nach wahrscheinlich reines Platin war.
    »Hier stand ungefähr der Tisch, auf dem wir unsern Versuch vorbereitet hatten«, meinte Watson. »Das Platin wird von den beiden Platinschalen stammen.«
    Jones widersprach. »Nein, Henry, dafür wiegt es viel zu schwer. Das ist ein Mehrfaches von dem Gewicht der beiden Schalen. Wie kommt das hier in die Mitte des Zimmers?«
    Währenddessen durchstöberte O’Neils den Schutt an den Wänden, suchte und suchte, bis er seine Bemühungen schließlich als fruchtlos aufgab.
    »Es ist wie verhext!« rief er seinen Leuten zu. »Geschmolzenes Glas, Messing und Eisenreste liegen hier, wo die Schränke gestanden haben; keine Spur von den Edelmetallen, von dem Platin und Iridium ist hier zu finden.«
    Er stäubte sich ein paar Aschenspuren von seiner Kleidung ab, wandte sich Watson und Jones zu und wunderte sich, als er sah, wie sie die Köpfe zusammensteckten und miteinander flüsterten.
    »Haben Sie etwas Neues gefunden?« fragte er, näher herantretend, und schwieg betroffen. Weiße Trümmer hoben sich an der Stelle, auf die Jones und Watson hinstarrten, von dem schwärzlichen Brandschutt ab. Einen hellen, länglichen Fleck bildete das Ganze auf dem dunklen Untergrund. Professor O’Neils berührte es mit dem eisernen Stab, mit dem er den Schutt von der Wand untersucht hatte, da fielen Teile des fremdartigen Gebildes in sich zusammen, schneeweiße Asche wirbelte auf. O’Neils bückte sich, griff vorsichtig mit den Fingern hinein und hob etwas auf, das ihm federleicht in der Hand lag.
    »Kalk? Kalzinierte Knochen?« murmelte er vor sich hin, während er das Stückchen näher an seine Augen brachte. »Ein Fingerknochen ... der Knochen von einer menschlichen Hand könnte es sein ...« Zu den andern gewandt sprach er weiter: »Ein Mensch hat bei dem Brand den Tod gefunden. Wer kann es sein? Der Wächter? Nein! Der konnte sich ja noch retten. Ist mit leichten Brandwunden davongekommen ... Wer aber kann es gewesen sein?«
    Ein neues Rätsel, eine neue Frage, die der Brand im Carnegie Building den mit der Untersuchung betrauten Behörden aufgab. Der Mann, der allein auf alle diese Fragen eine bündige Antwort hätte geben können, weilte nicht mehr unter den Lebenden.
    Zu früher Morgenstunde war er in das Laboratorium O’Neils’ eingedrungen und hatte sich im Schein der Blendlaterne über den Inhalt der Wandschränke hergemacht. In Eile stopfte er alles Gerät, das ihm wertvoll erschien, in einen Sack und wollte den Raum schon wieder verlassen, als er die beiden Platinschalen auf dem Tisch erblickte. Er griff danach und warf sie zu den übrigen im Sack. Erst dabei bemerkte er, daß sie mit irgendwelchen Pulvern gefüllt waren, stutzte und wollte einen Fluch ausstoßen.
    Er kam nicht mehr dazu. Mit einem Schrei ließ er den Sack fahren, dessen Stoff schon

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