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Flug in den Weltraum

Titel: Flug in den Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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und bin befugt, eine Antwort von Ihnen entgegenzunehmen.«
    Lüdinghausen nickte.
    »Es ist mir eine Ehre und ein besonderes Vergnügen, ein Schreiben Ihres berühmten Landsmannes zu empfangen.«
    Er öffnete den Briefumschlag, entfaltete die Einlage und begann zu lesen. Je weiter er mit der Lektüre kam, desto bewegter wurde sein Mienenspiel.
    »Gestatten Sie, Herr Saraku«, sagte er, während er das Schriftstück dem Chefingenieur Grabbe reichte.
    »Ein Vorschlag, über den sich vielleicht reden läßt«, meinte er, nachdem er das Schreiben gelesen hatte. »Für uns neu ist die Mitteilung über die Amerikaner. Es war uns unbekannt, daß sie mit einem ähnlichen Strahlstoff arbeiten. Herr Hidetawa führt den Brand in der Howard-Universität auf einen durch diese Arbeiten verursachten Energieverbrauch zurück. In den Zeitungsmeldungen war von einem Kurzschluß die Rede, aber ... wir wissen ja, was man nicht definieren kann, das sieht man für ‘nen Kurzschluß an.«
    »Es war kein Kurzschluß, weder in Washington noch in unserem Laboratorium an der Straße von Yokohama. In beiden Fällen waren es Ausbrüche atomarer Energie.«
    Saraku hatte es leise, aber bestimmt gesagt.
    Chefingenieur Grabbe pfiff durch die Zähne. »An der Straße nach Yokohama? Wo ein neuer Vulkan entstanden ist? Sprechen Sie davon, Herr Saraku?«
    »Jawohl, Herr Grabbe. Durch eine unglückliche Verkettung von Zufällen kam dort der Strahlstoff mit anderen Substanzen in Berührung. Das Gemenge, das sich dabei bildete, explodierte wie Dynamit ... nur hunderttausendmal stärker. Meinen ver­ehrten Lehrer veranlaßte das Vorkommnis zu der in seinem Schreiben enthaltenen Anregung. Herr Hidetawa glaubt, daß ein ständiger Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Stellen – eine Art von Interessengemeinschaft, wenn ich es so nennen darf – die Gefahren verringern könnte.«
    »Wir kennen diese Gefahren recht genau, Herr Saraku.« Etwas wie Ablehnung klang aus den Worten Grabbes.
    »Wir wissen das, Herr Chefingenieur«, beeilte sich Saraku zu erwidern. »Herr Hidetawa sprach mit viel Bewunderung von Ihren Arbeiten. Er hob besonders hervor, wie geschickt Sie bei der Änderung der Mischungsverhältnisse die explosive Phase übersprungen hätten ...«
    »Ja, was wissen Sie denn davon?« fiel ihm Grabbe verwundert ins Wort, »wir haben die Mischungsverhältnisse niemals bekanntgegeben.«
    »Sie vergessen, Herr Grabbe, daß mehrfach Strahlstoff aus Ihrem Werk entwichen ist. Wer etwas davon fand und analysierte, konnte die Mischung ergründen. Am Boulder-Damm haben die Amerikaner Stoffproben gesammelt ... und wir auch. Die Zusammensetzung Ihre Strahlstoffes ist kein Geheimnis mehr.«
    Für eine kurze Zeit schwiegen die drei, während jeder seinen eigenen Gedanken nachging. Verflucht, daß die andern unsere Mischung kennen! dachte Chefingenieur Grabbe ärgerlich.
    Was hat der Japaner eben von einer explosiven Phase gesprochen? Davon ist uns noch nichts bekannt. Hidetawa scheint mehr von diesen Dingen zu wissen als wir, ging es Lüdinghausen durch den Sinn, während Sarakus Gedanken nach Washington schweiften.
    »Man müßte wissen, wie die Amerikaner sich dazu stellen.« Unvermittelt warf Grabbe die Bemerkung hin.
    »Mein Freund Yatahira ist zu dieser Stunde bei Professor O’Neils, um ihm den gleichen Vorschlag zu machen. Ich erwarte heute noch Drahtnachricht von ihm.«
    Lüdinghausen war inzwischen mit seinen Überlegungen ins reine gekommen. Jedes Wort langsam abwägend, begann er jetzt zu sprechen.
    »Herr Hidetawa schlägt einen Austausch von Erfahrungen vor, um uns vor Katastrophen zu schützen. Wenn wir überhaupt zu einem Abkommen gelangen, werden wir meines Erachtens noch einen Schritt weiter gehen müssen.«
    Erwartungsvoll blickte Saraku auf ihn, als er fortfuhr.
    »Wir werden wirklich eine Interessengemeinschaft – Sie erwähnten das Wort bereits, Herr Saraku – aufbauen müssen. Ich verstehe darunter nicht nur einen Austausch von Erfahrungen, sondern von Patentrechten und Patenten, die sicher bald zu nehmen sein werden.«
    Chefingenieur Grabbe zog die Stirn bedenklich in Falten, als die Worte Patent und Patentrechte fielen. Lüdinghausen bemerkte es und fuhr fort: »Ich halte es für richtig, Herr Grabbe, daß wir ganze Arbeit machen. Das Abkommen, an das ich denke, würde jedes Gegeneinanderarbeiten und jede unnütze Doppelarbeit ausschließen und für alle Teile das Vorteilhafteste sein.«
    »Aber die Amerikaner?« warf Grabbe

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