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Flug in den Weltraum

Titel: Flug in den Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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ein.
    »Wir werden abwarten, wie sich die Leute in Washington zu dem Vorschlag des Herrn Hidetawa stellen. Wenn sie klug sind, nehmen sie ihn an und erweitern ihn auch in dem von mir angedeuteten Sinne. Im Augenblick, Herr Saraku, können wir nichts anderes tun als abwarten.«
    Die Wartezeit währte nicht allzulange. Noch am gleichen Nachmittag konnte Saraku Lüdinghausen melden, daß O’Neils dem Vorschlag Hidetawas wohlwollend gegenüberstand, und nun begann der Draht zwischen Gorla und Washington zu spielen, während gleichzeitig Funksprüche zwischen Saraku und Hidetawa hin- und herflogen.
    Es lag auf der Hand, daß ein Abkommen wie das hier geplante nicht von heute auf morgen zustande gebracht werden konnte. Aber die Verhandlungen ließen sich beschleunigen, und das geschah in diesem Falle mit allen Mitteln. Die Juristen der drei Partner wurden aufgeboten und gingen daran, vielparagraphige Verträge zu schmieden. Chiffrierte Texte flogen durch den Äther und kamen mit kleineren oder größeren Abänderungen zurück. Arbeitsgebiete wurden abgegrenzt, vorhandene Rechte bewertet und für die Verteilung der noch zu erwerbenden ein Schlüssel vereinbart. Schon nach wenigen Tagen war es klar, daß die Interessengemeinschaft sicher zustande kommen würde.
    Daß die Partner so schnell ihre Bereitwilligkeit erklärten, war der geschickten Taktik Yatahiras zu verdanken. Der Japaner schilderte O’Neils nicht nur die noch zu erwartenden Gefahren in starken Farben, sondern verstand es auch, den Wert der bereits auf diesem Gebiet gewonnenen Erfahrungen ins rechte Licht zu setzen.
    »Das hätte sich vermeiden lassen, Herr Professor«, meinte er, als ihr Weg sie an der Brandstätte des Instituts vorbeiführte, »wenn wir schon vorher zusammengegangen wären. Es ist genau das gleiche, was wir erlebten. Eine unserer wichtigsten Vorschriften verbietet es uns grundsätzlich, den Strahlstoff und die Zusatzstoffe in demselben Raum aufzubewahren. Ein unglücklicher Zufall, der die Stoffe durcheinanderbringt, ist immer möglich, und dann ist die Katastrophe da.«
    »Bei uns, Herr Professor, erfolgte der Ausbruch in einer Felshöhle, die wir als Arbeitsstätte eingerichtet hatten, und es entstand ein feuerspeiender Berg.« Yatahira sprach weiter und berichtete von dem gewaltigen Energieausbruch auf Hidetawas Landsitz, während O’Neils mit steigender Ergriffenheit zuhörte. »Ein zweites Mal wird uns das nicht passieren. Heute sind wir gewarnt«, schloß Yatahira seinen Bericht und konnte kurz danach bereits an Saraku funken, daß der Amerikaner zu einem Abkommen bereit sei.
    Zurückhaltend verhielten sich zunächst noch Thiessen und Hegemüller. Sie vertraten beide den Standpunkt, daß sie bisher die Hauptarbeit geleistet hätten und die andern sich nun in ein gemachtes Bett legen wollten. Doch die letzte Entscheidung lag bei Lüdinghausen, und der hatte seinen Entschluß längst gefaßt.
    »Na, denn man los!« meinte Dr. Thiessen danach resigniert zu seinen Leuten. »Dann werden die Herren von der Direktion mir hier wohl einen Amerikaner und einen Japaner ins Labor setzen. Dafür können Sie beide ins Ausland gehen. Was meinen Sie, Hegemüller ... so als Austausch-Professor nach Tokio?«
    Hegemüller fuhr ärgerlich empor. »Ich denke gar nicht daran, Herr Thiessen. Schicken Sie meinethalben den Kollegen Stiegel dorthin. Ich sitze hier an meiner neuen Aufgabe ...«
    »Die Sie bald gelöst haben werden, wenn Sie so weitermachen wie bisher«, unterbrach ihn Dr. Thiessen lachend. »Haben Ihnen heute vormittag nicht die Ohren geklungen?«
    »Ich wüßte nicht, warum«, brummte Hegemüller.
    »Weil Lüdinghausen sich zu Grabbe und mir überaus anerkennend über das von Ihnen in so kurzer Zeit Erreichte äußerte. Der Professor meinte, daß man an Hand Ihrer Ergebnisse bald an die fabrikmäßige Herstellung von Strahlmotoren und Strahlturbinen gehen könnte.«
    »Mag er meinetwegen, wenn’s ihm Spaß macht«, knurrte Hegemüller, immer noch mißgelaunt. »Ist ja schon richtig so. Wir entwickeln die Maschinen, nehmen die Patente darauf, und unsere neuen Vertragsfreunde haben den Nutzen davon.«
    »Lieber Kollege, jetzt werden Sie ungerecht«, erwiderte Thiessen mit Entschiedenheit. »Sie wissen vielleicht nicht, daß auch Hidetawa bereits mit Erfolg an Motoren und Turbinen gearbeitet hat. Ich war selber überrascht, als mir Lüdinghausen gestern die Pläne und Berechnungen zeigte, die Saraku ihm zu treuen Händen überlassen hatte. Wir

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